AboAbonnieren

CoronaWarum zwischen Zulassung und Impfbeginn in Deutschland fast eine Woche liegt

Lesezeit 2 Minuten
Impfstoff

Der Impfstoff von Biontech und Pfizer

Köln – Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat ein Datum für den Start der Massenimpfungen in Deutschland genannt: Am 27. Dezember sollen die ersten Menschen geimpft werden. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte bereits zu Beginn der Woche bekannt gegeben, dass die Entscheidung über eine Zulassung am 21. Dezember fallen soll.

In anderen Ländern wurde bereits am Tag nach der Zulassung geimpft – warum dauert es in Deutschland also fast eine Woche, bis der zugelassene Wirkstoff auch verabreicht wird?

Das könnte Sie auch interessieren:

Der Zulassungsprozess der EU besteht aus zwei Schritten: Zunächst entscheidet die EMA in einer Außerordentlichen Sitzung des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP). Dieser Ausschuss gibt eine Empfehlung ab, die wiederum von der EU-Kommission abgesegnet werden muss. Das soll am 23. Dezember geschehen.

Chargen müssen vor Auslieferung geprüft werden

Die weiteren vier Tage bis zum Beginn der Impfungen erklärt Jens Spahn wie folgt: In diesem Zeitraum prüft das Paul-Ehrlich-Institut, das auf Bundesebene für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel zuständig ist, die Chargen, die dann in Deutschland verteilt werden. Erst wenn die Prüfung abgeschlossen und die ersten Impfstoffdosen ausgeliefert sind, kann mit dem Impfen begonnen werden. Auch andere europäische Länder würden mit dem 27. Dezember als Starttermin planen, so Spahn.

Dass in anderen Ländern, wie Großbritannien und den USA, bereits geimpft wird, während Deutschland und andere EU-Mitgliedsstaaten noch warten müssen, liegt daran, dass die EU keine Notzulassung erteilt hat. Mit dieser Maßnahme, die andere Länder gewählt haben, können Impfstoffe vor Abschluss aller regulären Studien zu Wirksamkeit und Wirkung eingesetzt werden.