Trends der Kölner Möbelmesse„Durch Nachhaltigkeit wird die Produkt-Qualität besser”
- Ökologisch verträglichere Materialien führen auch zu besserer Produkt-Qualität, erklärt Expertin Ursula Geismann.
- Im Interview spricht sie anlässlich der Kölner Möbelmesse über typisch Deutsch, Recyling, Upcyling und Trends.
- Miniausstattung und Multifunktionalität sind im Kommen. Was noch?
Frau Geismann, vor vier Jahren hat die Deutsche Gütegemeinschaft Möbel einen Klimapakt beschlossen und Richtlinien für CO2-neutrale Unternehmen formuliert. Wie bewerten Sie als Vertreterin der Branche diese Initiative?
Der Impuls kam zwar letztlich von der Politik, aber unsere Branche hat relativ früh erkannt, dass sie ohnehin in Sachen Klimaschutz einiges zu bieten hat – allein, weil der Werkstoff Holz eine nachhaltige Ressource ist und viele der Firmen Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern beziehen. Der Pakt war geschlossen nach dem Motto: Tue Gutes und rede darüber. Damit können wir uns auch gegen unsere Mitbewerber aus dem Ausland ziemlich gut abgrenzen.
Heißt das, der Pakt ist vor allem ein Marketinginstrument?
Nein. Er ist mittlerweile mehr als marketingtechnisch zu sehen. Gerade im vergangen Jahr hat sich das Bewusstsein verändert, man fühlt sich geradezu persönlich betroffen und will nicht mehr so weitermachen, wie bisher. Nachhaltigkeit ist als Notwendigkeit erkannt worden – in der Logistik, in der Produktion, eigentlich in sämtlichen Abläufen. Außerdem werden die Produkte dadurch besser. Ich habe den Eindruck, dass die Hersteller das sogar schneller erkannt haben als die Verbraucher.
Was kann man von den Unternehmen, die sich dem Klimapakt angeschlossen haben, jetzt erwarten? Man kann ja nicht klimaneutral produzieren, wie sie selbst sagen.
Aber der Klimapakt fordert die Unternehmen auf, die Emissionen zunächst zu bilanzieren, sie im zweiten Schritt zu reduzieren und dann den Rest der Emissionen zu kompensieren. Wie es Unternehmen auch bei Flugreisen machen können. Inzwischen sind einige Unternehmen der Allianz beigetreten, die sich nach diesen Richtlinien klimaneutral nennen dürfen.
Was unternehmen Hersteller jenseits der Kompensation?
Nur zum Beispiel: Wir sehen, dass Kunststoffe und Lacke viel ökologischer sind als noch vor einigen Jahren. Manche Produkte werden auch nicht mehr mit Kunststoff verpackt, sondern mit Papier. Wir erleben auch eine Renaissance von Massiv- und Furnierholz als Alternative zu Spanplatten oder MDF-Platten, die mit Folien beschichtet sind. Selbst im Lifestylebereich macht sich der Trend bemerkbar. Brillen und Grableuchten aus Furnier werden nachgefragt.
Das Problem ist immer dasselbe: Wie erkenne ich als Verbraucher Produkte klimaneutraler Unternehmen – und das glaubwürdig?
Es gibt ein Gütezeichen dazu, das in regelmäßigen Abständen überprüft wird. Allerdings müssen Kunden nachhaken. Das Problem ist der deutsche Möbelhandel. Wenn Sie sich die Werbebroschüren ansehen, dann geht es darin nie um Qualität, sondern immer um Preise. Nie um Werte oder Gütezeichen, die Möbel noch mitbringen können. Ich glaube, der Handel muss sich warm anziehen. Die Verbraucher kommen künftig gezielt mit schwierigen Nachfragen. Viele sind jetzt schon sehr gut informiert und lassen sie nichts mehr vormachen.
Nachhaltig heißt unbedingt teuer?
In Deutschland gibt es billige oder teure Möbel. Importware auf der einen Seite und Made in Germany auf der anderen. Dass Vietnam oder China im Möbelbereich einem Klimapakt beitreten, glaube ich erstmal nicht. Das heißt, Nachhaltigkeit muss man sich etwas kosten lassen. Aber wir nehmen auch wahr, dass es eine größere Nachfrage gibt. Die Menschen sind bereit, etwas mehr in Produkte zu investieren, die langlebig, unschädlich und ökologisch sind.
Wird sich am Lebenszyklus der Produkte etwas ändern?
Sagen wir mal so: In Deutschland werden Möbel ohnehin schon sehr alt, anders als Klamotten oder Autos. Ein Schlafzimmer wird hier 12 bis 15 Jahre, Küchen 15 bis 25 Jahre und Polstermöbel 12 Jahre alt. Daran hat sich nichts geändert. Die Deutschen sind grundsätzlich konservativ. Uns wachsen Möbel ans Herz. Außerdem werden hierzulande viele Möbel vererbt, die eine wichtige Rolle selbst in einer modernen Wohnung spielen. Das ist wirklich typisch Deutsch.
Spielt Recycling wieder eine größerer Rolle?
Recycelt wird ja das, was am Ende des Gebrauchs übrig bleibt. Das wird dem Entsorger überlassen. Der nimmt die Möbel auseinander und verwertet sie weiter oder er verbrennt sie. Es ist eigentlich kein Thema für Endverbraucher. Aber es gibt natürlich Unternehmen, die seit vielen Jahren darauf Wert legen, dass die Komponenten ihrer Möbel sortenrein trennbar und recycelbar sind. Traditionsunternehmen wie zum Beispiel Wilkahn oder Brühl machen das seit Jahren. Die Sensibilität für dieses Thema steigt aber. Die deutsche Möbelindustrie weiß um die Mitverantwortung und weiß, dass sie damit auch einfach gut punkten kann. Es gibt sicher vereinzelt Unternehmen, die aus Abfallmaterialien etwas Neues machen. Aber das passiert nicht im großen Stil.
Wie steht es um das Upcyling?
Upcycling ist eigentlich eine Aufwertung oder eine Umwidmung eines Produkts. Die Firma Bordbar aus Köln ist ein gutes Beispiel dafür, weil sie ausrangierte Flugzeugtrolleys zu Möbeln umfunktioniert. Wir haben eigens zu diesem Thema einen Studentenwettbewerb begleitet, um Ideen entwickeln zu lassen. Ich glaube, es gibt da noch viel Potenzial.
Möbel mit Geschichte sind doch nach wie vor gefragt oder hat sich das erledigt?
Nein. Es gab und gibt den Trend zum Vintage-Möbel. Aber viele Verbraucher haben lange nicht gemerkt, dass sie es häufig mit neuen Produkten mit künstlichen Gebrauchspuren zu tun hatten. Jetzt ist man einen Schritt weiter. Angeboten werden Materialien, die wirklich schon mal woanders eingebaut waren. Verbraucher tun trotzdem gut daran, zu hinterfragen, ob der Schrank wirklich mal ein Boot aus Kambodscha war oder eben nur so aussieht.
Es gibt ein zweites großes Thema, wenn auch ein rein urbanes: In den Städten wird der Platz knapp und teuer, Ideen für raumsparende Möbel werden gesucht. Wie reagiert die deutsche Industrie darauf?
Dieser Entwicklung kommt ein anderer Trend zugute. Nämlich die Nachfrage nach Midcentury-Design. Das sind moderne Möbelentwürfe, die an die 1960er Jahre erinnern. Die sind nicht voluminös, sondern kleiner und filigraner. Die passen natürlich auch einfach besser in die kleinen Singlewohnungen, von denen es in den Städten auch immer mehr gibt.
Man sieht aber auch mehr anpassungsfähige Möbel.
Ja. Bei diesem Thema geht es besonders um Multifunktionalität und die kehrt immer wieder. Der Klassiker ist das Schlafsofa. Es gibt aber auch wieder vermehrt Schrankbetten, die man tagsüber ganz wegklappen kann. Miniküchen mit raffinierten Funktionen. Überhaupt viele Möbel zum Ausziehen oder organisieren. Da ist die deutsche Möbelindustrie ziemlich weit vorne. Die Zielgruppe ist aber trotzdem noch vergleichsweise klein.
Welche Rolle spielt bei all dem die Digitalisierung?
Die App löst die Fernbedienung ab, klar. Mechanische Abläufe bekommen einen Motor, der heute mit dem Smartphone angesteuert wird. Das macht natürlich nicht immer Sinn. Ich kann eine Klappe im Küchenschrank weit oben per Funk öffnen. Aber was nutzt das, wenn man ohnehin aufstehen muss, um die Gläser da raus zu holen.
Das Gespräch führte Ina Henrichs
Möbel und Hersteller, die Nachhaltigkeit und Funktionalität auf der immCologne präsentieren
Ressourcen schonen und Platz sparen – eigentlich keine neuen Ansprüche an die Wohnmöbel-Branche. Die öffentliche Sensibilität für diese Themen ist allerdings durch die Klimadebatte deutlich gewachsen. Das ist eine gute Entwicklung, die auch Traditionsunternehmen wieder mehr Aufmerksamkeit verschafft. Zudem bringt sie junge Designer auf smarte Ideen.
Wir stellen einige Möbelstücke und Hersteller vor, die ihre Vorstellung von Nachhaltigkeit und Funktionalität während der ImmCologne präsentieren.
Die Publikumstage finden vom 17. bis 19. Januar statt. Tageskarten online 15 Euro und25 Euro für Familien, an der Tageskasse 30 und 36 Euro. Die Messe ist am Freitag von9-18 Uhr, Samstag von 10 bis 18 Uhr und Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet.www.imm-cologne.de
Durchgestartet
Bordbar liefert Upcycling wie es im Buche steht: Die Firma aus Köln funktioniert ausrangierte Flugzeugtrolleys zum Möbel um: Es bietet erstaunlich viel Stauraum auf 0,12 Quadratmetern, ist wendig, rollbar und handlich. Seit 2006 produziert Bordbar am Standort in Köln. Materialien für den Bau der Produkte werden nach eigenen Angaben vornehmlich aus der Region bezogen.
Gut gepolstert
Brühl & Sippold ist wohl eines der bekanntesten Traditionsunternehmen, das sich seit jeher der ökologischen und nachhaltigen Produktion verschrieben hat. Es kann sich mit sämtlichen Auszeichnungen und Gütezeichen schmücken, die die Branche zu bieten hat. Seit 2017 darf sich das Unternehmen aus Bad Steben nach den Kriterien der deutschen Gütegemeinschaft Möbel als klimaneutral bezeichnen. Es ist außerdem Mitglied in der Allianz für Klima und Entwicklung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Stark gealtert
Langlebigkeit ist Draenerts Sache: Die Firma ist seit einem halben Jahrhundert auf dem Markt und hat sich vor allem als Naturstein-Spezialist einen Namen gemacht. Den ersten Tisch schuf der Firmengründer aus einer 180 Millionen Jahre alten schwäbischen Ölschieferplatte. In diesem Jahr feiert die Manufaktur den Steinesstisch „Adler“, der mit seinen 25 Jahren fast schon ein Klassiker ist.
Leicht gestapelt
Die Müller Möbelwerkstätten gibt es bereits seit 150 Jahren. Seit rund 50 Jahren entwickelt, produziert und vertreibt das Familienunternehmen Möbel, die von Designern exklusiv entworfen werden. Auch diese Firma hat das Thema „Small Living“ für sich entdeckt. Der Anspruch: ressourcenschonende, Platz sparende, flexibel nutzbare Systeme. Ein Klassiker ist die Stapelliege, eine Neuheit der Wingcube: Ein Stauraum, der im Handumdrehen zum Tisch wird.
Hoch gehoben
Das Floating Office bietet Freiraum auf Knopfdruck. Der Arbeitstisch wird mit Seilen an der Decke befestigt und dank einer motorisierten Aufhängung per Smartphone innerhalb weniger Sekunden unter die Wand gehoben – mitsamt Kabel. Die Steckdosen befinden sich in der Arbeitsfläche. Das Berliner Startup ist eine Ausgründung der TU Darmstadt. Der Tisch „Nomex“ soll erst der Anfang sein.
Möbel für's Microliving
Raumspar-Onkel. Michael Hilgers lässt sich den Status humorig auf der Zunge zergehen. Als „Raumspar-Onkel“ hat sich der Architekt einen Namen gemacht und er wundert sich immer noch. War ja eher ein Zufall. Alles fing mit einem multifunktionalen Sekretär an, den er entwarf, weil er selbst einen brauchte. Entstanden aus einem ganz persönlichen Bedarf heraus – Sekretäre gehörten damals zum aussterbenden Genre. Das Möbel präsentierte er 2010 auf der ImmCologne und ein Jahr danach erneut. „Ich bin noch nicht einmal ignoriert worden“, sagt der 53-Jährige. Sein „Flatmate“, so der Produktname, war komplett uninteressant für den Markt. Erst als er eine Ablage für das noch junge iPad in den Sekretär einbaute, ging es rasant bergauf. Das ultradünne Endgerät wurde zum Katalysator eines Trends, von dem der Berliner jetzt zwar irgendwie profitiert, aber an dem er nicht immer unbedingt teilhaben möchte.
Wohnen in der Marke
Die Rede ist vom Microliving – vom Wohnen auf kleinem Raum, notgedrungen durch die urbane Verdichtung. Was genau Micro heißt, ist von Ort zu Ort unterschiedlich. In Tokyo gibt es Wohneinheiten von knapp sechs Quadratmetern, an der Westküste der USA gelten ungefähr 28 als Standard minimaler Unterkünfte. Städtischer Platzmangel ist natürlich nicht neu, aber die Digitalisierung macht es mitunter leichter, Wohnen und Arbeiten von der Fläche zu lösen. Grundbedürfnisse müssen nicht mehr zwingend zu Hause befriedigt werden. Kochen, Essen, Wäschewaschen, Besprechungen, Arbeiten – das alles kann heute bequem anders und aushäusig organisiert werden.
Die Nachfrage nach temporärer Basisbleibe steigt. Es gibt eine wachsende Anzahl von Allein-Wohnenden, Studenten, Pendlern und Arbeitsnomaden, die für ein Jahr, einen Monat, eine Woche eine Unterkunft suchen. Diese sind außerdem bereit und in der Lage, viel Geld dafür zu bezahlen. „Das ist auch von Unternehmen erkannt worden, die damit Rendite machen können“, sagt Hilgers. Es werden Räumchen zu horrenden Preisen inklusive Dienstleistungen vermietet. Mit Imker auf dem Dach, Patenhühnern auf dem Hof oder E-Bikes, die man sich leihen kann. „Man wohnt in einer Marke“, sagt Hilgers und wirft ein, dass die Preisbremse dann übrigens auch keine Rolle mehr spielt. Sobald das Zimmer möbliert und vorübergehend angeboten wird, kann in der Tat mehr verlangt werden. Dieses Phänomen zielt zwar noch auf eine exklusive Kundschaft ab. Kleiner Raum, kleine Möbel, kleiner Markt. „Aber der Platz ist erst mal weg“, sagt Hilgers.
Viele kleine und lokale Netzwerke
Sich als Designer in diesem Trend zu positionieren, sei eine große Herausforderung. „Man wird Teil eine Maschinerie, die man nur bedingt beeinflussen kann.“ Sein Sekretär kostet heute an die 1000 Euro. „Damit erreiche ich nicht die Masse“, sagt Hilgers. Und ob seine Möbel überhaupt in den Läden stehen, entscheiden am Ende die Einkaufsverbände. Entwirft er nun online-fähige Möbel, also solche, die man direkt vom Hersteller oder Designer per Post verschicken kann, ist das zwar praktisch, hat aber auch einen Haken. „Dann werden mehr Pakete verschickt und von schlecht bezahlten Boten zugestellt. Ist das nachhaltiger?“
Der heute mehrfach ausgezeichnete Designer verfolgt nun deshalb einen Traum. „Man kann sich heute dank der Digitalisierung ganz anders vermarkten und vernetzen.“ Er könnte sich direkt an Tischlereien wenden, die mithilfe der technologischen Entwicklung Möbel mit Materialien aus der Region in Kleinserien selbst herstellen. Es entstünden viele kleine und lokale Netzwerke, die kurze Wege, schlanke und nachhaltige Produkte gewährleisten – und die schließlich in Haushalten landen, die sie brauchen. Und die sie sich leisten können. Die Möbelbranche demokratisieren, nennt Hilgers das.
„Was brauchen wir wirklich?“
„Ich habe kein Interesse daran, per se kleine Möbel zu gestalten.“ Das sei ein Missverständnis. „Ich gehe immer vom Raum aus.“ Eine Lösung für ein Problem finden, das die beschränkten Möglichkeiten der Bauhülle mit sich bringt, ist für ihn jedes Mal ein Glück. Am liebsten veranschaulicht er diesen Anspruch anhand seines Klempner-Autos, das er sich für seine Zwecke umgebaut hat. Die Aufgabe war in alle Richtungen begrenzt – gerade das sei enorm stimulierend. Heute ist der Wagen ein mobiles Büro, in dem er auch wohnen kann.
„Es bringt alles auf den Punkt. Ich kann es mehrfach nutzen, es ist billig und bietet alles, was nötig ist.“ Das sei die Essenz. „Mit einem einzigen Möbel, meinem Sekretär, habe ich mich in eine andere Umlaufbahn begeben“, sagt er. Er hofft, dass ihm viele auf diesem Weg folgen. Zurück zum Kleinmaßstäblichen und der Frage: „Was brauchen wir wirklich?“
So alt werden Möbel in Deutschland
Wohnzimmermöbel 10 - 12 JahrePolstermöbel 8 - 12 JahreBetten 12 - 15 JahreMatratzen 8 - 12 JahreKindermöbel 6 - 8 JahreKüchenmöbel 15 - 20 Jahre
Minimalismus, Holz und altersgerechte Möbel
Holz wird wieder richtig wichtig. „2020 wird das erst tatsächlich bei uns ankommen“, sagt Trendanalystin Gabriela Kaiser. So werden Möbel, an denen bislang etwa nur Kleinteile aus Holz waren, zunehmend sichtbare Elemente daraus tragen. Etwa Sofas mit einer hölzernen Rückwand. Und: „Armlehnen aus Holz sind ganz neu im Kommen“, so Kaiser.Auch die Formsprache der Möbel und die Farben der gesamten Einrichtung werden symbolisch für Nachhaltigkeit stehen, erwartet IMM-Sprecher Markus Majerus. „Wir werden viel sanftes Beige und helles Braun sehen. Auch Blau ist ein Riesenthema.“ Er erwartet auch eine klare Tendenz zum Minimalismus, weg von üppigen Möbeln. Für diesen Stil steht in der Möbelwelt insbesondere Skandinavien. Eine weitere aktuelle Inspiration ist Japan. „Die Designer bedienen sich nur der puristischen und minimalistischen Formsprache – kombiniert mit der Wärme, die skandinavisches Design ausstrahlt“, so Majerus.
Mehr denn je beschäftigen sich die Möbeldesigner mit altersgerechten Möbeln wie verstellbaren Sesseln oder Betten mit höherem Einstieg. Bislang gab es dabei eine Hürde: Für Senioren zu bauen, galt als unsexy. Ein Designer, der sich darauf spezialisiert, konnte, so die Annahme, gar kein lifestyliges Image haben. Und so sah man bei Messen wie der IMM bislang kaum altersgerechte Möbel. Experten sehen eine Trendwende. Hersteller gestalten solche Möbel heute attraktiver. „Man hat endlich erkannt, dass der Geschmack sich mit 70 nicht plötzlich ändert.“ Die neuen, schöneren Senioren-Möbel laufen nun auch unter einem neuen, ansprechenderen Namen: Komfort-Wohnen. So sollen sie laut Fachmeinung generationsübergreifend interessant werden,. Denn wer schätzt nicht einen Sessel oder ein Sofa-Element, das man mit Knopfdruck in eine bequeme Liegeposition bringen kann? (dpa)