Corona-InfektionPremier Johnson verbringt dritte Nacht auf Intensivstation
London – Der britische Premierminister Boris Johnson ist nach seiner dritten Nacht auf der Intensivstation eines Londoner Krankenhauses in einem „stabilen Zustand“. Johnson scheine es einigermaßen gut zu gehen, sagte Kulturminister Oliver Dowden am Donnerstag dem Sender BBC. Am Mittwochabend hatte eine Regierungssprecherin mitgeteilt, der Premier mache kontinuierlich Fortschritte, bleibe aber noch auf der Intensivstation.
Johnson war am Sonntag ins St. Thomas' Hospital gebracht worden, nachdem die Symptome seiner Covid-19-Erkrankung nach eineinhalb Wochen noch nicht abgeklungen waren. Am Montag verschlechterte sich sein Zustand derart, dass er auf die Intensivstation verlegt werden musste. Britische Medien rechneten damit, dass es Wochen dauern könnte, bis Johnson wieder die Regierungsgeschäfte übernehmen kann.
Dominic Raab vertritt Boris Johnson
Vertreten wird er von dem ehrgeizigen, aber teils unsicher auftretenden Außenminister Dominic Raab. Er sollte auch die Tagung des Nationalen Sicherheitsrats Cobra am Donnerstag in London leiten. Dort sollte eine eventuelle Verlängerung der Ausgehbeschränkungen im Kampf gegen die Pandemie erörtert werden. Johnson hatte unter anderem alle Läden, die nicht zur Grundversorgung dienen, schließen lassen. Sportliche Aktivitäten sind nur noch einmal am Tag und nur gemeinsam mit Mitgliedern desselben Haushalts erlaubt.
Entscheidung über Fortsetzung der Maßnahmen erst nächste Woche
Eine Entscheidung über die Fortsetzung der Maßnahmen solle aber erst in der kommenden Woche verkündet werden, sagte Dowden der BBC. Er hält es für unwahrscheinlich, dass die Beschränkungen gelockert werden, da sie gerade erste Wirkungen zeigten. Der Höhepunkt der Pandemie ist in Großbritannien noch nicht erreicht.
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Es wird befürchtet, dass viele Briten bei schönem Wetter über die Osterfeiertage gegen die Beschränkungen verstoßen werden. Vor allem in den Londoner Parkanlagen gab es immer wieder Ärger, weil die Menschen nicht genug Abstand zueinander hielten. (dpa)