Höhere Preise im SupermarktDiese 10 Lebensmittel werden trotzdem günstiger
Köln/Berlin – Vielen Menschen graut es inzwischen vor der Supermarktkasse, jedes Mal ist der Betrag auf dem Kassenbon noch höher. Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine hat die Inflation deutlich angezogen, auch bei Lebensmitteln. Vor allem für Öl, Butter, Mehl, Fleisch, Eier und Milchprodukte steigen die Preise immer weiter. Die Ausnahmen von dieser Entwicklung werden weniger.
Preise sinken: Diese Lebensmittel sind günstiger geworden
Neben Obst und Gemüse waren bislang auch manche haltbaren Lebensmittel, Saft und sogar einzelne Fisch- und Fleischprodukte günstiger zu bekommen als im Vorjahr. Doch inzwischen sieht es anders aus: Zuletzt standen nur noch zehn Gemüse-, Frucht- und Obstsorten dem Preistrend entgegen.
Günstiger geworden sind laut Statistischem Bundesamt im Mai trotz Inflation:
• Paprika: 15,9 Prozent günstiger als im Mai 2021• Möhren: 9,6 Prozent günstiger• Blumenkohl, Weißkohl und anderer Kohl: 4,8 Prozent günstiger• Mandeln, Kokosraspeln: 3,7 Prozent günstiger• Feldsalat, Lauch und Sellerie: 3,2 Prozent günstiger• Hülsenfrüchte, Spargel, Radieschen: 2,9 Prozent günstiger• Zwiebeln, Knoblauch: 2,3 Prozent günstiger• Zitrusfrüchte: 1,6 Prozent günstiger• Äpfel: 1,1 Prozent günstiger• Pfirsiche, Kirschen (Stein- und Kernobst): 1,0 Prozent günstiger
Öl, Mehl, Fleisch: Diese Dinge werden immer teurer
Die höchsten Preissteigerungen gibt es dagegen bei Öl, Mehl und allen tierischen Produkten. Insbesondere Fleisch, Butter und Eier, aber auch Käse, Milch und Milchprodukte werden immer teurer. Vor allem bei Sonnenblumenöl und Weizenmehl verschärft sich die Lage, hier steigen die Preise immer schneller. Nur die Preise für Tomaten, Gurken und Kartoffeln erholen sich langsam.
Hier sind die Preise laut Statistischem Bundesamt im Mai am stärksten gestiegen:
• Sonnenblumenöl, Rapsöl: 65,2 Prozent teurer als im Mai 2021• Butter: 43,0 Prozent teurer• Weizenmehl: 40,1 Prozent teurer• Rinderhackfleisch: 35,5 Prozent teurer• Gemischtes oder Schweinehack: 35,2 Prozent teurer• Nudeln: 33,2 Prozent teurer• Rindfleisch zum Kochen: 29,5 Prozent teurer• Margarine: 26,7 Prozent teurer• Grieß, Roggenmehl: 26,5 Prozent teurer• Tomaten: 25,9 Prozent teurer
Einkauf im Supermarkt: Wie umgehen Verbraucher den Preis-Schock?
Fleisch, Fisch, Wurst
Nach Öl und Mehl wird vor allem Fleisch immer teurer. Dabei spielt keine große Rolle mehr, ob Rind, Schwein oder Geflügel. Moderat war die Preissteigerung bei Kalbfleisch und bei Wild wie zum Beispiel Kaninchen. Auch Leber und andere Innereien sind nicht viel teurer geworden.
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Fisch ist insgesamt etwas weniger von der Inflation betroffen. Am stärksten trifft es frische Fischfilets, Kabeljau und Räucherfisch mit rund 13 Prozent Preissteigerung.Wurst können Verbraucher fast noch zu den alten Preisen kaufen, wenn sie zu haltbaren Dingen wie rohem Schinken, Speck oder Wurstkonserven greifen.
Milch und Milchprodukte
Am deutlichsten merken Verbraucher den Preissprung bei Schnittkäse, Milch, Quark und Sahne. Weniger stark stiegen die Preise zuletzt bei Joghurt, Desserts und Milchmischgetränken.
Öl, Butter und andere Fette
Hier steigen die Preise am stärksten und durchweg deutlich. Mit Abstand am schnellsten verteuert sich Sonnenblumenöl mit einem Preisaufschlag von 65 Prozent zum Vorjahr. Im Vormonat waren es noch 36 Prozent gewesen. Aber auch Butter und Margarine sind deutlich teurer. Vergleichsweise wenig gestiegen sind die Preise für Olivenöl, außerdem für Schmalz oder andere tierische Speisefette.
Mehl
Hier können Verbraucher den Preissprüngen nicht komplett entgehen. Alternativen zu Weizenmehl wie Roggenmehl, Grieß oder Ähnliches ziehen langsam nach und werden auch teurer, aber nicht so schnell.
Kartoffeln, Nudeln und Reis
Nicht nur Mehl, auch viele Weizenprodukte werden teurer, allen voran Nudeln. Dagegen waren Kartoffeln und vor allem Reis im vergangenen Monat weniger von der Inflation betroffen.
Lebensmittel werden teurer: Wieso genau diese Dinge?
Ein Grund für die Entwicklung bei Weizen, Fleisch und tierischen Produkten ist die Getreideknappheit auf dem Weltmarkt: Zehn bis zwölf Millionen Tonnen Weizen sollen in diesem Jahr fehlen, zudem zwei Millionen Tonnen an Düngemitteln. Verschärft wurde die Krise durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Doch nicht einzig der Ukraine-Krieg sorgt für höhere Preise.
Russland blockiert zudem die ukrainischen Häfen und den Export von Getreide, das auch als Futtermittel dient. Neben Russland ist die Ukraine der größte Weizenexporteur weltweit, die beiden Staaten produzieren etwa ein Drittel des globalen Bedarfs. 60 Millionen Menschen in den afrikanischen Staaten droht eine Hungersnot, 1,4 Milliarden Menschen weltweit könnten laut den Vereinten Nationen von Nahrungsmittelknappheit betroffen sein.