Köln/Berlin – Es geht um die Wurst: Bei sommerlichen Temperaturen wird vielerorts der Grill angeworfen, auf den Rost kommen neben der klassischen Bratwurst immer häufiger vegane und vegetarische Alternativen. Geschmacklich können die Ersatzprodukte laut einem Produkttest oftmals nicht mithalten, wie die Stiftung Warentest am Mittwoch erklärte. Dafür waren die veganen und vegetarischen Alternativen gesünder und besser für das Klima.
Insgesamt prüften die Warentester 21 Würste, darunter sechs vegane und ein vegetarisches Ersatzprodukt.
Nur zwei der geschmacklich guten Würstchen waren vegetarische Alternativen
Geschmacklich überzeugten die Warentester zwei Rostbratwürste aus Franken – die Testesser bewerteten die Nürnberger Rostbratwurst von Aldi und die fränkische Rostbratwurst von Kupfer mit sehr gut. Zehn weitere Würstchen erhielten geschmacklich die Bewertung gut. Nur zwei der geschmacklich guten Würstchen waren vegetarische oder vegane Alternativen, erklärte die Stiftung Warentest weiter. Überzeugen konnte einmal die „Easy to mix"-Bratwurst von Greenforce, sowie die vegane Mühlen Bratwurst von Rügenwalder Mühle, die anderen Veggie-Würstchen konnten nicht mithalten, obwohl beim Testen nicht erwartet wurde, dass der Geschmack an Fleisch erinnert.
Eine nur ausreichende Bewertung (4,0) bekommt die Wilhelm Brandenburg Bratwurst von Rewe. Die Plätze davor teilen sich die veganen Bratwürstchen von Netto, sowie von Alnatura und Gardengourmet. Bei den Würstchen mit Fleisch bekommt nur noch die Rostbratwurst von Ja eine befriedigende Bewertung (2,8), der Rest befindet sich im guten Bereich.
Veggie-Würstchen sind gesünder
Dafür enthielten die Veggie-Würstchen besonders häufig ungesättigte Fettsäuren, etwa aus Zutaten wie Rapsöl oder Sonnenblumenöl. Die Fleisch-Alternativen haben außerdem insgesamt nur halb so viel Fett und fast ein Drittel weniger Kalorien. Zudem können die Veggie-Würstchen auf Hülsenfruchtbasis auch bei den Eisenwerten mithalten. Besonders die von Greenforce enthalten sogar so viel Eisen, dass es fast ein Viertel des Tagesbedarfs einer Frau abdeckt. Bratwürstchen aus Fleisch schnitten im Bereich Ernährungsphysiologie meist nur mit ausreichend ab.
Fleisch ist schlecht für das Klima
Wie zu erwarten punkten die Veggie-Würstchen vor allem bei der Klimafrage: die Produktion von vegetarischen Grillwürsten setzt weniger CO2 frei, als die Herstellung der klassischen Grillwurst aus Fleisch, erklärten die Warentester. Ein Kilogramm klassische Bratwurst verursacht 2,9 Kilogramm Co2-Äquivalente, während ein Kilogramm vegane Bratwurst nur 1,7 Kilogramm freisetzt.
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Einen Lichtblick für alle Fleischfans ergab der Warentest allerdings auch: Zumindest fand sich in keinem der Produkte Gammel- oder Separatorenfleisch, dies ist maschinell von Knochen gelöstes Restfleisch. Auch fremde Tierarten wie Pferd konnte nicht nachgewiesen werden. Wer sich stattdessen für eine vegetarische Alternative entscheiden will, der hat eine stetig wachsende Auswahl: Laut der Stiftung Warentest produzierten Firmen in Deutschland im vergangenen Jahr 21 Prozent mehr Fleischersatzprodukte als im Jahr zuvor. (AFP/red)