Zehn LänderWo Auswanderer am glücklichsten sind
Welche Länder schneiden bei Auswanderern besonders gut ab und welche Gründe hatten sie, ihr Heimatland zu verlassen? Die Antworten auf solche Fragen hat eine neue Umfrage des Expat-Netzwerks InterNations unter fast 14.000 Auswanderern ermittelt. Die Teilnehmer aus 169 Ländern wurden unter anderem zu Arbeit, Familie, Freizeit, Freundschaft, Partnerschaft und Finanzen befragt. Dabei mussten die Befragten (Durchschnittsalter 39,5 Jahre) auch ihre Zufriedenheit angeben. Diese dient als Grundlage für den allgemeinen Ländervergleich.
Platz 10: Hongkong
Viele Auswanderer scheinen vor allem der Karriere wegen nach Hong Kong zu kommen. Neben der beruflichen Situation bewerteten die Befragten noch das Transportsystem als gut. Nicht zufrieden waren die Auswanderer in Hong Kong dagegen mit der Work-Life-Balance und der Freundlichkeit der Einheimischen. Zudem bemängelten die Befragten die hohen Ausgaben für Wohnen. 38 Prozent stuften diese als sehr hoch ein.
Platz 9: Australien
Ein Fünftel der Befragten (20 Prozent) wanderte wegen der besseren Lebensqualität nach Australien aus. Das scheint sich gelohnt zu haben: Australien hat im weltweiten Vergleich die zweitkürzeste Arbeitswoche (36 Stunden) und 84 Prozent der Auswanderer sind mit den Freizeitmöglichkeiten sehr zufrieden. 82 Prozent freuen sich sehr über das gute Wetter und fühlen sich in „Down Under“ sicher. Günstig ist das Leben auf der Südhalbkugel allerdings nicht: 53 Prozent finden die Lebenshaltungskosten hoch, knapp ein Viertel (23 Prozent) ist mit der finanziellen Situation nicht zufrieden.
Platz 8: Philippinen
Die Lebenshaltungskosten auf den Philippinen sind niedrig. Deshalb wundert es nicht, dass 55 Prozent der Auswanderer angaben, finanziell mehr als gut auszukommen. 84 Prozent erklärten außerdem, dass sie deutlich mehr als die Einheimischen verdienen. Viele kamen auch gar nicht wegen des Jobs in das südostasiatische Land: Sie wanderten der Liebe wegen aus. Die Philippinen scheinen zudem besonders bei Auswanderern im Ruhestand ein beliebtes Ziel zu sein: Der Rentneranteil unter den Befragten ist vergleichsweise hoch.
Platz 7: Spanien
Liegt es an der ähnlichen Kultur und Sprache? In Punkto „Heimisch werden“ landet Spanien hinter Mexiko auf Platz zwei. Viele Auswanderer fühlen sich in dem Land offenbar sehr willkommen. In dieser Kategorie belegt Spanien sogar den ersten Platz. Mehr als ein Drittel der Neu-Bürger fühlt sich dort wie zu Hause. Das ist doppelt so viel wie im weltweiten Durchschnitt. Demgegenüber sind jedoch nur 33 Prozent der Meinung, dass Spanier auch zu Ausländern freundlich sind.
Platz 6: Singapur
Singapur überzeugt Auswanderer mit hervorragender medizinischer Versorgung, einem Gefühl der Sicherheit, politischer Stabilität und Friedlichkeit des Landes. Bemängelt werden dagegen die hohen Lebenshaltungskosten. Vor allem Wohnen ist teuer: Auf der Rangliste der Länder mit den teuersten Unterkünften belegt Singapur den zweiten Platz hinter Hong Kong und vor Luxemburg.
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Platz 5: USA
Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten landet im Zufriedenheits-Ranking von Auswanderern auf dem fünften Platz. Besonders zufrieden sind USA-Neu-Bürger mit den vielfältigen Freizeitmöglichkeiten. Dafür hätten viele allerdings gern mehr Zeit: Nur ein Fünftel (21 Prozent) ist mit den Arbeitszeiten zufrieden. Schlecht bewertet wurden auch die vergleichsweise hohen Kosten für Kinderbetreuung. Positiv für die Auswanderer: Immobilien und Mieten wurden als erschwinglich angesehen.
Platz 4: Schweiz
Die Schweiz steht für eine hohe Lebensqualität. Und obwohl auch die Lebenshaltungskosten hoch sind, erklärten 77 Prozent der befragten Schweiz-Auswanderer, dass sie mit ihrer finanziellen Situation zufrieden sind. Vermutlich wandern eben nur diejenigen in die Schweiz aus, die dort eine gut bezahlte Stelle gefunden haben.
Platz 3: Mexiko
Für Außenstehende vielleicht überraschend: Auswanderer in Mexiko sind die drittglücklichsten. Das verwundert, schließlich macht das Land häufig Schlagzeilen mit Nachrichten über Armut, Gewalt und Drogenkriege. Viele Auswanderer gaben jedoch an, in Mexiko schnell Freunde gefunden zu haben. Ein Fünftel (21 Prozent) zog gar der Liebe wegen dorthin. Sozialer Anschluss macht also glücklich.
Platz 2: Luxemburg
Auf Platz zwei des Rankings landet Luxemburg. Hierher zieht es viele Auswanderer der Karriere wegen. Bleiben wollen in dem Großherzogtum für immer nur 28 Prozent. 21 Prozent möchten zwischen ein und drei Jahren dort leben. Vielleicht liegt es daran, dass Auswanderer in Luxemburg nicht leicht Freunde finden. Nur neun Prozent fanden schnell Anschluss. 67 Prozent der Befragten fanden ihre Freunde unter anderen Auswanderern.
Platz 1: Ecuador
Die meisten glücklichen Auswanderer leben laut Umfrage in Ecuador. Acht von zehn Befragten fanden dort schnell neue Freunde und fühlten sich wohl. Weiterer Pluspunkt: Die Lebenshaltungskosten sind niedrig, die Einkommen aber so hoch, dass Auswanderer in Ecuador mit ihrer finanziellen Situation sehr zufrieden sind. Im weltweiten Vergleich fällt außerdem auf: Die Wochenarbeitszeit ist in dem südamerikanischen Land mit 34,4 Stunden am geringsten. Kein Wunder: 42 Prozent möchten gern für immer in Ecuador bleiben.
Und was ist mit Deutschland?
Deutschland schneidet mit Rang 12 (von 61) im allgemeinen Ländervergleich als Zielland für Auswanderer relativ gut ab. Die zirka 1000 Umfrageteilnehmer in Deutschland beurteilen ihre neue Heimat in drei Bereichen sogar als hervorragend: Bei Lebensqualität, Arbeit und Familienleben ist Deutschland unter den globalen Top 5.
Die Befragten äußerten sich vor allem positiv über Wirtschaftsklima, medizinische Versorgung und die hohe Qualität im Bildungswesen (bei vergleichsweise niedrigen Kosten). Im weltweiten Vergleich sind besonders viele Teilnehmer für einen Schul- oder Universitätsbesuch eingewandert. Während ein Teil der jüngeren Befragten noch studiert, behalten andere auch nach der Uni (zumindest zeitweise) ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland.
Andererseits zieht es immer mehr Deutsche ins Ausland. Der häufigste Grund ist die Entsendung durch den Arbeitgeber, die fast 20 Prozent der deutschen Umfrageteilnehmer betrifft. Viele Wegzügler und Auswanderer haben überdurchschnittliche Qualifikationen, sind multilingual und arbeiten für größere Firmen oder Konzerne. Die Wahlheimat der gebildeten Gutverdiener ist oft Nordamerika, Großbritannien oder die Schweiz.
(kkl/ InterNations)