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Umstellung auf HDWas man über die SD-Abschaltung der ARD-Sender wissen muss

Lesezeit 3 Minuten
Eine Hand bedient eine Fernbedienung für ein TV-Gerät (Archivbild).

Eine Hand bedient eine Fernbedienung für ein TV-Gerät (Archivbild).

Ältere TV-Geräte zeigen nach der SD-Abschaltung viele öffentlich-rechtliche Sender nicht mehr. Hier die wichtigsten Infos.

Wer die Begriffe SD und HD bislang ignoriert hat, könnte bald eine Überraschung erleben: Ältere Fernsehgeräte zeigen nach der SD-Abschaltung viele öffentlich-rechtliche Sender nicht mehr.

Grund dafür ist die Abschaltung der SD-Sender durch die ARD, die ihre Sender künftig nur noch in HD sendet. Diesen Schritt geht die ARD bereits am 7. Januar an.

Was bedeutet die Umstellung auf HD?

Bislang gab es die Möglichkeit, ARD in SD und HD zu sehen. Das ändert sich jetzt. Das bedeutet für Verbraucher im Klartext, dass Haushalte, die keinen Fernseher oder Receiver mit HD-Empfang haben, auf die ARD-Sender verzichten oder ein neues Gerät anschaffen müssen. Bevor es dazu kommt, sollte man die Möglichkeiten seines Gerätes checken (Erklärung weiter unten).

HD bietet qualitativ besseres Fernsehen. SD steht für Standard Definition, also digitales Fernsehen in Standard-Auflösung mit weniger Pixeln. High Definition, kurz HD, bedeutet hochauflösendes Fernsehen und bietet ein schärferes und detailreicheres Erlebnis. Einige ältere Fernsehgeräte haben diese Funktion nicht und können somit nicht mehr alle Programme empfangen.

Welche Sender kann man ab 7. Januar nicht mehr sehen?

Diese SD-Sender der ARD kann man ab dem 7. Januar nicht mehr sehen:

  1. Das Erste
  2. BR
  3. hr
  4. mdr
  5. NDR
  6. radiobremen
  7. RBB
  8. SR
  9. SWR
  10. WDR

Die Programme ZDF, ZDFinfo, ZDFneo, 3sat und KiKA sollen laut Ankündigung im November dieses Jahres folgen und nicht mehr in SD gesendet werden. Arte und Phoenix sowie One sind seit 2022 schon nur noch in HD zu empfangen.

Wie bekomme ich die ARD-Sender in HD?

Wer ein neueres TV-Gerät besitzt, könnte die Sender schon längst in HD empfangen. Wer sich dessen nicht sicher ist, kann bei den Sendern auf das Logo oben in der Ecke achten - dort steht in der HD-Variante ein kleines „HD“. Zudem lässt sich in der Senderliste des Fernsehers nachgucken, ob man HD schauen kann. Es kann sein, dass die HD-Sender in der Senderliste weiter unten stehen. Dies sollte man genau prüfen, bevor man sich ein neues Gerät anschafft.

Man kann die Sender nach oben in seine Programmliste holen oder mit einem manuellen Sendersuchlauf nach den HD-Sendern schauen und sie dann in die Programmliste einfügen. Ein automatischer Sendersuchlauf kann allerdings zur Folge haben, dass die vorhandene Programmliste gelöscht wird. Wie das genau geht, lässt sich in der Regel der Anleitung des TV-Geräts entnehmen.

Brauche in einen neuen Fernseher für ARD in HD?

Für den TV-Empfang in HD braucht man ein Gerät, das den HDTV-Standard unterstützt. Wer keines hat, hat zwei Möglichkeiten, um nach dem 7. Januar weiterhin ARD-Sender zu sehen:

1. Der Kauf eines neuen Fernsehers. Diese Option ist teurer als die zweite Möglichkeit, hat aber auch Vorteile. Denn aus Gründen der Energieeffizienz kann es laut der Verbraucherzentrale sinnvoll sein, ein TV-Gerät mit integriertem Empfangsteil zu beschaffen.

2. Die günstigere Variante ist die Anschaffung eines HD-Receivers. Der Kostenpunkt liegt bei ungefähr 3o bis 50 Euro. Dieses externe Gerät wird mit dem alten TV verbunden und ermöglicht den HD-Emfpang laut Verbraucherzentrale offenbar sogar bei älteren Röhrengeräten, wenn die richtigen Anschlüsse gegeben sind. Meistens benötigt man für ältere Fernseher dann einen Receiver mit Scart-Anschluss.

Bei weiteren Problemen kann es helfen, sich an den Zuschauerservice zu wenden. Wer per Satellit Fernsehen schaut, kann sich an den technischen Zuschauerservice von ARD-Digital wenden. Und Kabelkunden können bei Schwierigkeiten mit der SD-Abschaltung ihre jeweiligen Kabelnetzbetreiber kontaktieren.

Planen die Privatsender eine Umstellung?

Laut einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur sind die großen Privatsender alle noch auf absehbare Zeit in SD verfügbar. „Sie können unsere Sender auf alle Arten sehen – SD und HD. Und das bleibt noch lange so“, sagte ein Sprecher der Senderfamilie ProSiebenSat.1.Der TV-Konzern RTL betonte: „Alle Free-TV-Sender von RTL Deutschland (RTL, RTLup, Nitro, Vox, VOXup, ntv, Super RTL, RTLzwei und Toggo plus) sind sowohl in SD als auch in HD verfügbar. Eine SD-Abschaltung ist auf absehbare Zeit nicht geplant.“ (mit dpa und rnd)