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Misstrauen gegenüber Messenger-DienstTipps für den Datenschutz – So nutzen Sie WhatsApp sicher

Lesezeit 3 Minuten
Auf dem Display eines iPhone werden die Symbole der Apps „WhatsApp“ und „Nachrichten“ angezeigt.

Verein, Elterngruppe und Co.: Um WhatsApp kommt man heutzutage kaum herum.

Am Messenger des Meta-Konzerns geht kaum ein Weg vorbei. So sichern Sie sich ab.

Das Misstrauen gegenüber den großen Anbietern von sozialen Medien und Messengern nimmt zu. Das kommt nicht von ungefähr und war auch hier schon öfter Thema. Und ja, natürlich ist es immer am sichersten, man nutzt bestimmte Dienste gar nicht. Aus eigener Erfahrung muss ich aber sagen: Das ist leichter gesagt als getan.

Steffen Haubner

Steffen Haubner

schreibt als Journalist über Technik- und Medienthemen...

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Ein Beispiel ist WhatsApp, ohne das die Kommunikation vielfach kaum noch möglich scheint. Vereinsfreunde, Elterninitiativen, Bekannte, die sich für den anstehenden Theaterbesuch kurzschließen wollen – wer sich WhatsApp verweigert, gerät schnell aufs Abstellgleis. Sorge bereitet Datenschützern, dass WhatsApp zum Konzern Meta gehört, der unter anderem auch Facebook und Instagram betreibt. Ein Datenaustausch zwischen diesen Diensten findet angeblich nicht statt – aber wer weiß das schon so genau.

Zum Erstellen eines WhatsApp-Kontos ist zwingend eine Telefonnummer notwendig. Für Kritik sorgt die Tatsache, dass bei der Nutzung der App das komplette Adressbuch hochgeladen wird. Es handelt sich zwar nur um die verschlüsselten Telefonnummern. Darunter können sich jedoch auch die von Personen befinden, die WhatsApp gar nicht installiert und damit keine Zustimmung zur Verarbeitung ihrer Daten gegeben haben. Wenn Kontakte zu Gruppen hinzugefügt werden, ist die eigene Telefonnummer zudem auch für Personen sichtbar, die nicht aus der persönlichen Kontaktliste stammen. Und wer Ihre Nummer kennt, sieht auch Ihr Profilbild, Ihren Status mitsamt den dort geteilten Bildern und Videos. Nicht verschlüsselt sind auch die Kontakt-Info sowie Namen und Beschreibungen von Gruppen.

Nachrichten sind verschlüsselt – aber eben nur zwischen zwei Geräten

Grundsätzlich sind bei WhatsApp alle Nachrichten, die zwischen den Nutzern und Gruppen verschickt werden, verschlüsselt: Sie verlassen Ihr Smartphone in verschlüsselter Form und werden erst auf dem Gerät des Empfängers wieder lesbar gemacht. Würden Botschaften unterwegs abgefangen, könnten Unbefugte nichts damit anfangen. Trotzdem sollten Sie auf mehrere Punkte achten. Wenn Ihr Handy in die falschen Hände gelangt, können sich Unbefugte auch Zugang zu Ihren WhatsApp-Chats und -Daten verschaffen. Da WhatsApp auf dem Smartphone nicht noch einmal eigens verschlüsselt ist, ist es wichtig, dass Sie es mit sicheren Passwörtern, 2-Faktor-Authentifizierungen und regelmäßigen Updates von Android und iOS gut schützen. Vertrauliche Chats sollten Sie regelmäßig löschen.

Ist Ihnen daran gelegen, bestimmte Unterhaltungen zu behalten, sichern Sie sie über Google Drive oder iCloud. Das ist immerhin besser, als sensible Informationen dauerhaft auf dem Handy zu behalten. Vergessen Sie nicht, dass Chats in Gruppen von mehreren Personen gelesen werden können. Man kann nie wissen, wie vertraulich andere Gruppenmitglieder geteilte Nachrichten behandeln. Wenn Sie WhatsApp in der Öffentlichkeit nutzen, denken Sie immer daran, dass Ihnen jemand über die Schulter schauen könnte. Folgendes können Sie darüber hinaus für Ihre Datensicherheit tun:

7 Tipps: So schützen Sie auf WhatsApp Ihre Daten

  1. Gehen Sie in die Einstellungen – in der Android-App über die drei Striche oben rechts, bei iOS über das Zahnrad unten rechts. Tippen Sie auf „Datenschutz“ und setzen Sie „Zuletzt online/Online“, „Profilbild“ und „Info“ auf „Meine Kontakte“ oder „Niemand“.
  2. Beim Status können Sie wählen zwischen „Meine Kontakte“ oder „Teilen nur mit …“. Hier können Sie bestimmen, welche Ihrer Kontakte Ihren Status sehen dürfen. Mit „Meine Kontakte außer …“ können Sie auch gezielt einzelne Kontakte ausschließen.
  3. Es sind besonders Gruppen, über die ungewollt Privates verbreitet wird. Sie können immerhin selbst entscheiden, wer Sie zu einer Gruppe hinzufügen darf. Tippen Sie in den Einstellungen unter „Datenschutz“ auf „Gruppen“ und markieren Sie unter „Wer kann mich Gruppen hinzufügen“ „Meine Kontakte“ oder „Meine Kontakte außer …“, um einzelne Kontakte gezielt auszuschließen.
  4. Werden Sie ungewollt hinzugefügt, tippen Sie im Gruppen-Chat oben auf den Gruppennamen, scrollen Sie unter „Gruppeninfo“ ganz nach unten und tippen auf „Gruppe verlassen“. Das sollten Sie regelmäßig auch bei älteren Chats tun, die sich erledigt haben.
  5. Unter „Datenschutz“ und „Standard-Nachrichtendauer“ sollten Sie das Minimum von 24 Stunden einstellen. Ältere Nachrichten werden dann automatisch gelöscht und können auch von anderen nicht mehr angesehen werden. Das gilt aber nur für neu begonnene Chats. In Gruppenchats können die Initiatoren („Admins“) die Einstellungen so ändern, dass nur sie selbst selbstlöschende Nachrichten aktivieren können.
  6. An den blauen Haken erkennt man, dass Sie eine Nachricht gelesen haben. Gehen Sie zu „Datenschutz“ und stellen Sie den Regler neben „Lesebestätigungen“ auf „Aus“.
  7. Unerwünschte Personen können Sie blockieren. Diese können dann weder Ihren Status noch Ihr Profilbild sehen, Ihnen natürlich auch keine Nachrichten mehr schreiben und Sie über WhatsApp nicht mehr anrufen.