Was tue ich, wenn ich die Eltern meines Partners nicht mag?

Unseren Partner wählen wir bewusst und gewollt, die Eltern unseres Partners bekommen wir dazu. Dass wir mit den Eltern unseres Partners nicht automatisch auf einer Wellenlänge sind und es sogar zu Konflikten und Ablehnung kommen kann, ist also durchaus verständlich. Der Umgang mit negativen Gefühlen in Bezug auf die Eltern des Partners ist schwierig, vor allem, weil wir unseren Partner nicht verletzen wollen. Dennoch sind offene, einfühlsame Gespräche in einer Partnerschaft grundlegend. Sie wollen ja schließlich nicht, dass Ihre Beziehung unter den Eltern Ihres Partners leidet. Wichtig ist dabei, dass Sie bei sich bleiben und sich mit Ihren Gefühlen und den Hintergründen auseinandersetzen.

Carolina Gerstenberg

Carolina Gerstenberg, geb. 1983, ist psychologische Psychotherapeutin in Köln. Sie hat sich auf Traumatherapie und die Beratung von Paaren spezialisiert, bietet aber auch Unterstützung in anderen Fragen an.

Warum mögen Sie die Eltern Ihres Partners nicht? Dazu fallen mir unterschiedliche Auslöser ein. Möglicherweise haben Sie den Eindruck, dass sich die Eltern Ihres Partners zu sehr in Ihre Beziehung einmischen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass sich Ihr Partner aus Ihrer Sicht zu sehr von seinen Eltern beeinflussen lässt und den Kontakt zu ihnen sehr wichtig nimmt. Vielleicht fühlen Sie sich selbst von den Eltern abgelehnt.

Gespräch mit Freunden und der eigenen Familie

So oder so, ein Gespräch mit Freunden und mit der eigenen Familie kann sehr hilfreich sein. Durch die emotionale Distanz können Freunde und die eigenen Eltern oder Geschwister Ihnen im ersten Schritt dabei helfen, akute negative Gefühle loszulassen und im zweiten Schritt zu verstehen, warum Sie die Eltern Ihres Partners ablehnen. Jetzt sind Sie bereit für ein offenes Gespräch mit Ihrem Partner. Auch wenn dieses Gespräch vermutlich nicht angenehm ist, gibt es Ihnen die Chance, gemeinsam eine Lösung zu finden. Wie können Sie und Ihr Partner mit der Situation umgehen?

Abperlen lassen

Schaffen Sie emotionalen Abstand zu den Eltern Ihres Partners, so dass Sie die Verhaltensweisen ignorieren können, die Sie nicht mögen. Durch die Auseinandersetzung mit Ihren eigenen Gefühlen und den Austausch darüber mit dem Partner und Freunden kann Ihnen das leichter gelingen. Das Vertrauen auf die Beziehung zu Ihrem Partner kann Ihnen die nötige Sicherheit geben. Wenn es Ihnen gelingt, die Eltern Ihres Partners so anzunehmen, wie sie sind, dann können sie möglicherweise sogar die positiven Eigenschaften an ihnen schätzen.

Den Kontakt einschränken

Grenzen Sie gemeinsame Treffen mit den Eltern Ihres Partners ein. Im offenen Gespräch mit Ihrem Partner können Sie gemeinsam überlegen, wie ein Kompromiss in der Gestaltung Ihres Kontakts zu den Eltern Ihres Partners aussehen könnte. Möglich wäre es, dass Ihr Partner seine Eltern häufiger alleine trifft und Sie die gemeinsamen Treffen auf Situationen beschränken, die Ihrem Partner besonders wichtig sind. Häufig sind Treffen in größeren Runden und an einem neutralen Ort von Vorteil, wo Sie sich unauffälliger aus dem Weg gehen können.

Gespräch mit den Eltern

Falls Missverständnisse im Raum stehen, können diese durch ein offenes Zugehen auf die Eltern Ihres Partners geklärt werden. Hierbei bietet sich ein gemeinsames Gespräch aller Beteiligten an. Durch das gegenseitige Verstehen von Verhaltensweisen können Sie sich einander näher kommen und vereinbaren, wie Sie in Zukunft miteinander umgehen wollen.

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Ob unsere Beziehung unter dem Einfluss leidet, den die Eltern des Partners haben, das hängt sowohl von uns selbst als auch von unserem Partner und dessen Eltern ab. Durch die Auseinandersetzung mit Ihren Gefühlen und den offenen Austausch tragen Sie dazu bei, einen guten Umgang mit dieser Situation zu finden.