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Per App, kostenlosSchufa will Verbraucher künftig bei Negativ-Einträgen benachrichtigen

Lesezeit 2 Minuten
Eine Flagge mit dem Firmenlogo der Schufa, drei breiten gelben Querstreifen, flattert vor dem Geschäftssitz in Wiesbaden.

Die Schufa plant eine umstrittene neue Funktion ab 2024.

Wer einen negativen Schufa-Eintrag bekommt, soll automatisch benachrichtigt werden. Umstritten sind dagegen andere Pläne.

Die Wirtschaftsauskunftei Schufa will Verbraucherinnen und Verbraucher künftig von sich aus informieren, wenn es in ihren Daten einen negativen Eintrag über sie gibt. Die kostenlose Datenabfrage soll bis Jahresende verfügbar sein. Um sie nutzen zu können, müssten sich Verbraucher bei der Schufa-App Bonify registrieren, sagte Schufa-Chefin Tanja Birkholz der Wochenzeitung „Die Zeit“.

Sie selbst sei „mehrfach Opfer von Identitätsbetrug geworden“, berichtete Birkholz. „Einmal hat jemand in meinem Namen auf einer Vergleichsplattform einen Kredit angefragt. Ich hatte erst meine Söhne in Verdacht.“ Letztlich habe sie über einen Service der Schufa, der zurzeit noch Geld kostet, von der Kreditanfrage erfahren.

Streit um Einblick ins Bankkonto

Über die App sollen Verbraucher der Auskunftei ab 2024 auch Einblick in ihr Bankkonto gewähren können – ein Schritt, der umstritten ist. Die Schufa will die Bonität der Verbraucher so besser bewerten können. „Wenn überhaupt, wird es ums Einkommen gehen. Ob jemand Geld an Greenpeace spendet oder sich für eine Partei engagiert, ist für die Bonitätsbewertung irrelevant“, sagt Birkholz. Zudem müsse jeder dem Kontoeinblick ausdrücklich zustimmen.

Die Bürgerbewegung Finanzwende dagegen hatte die Pläne scharf kritisiert. „Mit Einblick in Kontodaten würde die Schufa noch mächtiger werden, als sie es ohnehin schon ist“, sagte Gerhard Schick, Vorstand des Vereins, unlängst.

Schufa: Wo sie überall wichtig sein kann

Die Schufa-Bewertung ist für Verbraucher wichtig: Banken, Telekommunikationsdienste oder Energieversorger fragen bei privaten Auskunfteien wie der Schufa nach der Kreditwürdigkeit einer Person. Die Schufa liefert dann eine Einschätzung, den Score-Wert. Auch Vermieter oder Versicherungen achten darauf. Der Schufa-Bewertung kann somit ausschlaggebend sein, ob eine Person eine Wohnung bekommt oder zu welchen Konditionen sie eine Versicherung oder einen Kreditvertrag abschließen kann.

Die Schufa hat nach eigenen Angaben Daten über rund 68 Millionen Menschen gesammelt und bildet auf deren Basis den Score. Über Details der neuen App will die Schufa noch Mitte Juli informieren. (bbm/dpa)