Neue Pfandregeln25 Cent auch für Säfte, Sekt und Energydrinks ab 2022
Hannover/Berlin – Es tut sich was bei der Pfandpflicht. Ab dem 1. Januar 2022 sollen Einweggetränkeflaschen aus Kunststoff bis zu drei Litern grundsätzlich pfandpflichtig sein. Getränkedosen werden ebenfalls ausnahmslos pfandpflichtig. Mit diesen Neuregelungen im Verpackungsgesetz und anderen Gesetzen werde EU-Recht umgesetzt, kündigt die Bundesregierung auf ihrer Webseite an.
Demnach dürfen bereits im Verkehr befindliche Getränkeverpackungen noch bis längstens 1. Juli 2022 pfandfrei verkauft werden. Ab 2024 soll die Pfandpflicht auch auf Plastikflaschen mit Milchgetränken ausgeweitet werden. Das Pfandsystem für Einweggetränkeflaschen sorge dafür, dass diese verwertet werden können. Es lassen sich neue Flaschen oder etwa Textilien damit herstellen.
Bisher wird auf Einweg-Getränkeflaschen von Bier, Mineralwasser, Erfrischungsgetränken und alkoholhaltigen Mischgetränken grundsätzlich ein Pfand von 25 Cent erhoben. Von der Einweg-Pfandpflicht ausgenommen sind bisher Milch, Wein, Spirituosen, Frucht- und Gemüsesäfte. Auch Nischenprodukte wie Apfelwein, Cider oder Energydrinks sind noch pfandfrei.
25 Cent Pfand auf Sekt, Cider und Energydrinks
Ab dem 1. Januar 2022 wird dann auch für Frucht- und Gemüsesäfte, Sekt, Wein, Cider, alkoholische Mischgetränke sowie Energydrinks 25 Cent Pfand fällig – sofern sie in einer Einwegflasche, also aus dünnem, nicht dickwandigem Plastik, verkauft werden. Man erkennt sie am DPG-Logo der Deutsche Pfandsystem GmbH.
Ab 2025 müssen PET-Einweg-Getränkeflaschen mindestens 25 Prozent Recycling-Plastik, so genanntes Rezyklat, enthalten. Ab 2030 wird diese Quote auf mindestens 30 Prozent für sämtliche Getränkeflaschen aus Einweg-Kunststoff erhöht.
Bereits im Jahr 2015 enthielten PET-Getränkeflaschen durchschnittlich 26 Prozent Recyclingmaterial. Das Bundesumweltministerium sieht die technischen Voraussetzungen für das Produzieren von Getränkeflaschen aus 100 Prozent Rezyklat als gegeben. Der Anteil an wiederverwendbarem Material nehme jährlich um etwa ein Masseprozent zu, teilt die Bundesregierung mit. (red)