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Haustier-SimulationPeridot, das neue Spiel der Pokémon-Go-Macher, erinnert an Tamagotchi

Lesezeit 3 Minuten
In dem App-Spiel „Peridot“ können Menschen mit virtuellen Wesen in der realen Welt interagieren. Auf dem Bild interagiert eine Frau in einem Park mit einem dieser virtuellen Wesen.

Das App-Spiel „Peridot“ ist das neue Werk des Entwicklerstudios Niantic.

Die Welt erkunden und dabei per Smartphone ein Haustier aufziehen – die Entwickler von „Pokémon Go“ haben ein neues Spiel herausgebracht.

„Rüde?“ „Schon was älter, oder?“ Nur mal schnell mit dem Hund um den Block und schon wird man von anderen Hundebesitzern in Vierbeiner-Small-Talk verwickelt. Was in der realen Welt als nett oder nervig wahrgenommen wird, kann nun auch in der virtuellen Welt passieren: „Peridot“ soll Smartphone-Gamern emotionale Bindungen zu virtuellen Haustieren ermöglichen, heißt es von den Entwicklern.

Peridots (kurz Dots genannt) sind virtuelle, genetisch einzigartige Kreaturen, die man wie damals beim japanischen Spieleklassiker „Tamagotchi“ (1997) als Haustiere auf seinem Smartphone großziehen kann. Der Clou: Mittels Augmented Reality kann man sein magisches Lebewesen in die „echte Welt“ einbinden.

Interaktion absolut erwünscht

Durch die Smartphone-Kamera erkennt und interagiert das mit der Zeit dazulernende Peridot mit Oberflächen, Menschen, Tieren, Bäumen, Blumen und sogar Fernsehbildschirmen. Das virtuelle Haustier beginnt am Strand beispielsweise zu buddeln, klettert in der Wohnung auf Möbel und sucht nach Spielkameraden.

Es kann auch vorkommen, dass der Dot während einer Runde Gassi mit einem anderen Dot interagiert. Per Push-Benachrichtigung werden die zugehörigen „Herrchen“ und „Frauchen“ über das Aufeinandertreffen informiert – und kommen daraufhin eventuell auch ins Plaudern. Wie es beim Gassigehen eben auch passieren kann, wenn sich Bello mit der Pudeldame zwei Straßen weiter gut versteht.

Im App-Spiel Peridot von Niantic interagieren Dots auch miteinander. Hier auf dem Bild mittels eines Tennisballs auf dem Gehweg vor einer Bank

„Peridots“ agieren nicht nur mit Herrchen und Frauchen, sondern auch miteinander.

Peridots benötigen unsere Hilfe

Das US-amerikanische Entwicklerstudio Niantic strickt auch eine eigene Hintergrundgeschichte zu den bunten Wesen: So sind die Peridots nach jahrhundertelangem Schlaf in einer anderen Welt – unserer Welt, wie wir sie kennen – aufgewacht und benötigen die Hilfe der Spieler und Spielerinnen, sich in ihrer neuen Umgebung zurechtzufinden.

Wir Menschen übernehmen also die Verantwortung für die mystischen Wesen, pflegen sie und bauen dabei vielleicht sogar eine echte Bindung zu den digitalen Haustieren auf: Streicheln, Füttern, Spazierengehen, Bälle apportieren lassen, Tricks beibringen – Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es reihenweise.

An den Erfolg von Pokémon Go konnten nachfolgende Augmented-Reality-Titel wie „Pikmin Bloom“ oder „Harry Potter: Wizards Unite“ nicht anknüpfen, „Peridot“ könnte durch seine Anlehnung an das weltweit populäre „Tamagotchi“ weitaus mehr Potenzial mitbringen.

Stationen wie in Pokémon Go

Sind die Dots alt genug, kann man sich mit anderen Spielenden zusammentun und neue Dot-Generationen ausbrüten. Jedes dieser Wesen wird laut Entwickler mit einer einzigartigen DNA generiert, wodurch die Kreaturen in unzähligen optischen Variationen „zur Welt kommen“ und verschiedene Farben und Merkmale aufweisen können. Daher auch die Namensgebung des Spiels: „Peridot“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „einzigartig“.

Die aus Pokémon Go als „PokéStop“ bekannten Stationen fungieren hierzu als eine Art Zuchtstation, in denen man sein ausgewachsenes Peridot zur Zucht anbieten kann. Anders kommt man nicht an neue Dots. Je öfter gezüchtet wird, umso ausgefallener die Peridots.

Peridot: Nicht jedes Smartphone geeignet

Ein wichtiger Hinweis: Der AR-Modus lässt sich – anders als in Pokémon Go – nicht ausschalten. Entsprechend ist das Spiel sehr Akku-fordernd, eine Powerbank kann hier Abhilfe schaffen. Aufgrund der hohen Anforderungen ist das Spiel (für Android und iOS) auch nicht mit jedem Gerät kompatibel.

Peridot ist nicht das große Abenteuer wie Pokémon Go, der Suchtfaktor könnte aufgrund der höheren emotionalen Bindung zu den magischen Wesen aber noch höher sein. Vielleicht sehen wir bald wieder Jugendliche wie Erwachsene an scheinbar willkürlichen Orten im Kreis stehen und kurze, entschlossene Fingerbewegungen auf ihrem Smartphone vollführen. Der erste Erfolg deutet darauf hin: Schon nach drei Tagen wurde das Spiel über 100.000 Mal heruntergeladen.