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Während des UrlaubsPflanzen gießen ohne Hilfe vom Nachbarn – funktioniert das?

Lesezeit 4 Minuten
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Unsere Autorin Rebecca Häfner steckt die PET-Flasche in den Blumentopf, die die Auberginenpflanze bewässern soll.

  1. Gießdienst bei Freunden oder Nachbarn ist eine unliebsame Aufgabe und kann zu Verstimmungen führen, wenn dabei ein paar Pflanzen draufgehen.
  2. Unserer Autorin ist es so nach ihrem Urlaub ergangen. Eine ihrer Freundinnen hat die Balkonpflanzen nah an den Vetrocknungstod gebracht.
  3. Grund genung, zwei Tricks aus dem Internet zur Selbstbewässerung der geliebten grünen Freunde zu testen. Wie gut das geklappt hat, erzählt sie hier.

Düsseldorf – Zwischen Kinderbetreuung, Arbeit und dem ganz normalen Alltag ist es ein unliebsamer Freundschaftsdienst, der uns alle einmal trifft: die Pflanzen von Freunden oder Nachbarn zu gießen, während die ihren Urlaub genießen. Und wir alle wissen: Das klappt mal mehr, mal weniger gut. Nach einen stressigen Tag an der Arbeit kann der Gießdienst schon mal in Vergessenheit geraten oder das Wetter wird falsch eingeschätzt und ein paar Regentropfen konnten die Blumen auf dem Balkon doch nicht versorgen. Das Ergebnis: Nicht jede Pflanze überlebt die Abwesenheit ihres Besitzers – manch eine ist vertrocknet, andere ertrunken oder die Früchte sind vergammelt.

So ging es mir jedenfalls nach meinem letzten Urlaub Mitte Juni. Mein Balkon, eine Wüste: an der Auberginenpflanze hingen nur noch vier vergammelte Früchte, die Kräuter und Blumen waren voller vertrockneter Blätter. Dabei hatte ich mich vor dem Urlaub doch schon so auf die Ernte gefreut, doch jetzt fanden die Früchte leider nur noch den Weg in den Müll, statt in meinen Magen. Und meine Freundin hatte ein schlechtes Gewissen.

Zwei Tricks aus dem Internet im Test

Für das anstehende lange Wochenende in Hamburg sollte nun eine andere Lösung her, um meine Balkonpflanzen mit Wasser zu versorgen. Im Handel gibt es unzählige automatische Bewässerungssysteme, aber die sind nicht gerade günstig. Das Netz verspricht mir einfachere Methoden. Und zwar solche zum Selbermachen, die nicht viel kosten. Zwei probiere ich aus:

Methode 1: PET-Flasche

Meine drei Balkonkästen statte ich mit alten PET-Flaschen aus. Der Trick dabei – man nimmt eine Küchengabel und sticht drei bis vier kleine Löcher in den Deckel der Flasche. Bereits an diesem Punkt bin ich ehrlicherweise gescheitert und habe Gabel und Deckel meinem Freund in die Hand gedrückt, das ging schneller.

Zweiter Schritt: Ein kleines Stück von der Küchenrolle abreißen und von innen in den Deckel legen – natürlich nur so viel, dass die Flasche noch zu geht, heißt es in der Videoanleitung. Schließlich fülle ich die Flasche mit Wasser und stecke sie mit dem Deckel nach unten in die Erde des Blumenkastens. Über die Tage verteilt soll durch die kleinen Löcher langsam Wasser aus der Flasche in die Erde sickern und die Pflanzen so während meines Urlaubs versorgen.

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Der Trick mit der PET-Flasche hat bei mir nicht funktioniert – sie war nach meinem Urlaub immer noch voll.

Das Ergebnis: Nach vier Tagen ist in den Flaschen noch genauso viel Wasser wie vor meiner Abreise. Die Erde in den Blumenkästen dagegen trocken und Löwenmäulchen, Klee, Petersilie, Salbei, Glockenblume und Minze lassen Köpfe und Blätter hängen. Vielleicht habe ich zu viel Küchenpapier in den Flaschendeckel gelegt, die Löcher waren zu klein, oder dieser Lifehack aus dem Netz funktioniert einfach nicht. Nachmachen also nur auf eigene Gefahr!

Methode 2: Küchenrolle

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Über die Küchenrolle wird die Erdbeerpflanze mit Wasser versorgt.

Bei den Kübeln und Töpfen probiere ich eine zweite Methode, die mich mehr überzeugt – meine immer durstige Aubergine hat durch sie genügend Wasser bekommen. Bei dieser Methode brauche ich für sieben Topfpflanzen viel Küchenrolle. Ich reiße vier zusammenhängende Stücke von der Rolle ab, verdrehe sie etwas in sich und drücke sie fest auf die Erde um den Pflanzenstiel im Topf. Ein Stück des Papiers soll über den Rand des Topfes ragen. Dieses Stück stecke ich in ein Glas oder in einen Eimer mit Wasser. Das Küchenpapier saugt das Wasser auf und versorgt meine Erdbeere, meine Aubergine, die Paprika und die Lilie mit genügend Feuchtigkeit, während ich die Sonne und die kühle Brise an der Elbe genieße.

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Auch nach vier Tagen ist die Pflanze noch mit Wasser versorgt.

Das Ergebnis: Das Gefäß mit Wasser muss in jedem Fall genug Volumen haben, sonst ist das Wasser darin aufgebraucht und das Küchenpapier und die Blume ausgetrocknet. Nachteil an dieser Methode: Sie ist nicht sehr ökologisch. Für meine paar Balkonpflänzchen habe ich fast eine ganze Rolle Küchenpapier aufgebraucht, die Tücher landen nach meinem Urlaub im Restmüll. Funktionierender Lifehack für alle, die sich daran nicht stören, nicht allzu viele Pflanzen besitzen, aber dafür genügend Gefäße.

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Fazit: Besser die Nachbarn fragen

So richtig überzeugt hat mich keiner der beiden Tricks: der Tipp mit den PET-Flaschen war zumindest bei mir nicht erfolgreich und die Küchenrollen-Methode hat mir zu viel Müll verursacht. Für den nächsten Urlaub werde ich also wieder meine Freundin fragen oder ich probiere es mal mit dem Nachbarn aus, vielleicht hat der ja einen grüneren Daumen...