BSI warntJeder Vierte wird Opfer von Internetbetrug – eine Gruppe besonders häufig
Berlin – Noch schnell eine Überweisung mit der App oder am Rechner abschicken, eine neue Übergangsjacke im Netz bestellen oder das Urlaubsfoto via Whatsapp verschicken. Viele alltägliche Sachen erledigen die meisten Menschen online.
Doch das hat nicht nur positive Seiten: Jeder Vierte war bereits Opfer von Kriminalität im Internet, zeigt das Digitalbarometer 2019 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK).
Viele Nutzer waren schon mehrmals Opfer von Kriminalität im Netz
Die Umfrage zeigt auch, dass jüngere Menschen im Netz weniger auf ihre Sicherheit achten als ältere Nutzer. Jüngere Befragte seien häufiger schon mehrfach Opfer von Cyberkriminalität geworden. Das liegt laut Experten daran, wie sensibilisiert die Nutzer für das Thema Sicherheit sind.
Bei den 16- bis 29-Jährigen informieren sich nur 28 Prozent präventiv. Bei den 50- bis 69-Jährigen sind es 38 Prozent. Auch hören die älteren Nutzer eher auf Sicherheitsempfehlungen – fast die Hälfte der Befragten von 60 bis 66 Jahren setzen sie sofort um, bei den 16- bis 29-Jährigen ist es nur etwa jeder Vierte.
Die meisten Nutzer werden beim Onlineshopping betrogen
Arne Schönbohm, Präsident des BSI, sagt, dass viele Nutzer die Gefahren im Netz zwar kennen würden, doch „führt das Wissen am Ende nicht zum Handeln. Zu wenige ändern ihr WLAN-Passwort oder verschlüsseln ihre E-Mails. Cyber-Sicherheit ist nicht schwer, sie muss nur angewendet werden“.
Kriminelle wollen häufig an die Daten der Nutzer oder sich durch Betrug bereichern. Die BSI-Umfrage zeigt, dass die Opfer von Cyberkriminalität von unterschiedlichen Straftaten betroffen waren: 36 Prozent sind beim Onlineshopping betrogen worden, 28 Prozent wurden Daten gestohlen (Phishing), 26 Prozent sind durch Viren oder Trojaner geschädigt worden, bei 18 Prozent der Befragten wurde die Identität gestohlen, 13 Prozent sind Opfer von Cybermobbing geworden und auch 13 Prozent wurden digital erpresst.
Das könnte Sie auch interessieren:
Die Studie zeigt aber auch, dass zwar viele Nutzer Antivirenprogramme (61 Prozent) und sichere Passwörter (58 Prozent) nutzen, aber noch nicht alle Befragten diese Schutzmaßnahmen treffen. Das BSI empfiehlt, dass Nutzer vor allem auch bei automatisierten Vorgängen auf die Sicherheit achten sollten, zum Beispiel, wenn sie Dateien herunterladen, sich in öffentliche WLAN-Netze einwählen oder eine App installieren. (rha)