Köln – Wohl die wenigsten Menschen putzen gerne. Doch jetzt kurz vor Frühlingsbeginn ist die Lust groß, in einer frischen und sauberen Wohnung zu leben. Wie man das quasi ganz nebenbei hinkriegt, erklärt Sigrid Neudecker in ihrem Buch „Sauber! Eine einfache Anleitung für alle, die eigentlich keine Lust aufs Putzen haben.“ Der wichtigste Tipp schonmal vorweg: Besorgen Sie sich ein Mikrofasertuch!

Das Buch ist in einer launigen Sprache geschrieben und holt auch die absoluten Ordnungs-Anfänger ab („Lassen Sie dreckige Schuhe vor der Tür.“ „Waschen Sie Wäsche nach Farben getrennt.“), bietet aber dennoch gute Tipps.

Flecken und Dreck gar nicht erst entstehen lassen

Sigrid Neudeckers wichtigster Ratschlag lautet: „Einfach weniger Dreck machen! Prophylaxe ist besser als putzen und viel einfacher.“ Das bedeutet vor allem, schon vorher einzukalkulieren, dass alles tropfen, kleckern, krümeln und fallen wird, was geht. „Ist doch sauber genug hier? Dann stellen Sie sich vor, jemand käme zu Besuch, den Sie beeindrucken wollen. Oder gehen Sie barfuß durch die Wohnung“, rät Neudecker, wenn man sich nicht ganz sicher ist, ob man wirklich putzen muss.

Die wichtigsten Tipps für jeden Raum

Wohnzimmer

Krimskrams wegräumen oder hinter Glas stellen, damit er nicht vollstauben kann, Bücher im Regal bis nach vorne an die Kante ziehen, damit sich dort kein Dreck sammeln kann.

Boden immer erst saugen, dann wischen. Mit dem Aufsatz für Polstermöbel lassen sich auch andere glatte Flächen wie Fensterbänke und Regale abstauben.

Wischen Sie in schlangenförmigen Bewegungen, so dass der Dreck an einer Stelle zusammenkommt und aufgenommen werden kann. Lappen auswringen, über dem Mülleimer ausschütteln und auswaschen. Holzböden nicht zu nass wischen, damit sie nicht aufquellen.

Küche

Vor dem Kochen den Geschirrspüler ausräumen, benutzte Utensilien direkt hineinräumen und zwischendurch immer wieder über die Arbeitsplatte wischen.

Für die Utensilien beim Kochen immer einen Teller neben dem Herd platzieren, zum Schneiden ein Brett wählen, das groß genug ist, damit nichts herunterfällt. Das Geschirrtuch immer an der Hose tragen, damit man sich beim Kochen jederzeit zwischendurch die Hände abwischen kann und nichts mit dreckigen Händen anfassen muss.

Fettspritzer auf dem Herd bekommt man mit einem Mikrofasertuch und warmen Wasser weg. Übergekochte Milch oder andere hartnäckige Flecken vorher einweichen, indem man ein nasses Tuch auf die Stelle legt und eine Weile liegen lässt.

Im Backofen immer ein Gefäß unterstellen oder Backpapier benutzen. Das Sichtfenster bekommt man mit einem Geschirrschwamm und einem Schuss Seifenreiniger wieder sauber. Einschäumen, einwirken lassen und mit einem feuchten Mikrofasertuch nachwischen. Eine nachhaltigere Alternative zu Backofenspray: Spülmittellösung in einer Schüssel in den Ofen stellen, bei 100 Grad drei Minuten verdampfen lassen, anschließend abwischen.

Die Spüle bekommt man mit Essig oder Zitronensäure sauber. Gegen extreme Verschmutzungen hilft Chlorreiniger. Wichtig: Nur kurz einwirken lassen und unbedingt gründlich mit einem sauberen Lappen abwischen.

Um den Kühlschrank sauberzumachen, alles herausräumen und jede Ablage sauber machen. Was in den Geschirrspüler passt, kann auch hier gesäubert werden. Wenn alles draußen ist, den Innenraum des Kühlschranks mit einem Mikrofasertuch und einem Schuss Essig abwischen. Anschließend nur noch das in den Kühlschrank zurück räumen, was man wirklich noch essen will. Das Eisfach sollte regelmäßig abgetaut werden. Dazu alles herausräumen, das Gerät ausschalten und genügend Tücher unterlegen, die das Tauwasser auffangen.

Ein sensorgetriebener Seifenspender an der Spüle lohnt sich, damit man nicht jedes Mal mit dreckigen Händen auf den Pumpknopf drücken muss.

Badezimmer

Im Bad alles wegräumen, was man nicht jeden Tag benutzt. Generell sollte auf allen Flächen möglichst viel Platz sein, um hier mit einem feuchten und gut ausgedrückten Mikrofasertuch Staub wischen zu können. Das geht am besten, wenn man alle Gegenstände wegräumt, die Oberfläche abwischt, kurz wartet, bis sie trocken ist und dann noch einmal in die Gegenrichtung wischt.

Bürsten mit den Borsten nach unten hinlegen, lange Haare in der Dusche kämmen, so werden alle ausfallenden Haare einfach weggespült und sammeln sich im Haarsieb. Bürsten und Kämme regelmäßig waschen.

Den Boden auf jeden Fall vorher saugen, bevor gewischt wird. Dabei besonders genau an den Kanten und auch unter und hinter der Toilette entlang wischen, damit kein Schmutzrand bleibt.

Kalkflecken regelmäßig entfernen, ansonsten legt sich eine Schicht über die andere. Bei hartnäckigen Belägen helfen Essig, Zitronensäure oder Badreiniger. Zum Reinigen ein Tuch tränken, Waschbecken und Wasserhahn überall damit anfeuchten, warten und am Schluss alles mit einem feuchten Mikrofasertuch abwischen. Abschüssige Stellen, von denen die Säure immer wieder ablaufen würde, bekommen eine Essig-Maske: Dazu einen Lappen oder Küchenpapier, auf die betreffende Stelle legen und mit Essig beträufeln. Eine halbe Stunde einwirken lassen, abnehmen und mit einem feuchten Tuch nachwischen. Diese Methode funktioniert auch gut an der Schnittstelle zwischen Wasserhahn und Waschbecken.

Zahnpastaspritzer im Becken oder am Spiegel ebenfalls möglichst sofort mit einem feuchten und ausgedrückten Mikrofasertuch wegwischen.

In der Dusche oder der Badewanne lohnt sich ein Sieb für den Abfluss, das Haare auffängt. Die Schaumreste rund um den Abfluss sollte man möglichst immer wegspülen, damit sie sich nicht festsetzen. Damit sich keine Kalkflecken bilden, die Dusche nach jeder Nutzung mit einem Tuch oder einem Abzieher trocknen. Auch die Düsen im Duschkopf kann man entkalken, indem man einen Essig-getränkten Lappen darauf legt. Alternativ den Kopf auf einen mit Essig gefüllten Teller legen, so dass alle Düsen bedeckt sind und eine Stunde einwirken lassen.

Handtücher sollten mindestens einmal in der Woche gewechselt werden und immer so aufgehängt werden, dass sie komplett trocknen können.

Zum WC-Putzen gehört das Abspülen der Klobürste ebenso dazu wie alle Seiten von Kloschüssel und Klobrille sowie Spülkasten und Deckel.

Schlafzimmer

Am besten möglichst zeitnah nach dem Bettwäsche wechseln staubsaugen, denn nach dem Wechseln des Bettbezugs schüttelt man besonders viele Textilfasern und Hautschüppchen auf den Boden. Versuchen Sie, das Laken so abzuziehen, als wäre Sand darauf und man wollte ihn in der Mitte sammeln. So bündelt man jede Menge Dreck, den man dann über dem Mülleimer ausschütteln kann. Kleidungsstücke direkt in den Schrank oder in die Wäsche räumen.

Fensterputzen

Am einfachsten geht Fensterputzen mit einem sauberen, warm oder heiß ausgespültem und ausgewrungenem Mikrofasertuch. Damit wischt man die Fenster erst innen, wo sie weniger schmutzig sind, und dann außen ab. Fensterrahmen nicht vergessen und das Tuch zwischendurch immer wieder ausspülen.

Wenn die Fenster sehr dreckig sind, macht es Sinn, sie zumindest von außen einmal mit einem Geschirrschwamm und warmer Seifenlauge abzuwischen. Auf jeden Fall auch auf die Ecken der Fenster achten. Außerdem sollte man versuchen, jede Scheibe in einer möglichst durchgängigen Bewegung zu wischen und mit dem Tuch nicht zwischendurch abzusetzen. Zum Schluss mit dem Lappen vom Glas auf den Fensterrahmen wischen.