Preise auf Rekordhoch9 Tipps, mit denen Sie möglichst viel Sprit sparen
Berlin/München – In Zeiten steigender Spritpreise viel mit dem Auto zu fahren, ist nicht gut fürs Portemonnaie. Wer sein Budget fürs Tanken nicht überziehen möchte, kann mit neun Tipps und Tricks von ADAC, Auto Club Europa (ACE) und Tüv Süd jedoch versuchen, den Verbrauch des Fahrzeugs zu senken.
Ausmisten und dann starten
Unnötiger Ballast treibt die Tankrechnung nach oben. 100 Kilogramm Zusatzgewicht im Auto können bis zu 0,3 Liter Mehrverbrauch pro 100 Kilometer bedeuten, hat der ADAC errechnet. Das wirke sich vor allem in der Stadt aus, wo man oft anfahren und beschleunigen muss.
Getränkekisten, Inlineskates, Kleinkram und Co. wollen dann jedes Mal aufs Neue in Schwung gebracht werden – also: raus damit. Auch Dachträger, Dachboxen und Träger für Fahrräder sind Spritfresser. Sobald sie nicht mehr gebraucht werden, montiert man sie besser ab. Ansonsten kann sich zum Beispiel eine Dachbox mit ein bis zwei Litern Mehrverbrauch auf 100 Kilometer bemerkbar machen, so der Tüv Süd.
Fahrten clever planen
Speziell bei kurzen Strecken kann das Fahrrad eine Alternative sein. Oder man legt sich mehrere Einzelfahrten zu einer längeren Tour zusammen, rät der ADAC. Denn beim Kaltstart verbraucht der Motor viel Sprit – zumindest ein Ottomotor brauche in der Warmlaufphase ein fetteres Gemisch mit mehr Kraftstoff als bei optimaler Temperatur.
Sofort losfahren
Ein Warmlaufenlassen des Motors im Stand ist verboten, da es die Umwelt schädigt. Daher: entweder Fahren oder Motor aus. Im Stand verbraucht die Maschine pro Stunde etwa 0,5 bis 1 Liter Sprit. Auch unterwegs rät der ADAC daher ab einer voraussichtlichen Leerlaufzeit von 20 Sekunden zum Abschalten. Moderne Autos haben dazu eine Start-Stopp-Automatik. Wenn diese fehlt: einfach selbst den Schlüssel drehen. Gerade bei einem warmen Motor sei die daraus resultierende zusätzliche Belastung für Anlasser und Batterie zu vernachlässigen.
Richtig Gas geben
Nach den Start gilt es zwar flott zu beschleunigen, aber auch rechtzeitig hochzuschalten. Der ADAC rät, dies etwa bei einer Drehzahl von rund 2000 U/min zu tun. Das gewählte Tempo sollte dann mit niedrigen Drehzahlen beibehalten werden. Man sollte erst dann wieder zurückschalten, wenn der Motor ruckelt oder brummt. Manche modernen Autos zeigen auch Eco-Schaltempfehlungen im Tachodisplay an.
Rollen lassen
Wer vorausschauend fährt, kann – statt die Bremse zu treten – auch so lange wie möglich die Motorbremswirkung nutzen. Bei den meisten Autos wird die Zufuhr des Kraftstoffs im Schubbetrieb abgeschaltet. Daher gilt es den Gang nicht herauszunehmen, wenn man etwa an eine rote Ampel heranrollt oder vor einer Ortschaft frühzeitig vom Gas geht.
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Wer generell mit möglichst konstantem Tempo und am besten nicht zu schnell fährt, hält den Verbrauch gering, erläutert der ACE. Hat das Auto einen Tempomat, kann er auf Autobahnen oder ebenen Straßen zum gleichmäßigen Fahren beitragen. Grundsätzlich gilt: Lieber langsamer fahren, als dem Motor das letzte Quäntchen an Leistung abzuverlangen.
Aus die Maus
Wer nur die nötigsten elektrischen Geräte im Fahrzeug einschaltet, kann Sprit sparen. Komfortextras wie die Sitzheizung sollten nur so lange wie nötig im Betrieb bleiben. An sicherheitsrelevanten Dingen wie Beleuchtung, Scheibenwischer oder Scheibenheizung zu sparen, wäre allerdings falsch und gefährlich.
Druck machen
Wer zu wenig Luft in den Reifen hat, riskiert ein schlechteres Fahrverhalten und längere Bremswege, er treibt aber auch den Kraftstoffbedarf in die Höhe. Bereits 0,5 bar weniger Druck im Reifen als vom Hersteller empfohlen lassen den Verbrauch laut ACE um rund fünf Prozent steigen. Daher sollte man besser bei jedem zweiten Tankstopp und mindestens einmal im Monat den Reifendruck prüfen. Der Tüv Süd rät, sich dabei stets an die Herstellerangaben zu halten.
Richtig investieren
Es gibt spezielle Spritsparreifen zu kaufen, bei denen der ADAC eine Ersparnis von bis zu 0,5 Liter Kraftstoff je 100 Kilometer beobachtet hat. So kann sich ein zunächst vielleicht teurerer Reifen mit einem geringeren Rollwiderstand über die Nutzungsdauer finanziell rechnen.
Zur richtigen Zeit tanken
Am günstigsten ist es an Tankstellen meist zwischen 18 und 19 Uhr sowie von 20 bis 22 Uhr, nennt der ADAC als Faustregel. Auch zwischen den Anbietern gebe es immer wieder erhebliche Preisunterschiede. Morgens seien die Spritpreise dagegen oft recht hoch. Tank-Apps wie sie zum Beispiel der ACE oder der ADAC anbieten, ermöglichen hier einen Preisvergleich in Echtzeit.
Kleinere Umwege zu einer günstigeren Tankstelle seien legitim, so der ACE, größere Schlenker lohnen aber weniger: Fünf Kilometern Umweg rentierten sich bei einem leeren Tank erst bei mindestens zwei Cent Preisunterschied je Liter, nennt der Automobilclub eine Faustregel. (dpa/tmn)