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Von Albanien bis AustralienDiese 10 Urlaubsziele sind im Jahr 2023 besonders interessant

Lesezeit 7 Minuten
Foto von einem Berg, Blick auf die Vjosë im Vorder- und auf Berge im Hintergrund

Nein, nicht Kanada, so schön ist es in Albanien – nämlich da, wo sich der Fluss Vjosë durch die Berge schlängelt.

Nach drei Jahren Pandemie soll es in diesem Jahr wieder unbeschwert auf Reisen gehen. Doch wohin? Eine Liste der New York Times gibt Tipps und Inspiration.

Corona hat das Planen von Sommerreisen in den vergangenen Jahren schwer bis unmöglich gemacht. Das ist – hoffentlich – Vergangenheit. Zeit also, den eigenen Horizont wieder zu erweitern und herauszukommen aus dem Alltag. Doch die Qual der Wahl ist groß, wenn einem die Welt wieder offensteht. Die New York Times gibt eine kleine Hilfestellung und grenzt den Kandidatenkreis zumindest etwas ein. In der regelmäßig zu Jahresbeginn veröffentlichten Liste der „52 places to go“ gibt es in der 2023er-Version wieder verschiedenste Tipps, verteilt über alle Kontinente und Vorlieben.

Reisen 2023: Von Natur bis Großstadt ist alles dabei

So werden die Liebhaber der Großstadt mit Taipeh oder Madrid bedient, aber auch nicht ganz so riesige Städte wie Vilnius oder Sarajevo finden sich in der Liste wieder. Nationalpark-Tipps gibt es unter anderem für Brasilien und natürlich die USA. Und wer die etwas wildere Natur liebt, dem empfehlen die Redakteurinnen und Redakteure unter anderem Ziele in Mittelamerika, Australien oder Norwegen. Bei einigen Reisezielen gibt es konkrete Anlässe wie ein Jubiläum oder andere Veranstaltungen, andere sind ein echter Geheimtipp oder aber losgelöst von allem einfach mal einen Besuch wert.

Weil es aber selbst für die Reisefreudigsten utopisch ist, in jeder Woche des Jahrs ein neues Reiseziel anzusteuern, haben wir die besten zehn herausgesucht. Ein deutsches Ziel hat es in diesem Jahr nicht auf die Liste der New York Times geschafft, deshalb geht es jeweils ins Ausland. Von nah nach fern.

Bergamo und Brescia, Italien

Der Piazza Vecchia in Bergamo mit alten Gebäuden und einem Turm im Hintergrund

Der Piazza Vecchia in Bergamo

Der Blick in die Lombardei fällt zunächst immer erst auf Mailand. Die Hauptstadt der Region überstrahlt vieles, unter anderem auch Bergamo und Brescia. Die beiden Städte sind nur 50 Kilometer voneinander entfernt und sind durch ihre Geschichte, Kultur, Kunst und Natur miteinander verbunden.

2023 treten die beiden aus dem Schatten Mailands, denn sie sind gemeinsam Kulturhauptstadt Italiens. Damit einhergehend finden dort über das ganze Jahr verteilt viele verschiedene Programmpunkte, über 100 Großprojekte und viele weitere Kulturinitiativen statt. So werden unter anderem Open-Air-Theater, Kunst und Musik geboten, und ganz nebenbei rundet die italienische Küche die Tage ab. Einer der Höhepunkte ist das „Festival of Lights“. Dabei stellen nationale und internationale Künstlerinnen zunächst vom 10. bis 19. Februar in Brescia und dann vom 17. bis 26. Februar in Bergamo ihre Werke aus. Die Städte werden so zu Open-Air-Kunstgalerien.

London, England

Mitglieder der royalen Familie laufen bei der Beerdigung von Queen Elizabeth II. hintereinander her.

Charles III. (links) wird im Mai zum König gekrönt werden.

Mit London kann man kaum etwas falsch machen. Ob Kunst, Musik, Geschichte, Nachtleben oder Sportereignisse: Die Hauptstadt Großbritanniens hat für fast jeden etwas zu bieten. Und trotz der Größe Londons kommen Touristen mit U-Bahn und Bus schnell von einem Ende der Stadt zum anderen. Eine überraschend angenehme Erfahrung für Reisende aus Deutschland. Fans des britischen Königshauses fahren ohnehin gern nach London, doch nach dem Tod von Queen Elizabeth II. im vergangenen Jahr erwartet sie dort in dieses Jahr ein echtes Highlight: Die erste Krönung seit 70 Jahren – natürlich von King Charles III. – wird London vermutlich in einen Ausnahmezustand versetzen.

Burgund, Frankreich

Blick auf Felder in Burgund und ein winziges Dorf mit einer Kirche

Burgund ist vor allem bekannt für Wein – doch auch immer mehr Brauereien siedeln sich dort an.

Wer Burgund hört, denkt erst an Wein und dann an die zugehörige Region im östlichen Zentrum Frankreichs, die durch diesen Wein so berühmt wurde. Doch auch Bier-Liebhaber kommen dort inzwischen auf ihre Kosten. Denn mit der Zeit haben sich immer mehr Brauereien in der Region niedergelassen und die Craft-Beer-Szene wächst. Inspiriert von der Weinherstellung haben die Biere dort ihren ganz eigenen Geschmack. Um das Craft Beer auch Menschen von außerhalb näherzubringen, wurde in Burgund-Franche-Comté die Brassicomtoise eröffnet, eine Route, die an verschiedenen Brauereien entlangführt. Die haben sich zu einem Verbund zusammengeschlossen, auf dessen Website sich mehr Informationen über die Brauereien und Veranstaltungen herausfinden lassen.

Tarragona, Spanien

Eine abschüssige Straße in Tarragona mit alten Häusern in roten und gelben Tönen

Eine Straße in Tarragona. Auf der einen Seite liegt das Meer, auf der anderen Seite historische römische Ruinen.

Ein kleines Städtchen am Mittelmeer, mit Strand und schönen kleinen Häusern und Gassen, das suchen viele für ihren Sommerurlaub. Das Problem: Die Klassiker sind in den warmen Monaten des Jahres oft total voll. Der Charme des Städtchens geht verloren und der Strand ist überfüllt. Deshalb hat die New York Times ein Ziel in Spanien herausgesucht, das noch etwas unter dem Radar läuft: die Hafenstadt Tarragona.

Tarragona, mit dem Auto von Barcelona aus in einer Stunde zu erreichen, hat nicht nur einen Hafen, sondern vor allem auch gut erhaltene römische Ruinen zu bieten. Die Erkundung dieser oder das Schlendern durch die engen Gassen ist eine willkommene Abwechslung zum Dösen an den Mittelmeerstränden, die direkt an den Hafen grenzen.

Sarajevo, Bosnien und Herzegowina

Blick in die enge Gasse eines Markts in der Altstadt von Sarajevo

Markt in der Altstadt von Sarajevo

Sarajevo hat eine bewegte Vergangenheit. Immer wieder wurde die heutige Hauptstadt Bosnien und Herzegowinas im Laufe der Historie erobert, musste die Stadt Konflikte und Kriege über sich ergehen lassen. Die Narben des Balkankriegs sind noch an vielen Stellen sichtbar. Heute ist Bosnien und Herzegowina ein sicheres Land, aber von ihrer Vergangenheit erzählt die Stadt weiterhin und wird so zu einem lebendigen Museum ihrer eigenen Geschichte.

Gleichzeitig befindet sich Sarajevo im Aufwind, was zu einer interessanten Mischung aus Andenken und Aufbruch führt. Die Stadt gebe einen Hinweis darauf, „wie Städte in der Ukraine oder in Syrien nicht nur überleben, sondern eines Tages vielleicht neu aufblühen“ könnten, schreibt Hannah Beech für die New York Times.

Vjosë, Albanien

Foto von einem Berg, Blick auf die Vjosë im Vorder- und auf Berge im Hintergrund

Die Vjosë schlängelt sich durch die Berge Albaniens.

Im Laufe der Geschichte hat sich der Mensch die Natur zunutze gemacht. So wurden Flüsse begradigt oder für die Schifffahrt ausgebaut. Wilde Flüsse gibt es kaum noch. Einer der letzten Europas liegt auf dem Balkan. Genauer gesagt in Albanien: die Vjosë.

Sie schlängelt sich von ihrer Quelle im Nordwesten Griechenlands quer durch Albanien, wo sie schließlich in die Adria, das Nebenmeer des Mittelmeers, mündet. Dabei fließt der Fluss nicht schnurgerade an Industriehäfen vorbei, sondern schlängelt sich durch Täler und zwischen Bergen hindurch. Um dies zu beschützen, hat die albanische Regierung beschlossen, hier einen Nationalpark zu errichten. Besonders gut erkunden lassen sich die Vjosë, die umliegenden Berge und Täler mit einer Fahrradtour, zum Beispiel mit der Unesco-Tour.

Accra, Ghana

Boote liegen am Strand von Accra

Boote von Fischern am Strand von Accra

Die Auswahl an Reisezielen in Afrika ist riesig. Die Wahl der New York Times fällt in diesem Jahr unter anderem auf Accra, Hauptstadt Ghanas. Angetan hat es Tipp-Geberin Jessica Sarkodie vor allem die Kulinarik. So gebe es vor Ort vor allem zwei verschiedene Schulen, schreibt sie: Auf der einen Seite günstige, traditionelle Speisen wie Fufu. Und auf der anderen Seite die etwas teureren Restaurants, die Spezialitäten aus aller Welt auf der Karte haben.

Immer häufiger versuchen Menschen vor Ort nun, diese beiden Küchen innovativ zusammenzuführen. Die kulinarische Szene in Accra befindet sich aktuell in einem spannenden Wandel. Und die ghanaische Hauptstadt hat noch mehr zu bieten. Zuallererst natürlich die lokale Kultur. Und ganz nebenbei liegt Accra direkt am Meer.

Salalah, Oman

Am Strand von Slalah stehen Palmen und ein kleines Häuschen, im Hintergnd Berge

Wüste, Strand, Meer und im Hinterland Berge mit atemberaubenden Wasserfällen: Salalah hat einiges zu bieten.

Urlaub auf der arabischen Halbinsel, da geht der Gedanke sofort in Richtung der vollgepackten Touristen-Hochburgen um Dubai und Co. Doch es geht auch kleiner, ruhiger – und wahrscheinlich auch schöner. Der Blick über den Tellerrand geht in den Oman, genauer gesagt nach Salalah.

In dem historischen Handelsort treffen sich Wüste und Meer. So können sich entspannte Tage an wunderschönen Stränden mit spannenden Touren in den unendlichen Sand der Wüste abwechseln. Auch die Erkundung der Geschichte Salalahs kann sich lohnen. In der Regenzeit füllen sich die Berge im Inland mit Wasser, das sich in Flüssen den Weg ins Meer bahnt und dabei für einige atemberaubende Wasserfälle sorgt.

Alaska Railroad, USA

Auf den verschneiten Schienen der Alaska Railroad fährt ein Zug, im Hintergrund ein verschneiter Berggipfel

Auf der Alaska Railroad hat man aus dem Zug heraus einen tollen Ausblick.

2023 gibt es etwas zu feiern: Die Alaska Railroad, die Zugverbindung in den abgelegenen, vereisten Bundesstaat der USA, feiert 100-jähriges Jubiläum. Seit ihrer Eröffnung 1923 bringt sie Güter und Menschen über mehr als 750 Kilometer nach Alaska und wieder zurück.

Hier ist der Weg das Ziel. Nicht nur aufgrund der historischen Schienen. Der Blick aus teilweise komplett verglasten Zugwaggons offenbart in kürzesten Abständen wunderbare Ausblicke auf die Schnee- und Eislandschaft, riesige Gletscher und mächtige, weiße Gipfel.

Kangaroo Island, Australien

Ein Koala liegt schlafend auf einem Ast

Ein Koala schläft im Sonnenschein der Kangaroo Island.

„Wie ein Zoo ohne Zäune“, so beschreibt New-York-Times-Autorin Besha Rodell Kangaroo Island, eine Insel vor dem australischen Adelaide. Pflanzen- und Tierwelt sind atemberaubend. Vor drei Jahren wüteten Feuer auf der Insel und zerstörten nicht nur ein Luxushotel, sondern auch Teile des Wildlebens. Doch Kangaroo Island erholt sich von diesem Feuer. Organisationen helfen dem Tierreich der Insel wieder auf die Sprünge und Touristen können hautnah dabei sein. Zum Beispiel beim Besuch des Koala and Wildlife Rescue Center oder beim Füttern von Baby-Kängurus, mit der Flasche. Neben der Tierwelt rund um Koalas, Kängurus und Seelöwen hat die Insel auch noch tolle Strände zu bieten.