6 Spritspar-TippsWer richtig tankt, kann bis zu 22 Cent pro Liter sparen
Köln – Am Montag sind die Spritpreise trotz Tankrabatt wieder teuer in die Woche gestartet, wie immer wieder seit Beginn des Ukraine-Kriegs. Deutlich zugelegt hat Diesel, im bundesweiten Schnitt kostet der Liter 2,04 Euro, Super 1,95 Euro. Wer das Auto nicht in der Garage stehen lassen und etwa auf E-Bike oder ÖPNV umsteigen kann, dem bieten sich andere Spar-Möglichkeiten, wie clever zu tanken, eine App herunterzuladen oder seine Fahrweise zu ändern. Selbst die Tageszeit spielt eine Rolle. Wir geben sechs Spritspar-Tipps.
1. Beim Tanken auf die Tageszeit achten
Eine Faustregel besagt: Tanken während der Hauptverkehrszeiten, also zwischen 7 und 9 Uhr sowie zwischen 17 und 19 Uhr sollte möglichst vermieden werden. Denn die Preise an ein und derselben Tankstelle können innerhalb nur eines Tages enorm schwanken. Laut ADAC sei das besonders bei Diesel der Fall, der morgens nach sieben Uhr um zwölf Cent pro Liter über dem Tagesdurchschnitt liege. In Städten können es sogar bis zu 22 Cent sein.
Eine ADAC-Auswertung hat ergeben, dass Dieselfahrer im Mai mehr als 16 Cent pro Liter sparen konnten, wenn sie zum günstigen Zeitpunkt getankt haben, also abends. Denn ab 6 Uhr morgens beginne ein Preisanstieg, der um kurz nach 7 Uhr seinen Höhepunkt erreiche. Zwar sinke der Preis anschließend wieder ab, doch weitere Preisspitzen gäbe es gegen 10, 13 und 16 Uhr. Auch vor 18 und 20 Uhr und schließlich ab 22 Uhr zögen die Preise an. Die Experten raten deshalb dazu, zwischen 18 und 19 Uhr sowie zwischen 20 und 22 Uhr zu tanken. Auf der Homepage des ADAC www.adac.de/tanken kann man die aktuellen Tankstellenpreise vergleichen.
2. Per App die günstigste Tankstelle ansteuern
Wer die günstigste Tankstelle in seiner Nähe finden möchte, kann darüber hinaus dafür entwickelte Apps herunterladen. Die Internetseite des Bundeskartellamts listet hier mehr als 50 dieser Smartphone-Anwendungen für IOS-, Android- und Windows-Smartphones auf. Auch die ADAC-App ADAC Spritpreise bietet eine Tankstellen-Such-Funktion.
3. Billig Tanken in den Nachbarländern
Deutlich billiger ist Kraftstoff laut ADAC in Polen, Tschechien, Österreich und Luxemburg. Klar ist: Die Fahrt über die Grenze lohnt sich nur für diejenigen, die grenznah wohnen. Für die Bewohnerinnen und Bewohner NRWs käme also einzig Luxemburg in Frage, wenn sie etwa einen Ausflug in die Eifel mit dem Tanken verbinden. Dort kostet ein Liter Super dieser Tage 1,58 und Diesel 1,52 Euro. Vielleicht verleitet das manche Autofahrer oder Autofahrerinnen dazu, den günstigen Sprit in Kanistern mit nach Hause zu transportieren, doch das ist in Luxemburg verboten.
Und auch die ADAC-Experten raten davon ab, mit größeren Mengen, sprich: mit mehr als zehn Liter Benzin im Kanister unterwegs zu sein oder sie zuhause zu lagern. Abgesehen davon, dass auch die hohen Spritkosten für die Anfahrt, der Zeitaufwand und die Abnutzung des Kraftfahrzeugs nicht unwesentlich zu Buche schlagen.
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4. Weniger Ballast spart auch Sprit
Auch unnötiges Gewicht sollte raus aus dem Wagen, indem zum Beispiel der Kofferraum entrümpelt, Getränkekisten und schwere Taschen entfernt werden. 100 Kilogramm Zusatzgewicht im Auto können bis zu 0,3 Liter Mehrverbrauch pro 100 Kilometer bedeuten, hat der ADAC errechnet. Das wirke sich vor allem in der Stadt aus, wo man oft anfahren und beschleunigen muss. Auch Dach- und Radträger sollten abgenommen werden, denn eine Dachbox macht sich laut TÜV mit bis zu zwei Liter Mehrverbrauch auf 100 Kilometer bemerkbar. Anders ausgedrückt: Wenn Dachbox und Fahrradträger abgebaut werden, kann man damit ein Fünftel vom Sprit sparen.
5. Den Tank schonen mit umsichtiger Fahrweise
Generell gilt: Je stärker der Druck aufs Gaspedal, desto mehr Spritverbrauch – in vielen Autos ist das an einer Anzeige für den Momentan-Verbrauch gut abzulesen. Wer vorausschauend fährt und etwa Kreuzungen, Kurven oder Ampeln im Blick hat, vermeidet unnötiges Beschleunigen oder Abbremsen. Spritsparender ist, gleichmäßig das Tempo zu halten.
Auch jeder Anstieg auf der Straße treibt den Spritverbrauch nach oben. Während einer Strecke aufwärts sollte daher das Tempo nicht beibehalten, sondern kontinuierlich zurückgenommen werden. Dafür kann der Schwung abwärts wieder genutzt werden. Tipp: Bekannte tägliche Strecken zum Trainieren einer effektiven Fahrweise nutzen.
Eine niedrigtourige Fahrweise schont den Motor und hilft, Sprit zu sparen. Dazu gehört auch schnell zu schalten. Für eine sparsame Fahrweise empfehlen ADAC-Experten rechtzeitig bei einer Drehzahl von 2.000 Umdrehungen hochzuschalten und schon ab 50 km/h den fünften Gang einzulegen.
6. Kleinvieh macht auch Mist
Wer an vielen kleinen Schrauben dreht, macht das Autofahren unterm Strich günstiger. Und das ist nicht nur gut für den Geldbeutel, es schont auch das Klima. Laut Bundesumweltministerium könnten in Deutschland allein durch sparsameres Fahren jährlich 5 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Unter anderem damit:
Eine regelmäßige Wartung und ein korrekter Reifendruck. Denn wer zu wenig Luft in den Reifen hat, riskiert ein schlechteres Fahrverhalten und längere Bremswege, er oder sie treibt aber auch den Benzinverbrauch in die Höhe. Bereits 0,5 bar weniger Druck im Reifen als vom Hersteller empfohlen lassen den Verbrauch laut ADAC um rund fünf Prozent steigen. Daher sollte man besser bei jedem zweiten Tank-Stopp und mindestens einmal im Monat den Reifendruck prüfen.
Sitz- oder Lenkradheizung sowie die Klimaanlage sollten nur eingeschaltet werden, wenn es wirklich nötig ist.
Sofort losfahren: Ein Warmlaufenlassen des Motors im Stand ist verboten, da es die Umwelt schädigt, deshalb gilt: Entweder Fahren oder Motor aus. Im Stand verbraucht die Maschine pro Stunde etwa 0,5 bis 1 Liter Sprit. Auch unterwegs rät der ADAC daher ab einer Leerlaufzeit von 20 Sekunden, etwa an einer roten Ampel, zum Abschalten. Moderne Autos haben dazu eine Start-Stopp-Automatik.
Kurzstrecken vermeiden, denn sie sind besonders schlecht für den Spritverbrauch und den Motor. Der kalte Motor verbraucht bis zur doppelten Menge Sprit und verschleißt schneller als ein warmgelaufener Motor. Deshalb sollte man das Auto auch nicht im Stand warmlaufen lassen.(Mit dpa)