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Hygiene-TippsSo oft müssen Sie Ihr Smartphone putzen, damit es virenfrei bleibt

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Wir benutzen unser Smartphone in allen Lebenslagen. Dabei wird es ganz schön dreckig.

Köln – In Zeiten von Corona überlegen sich einige Menschen ganz genau, was sie in die Hände nehmen möchten. Das Smartphone sollte sicher dazu gehören, denn das halten sie sich sogar ans Gesicht.

Fast 90-mal am Tag zücken die Deutschen ihr Smartphone: Unterwegs, beim Essen und sogar auf der Toilette wird der mobile Alleskönner in die Hand genommen. Kein Wunder, dass sich so auch allerhand Keime und Krankheitserreger auf dem Gerät sammeln. Eine regelmäßige, gründliche Reinigung empfiehlt sich also. Doch wie kann man sein Smartphone am besten sauber und keimfrei halten?

Moderne Smartphones sind keine Keimschleudern

Die gute Nachricht vorab: „Das Handy ist keine Keimschleuder“, sagt Markus Egert, Professor für Mikrobiologie und Hygiene an der Hochschule Furtwangen. Im Vergleich zur Anzahl der Keime an menschlichen Händen oder auf der Toilettenbrille sei die Keimlast auf dem Handy verschwindend gering.

„Gerade die modernen Smartphones sind supertrocken und glatt, dadurch können sich nur wenige Keime festhalten“, erklärt Egert. Sie fänden auch nur wenig zu fressen und vermehren sich deswegen kaum. Bei alten Tastentelefonen sei die Keimbelastung dagegen höher.

„Das Smartphone ist ein Spiegelbild seines Nutzers“

Benutzer haben Einfluss darauf, wie viele Keime sich auf dem Handy befinden. „Die Oberfläche des Smartphones ist ein Spiegelbild seines Nutzers“, sagt Sebastian Klöß, Referent für Consumer Technology beim Branchenverband Bitkom.

Wer sich selten die Hände wasche, sein Smartphone während des Essens und auf der Toilette benutze, übertrage deutlich mehr Keime auf sein Gerät als derjenige, der all dies nicht täte. Auch der Zustand des Smartphones hat Einfluss auf die Keimlast. „Bakterien, Viren und Schimmelpilze können sich besonders gut in Kratzern festsetzen“, ergänzt Klöß.

Was Sie beim Reinigen Ihres Smartphones beachten sollten:

Saubere Tücher nehmen

Meistens reicht ein Mikrofasertuch völlig aus, um das Smartphone wieder sauber zu bekommen. Dank seiner feinen Fasern hinterlässt ein Mikrofasertuch, im Gegensatz zu Papiertüchern, keinerlei Spuren auf dem Display. Außerdem nehmen die Mikrofasern Fett und Staub besser auf. Die Tücher sollten immer gut gereinigt und ordentlich aufbewahrt werden.

Wenig Wasser

Das Reinigungstuch darf nicht zu feucht sein. Wer zu viel Wasser oder Reinigungsmittel nutzt, riskiert, dass Feuchtigkeit ins Gehäuse eindringt und dort die Elektronik beschädigt. Zwar sind inzwischen viele Smartphones wasserdicht. Klöß rät trotzdem dazu, auf Nummer sicher zu gehen und sofort mit einem trockenen Tuch nachzuwischen. Vor einer gründlichen Reinigung sollte das Smartphone zudem sicherheitshalber ausgeschaltet und vom Strom getrennt werden.

Keinen Glasreiniger verwenden

Scharfe Reinigungsmittel wie Glasreiniger oder Seifenlauge greifen das Material an und können sensible Beschichtungen auf dem Display zerstören. Sie beschädigen langfristig die fettabweisende Oberfläche des Smartphones. Auch die beliebten Brillenputztücher sollten nicht zur Reinigung des Displays genutzt werden, da auch sie die oleophobische (also fettabweisende) Beschichtung auf Dauer zerstören. Sie sorgt dafür, dass sich dort Fingerabdrücke nicht festsetzen beziehungsweise dass sie leicht abzuwischen sind.

Desinfektionsspray richtig nutzen

Desinfektionsspray scheint eine naheliegende Lösung für das perfekt keimfreie Handy zu sein. Doch Vorsicht: Auch das Spray kann empfindliche Sensoren wie die Kameralinse oder den Fingerabdrucksensor beschädigen. Am besten gibt man das Desinfektionsspray auf ein Mikrofasertuch und reinigt das Gerät damit. Von Desinfektionsspray mit Alkohol sollte man allerdings die Finger lassen, denn auch dadurch kann das Display angegriffen werden. Eine Desinfektion mit Oberflächen- oder Händedesinfektionsmitteln sei schon deshalb kaum möglich, weil bei der benötigten Menge und deren Einwirkzeit die Gefahr bestehe, dass die Mittel in die Gerätezwischenräume gelangen, erklärt Bernd Glassl, Bereichsleiter Haushaltspflege beim Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel.

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Überall reinigen

Rückseiten, Zwischenräume oder Steckeranschlüsse dürfen beim Reinigen nicht übersehen werden. Essensreste, Schminkreste oder Handcremes setzen sich gern dort ab – ein perfekter Nährboden für Keime. Da die Anschlüsse eines Telefons sehr empfindlich sind, sollten Nutzer sie besonders vorsichtig und ohne Feuchtigkeit säubern. Klöß rät zu Wattestäbchen oder einer weichen und trockenen Zahnbürste.

Wer von seiner Spiegelreflexkamera einen kleinen Blasebalg hat, kann auch den zur Reinigung verwenden. „Druckluftreiniger hingegen sollten keinesfalls eingesetzt werden“, warnt Klöß.

Regelmäßig reinigen, Keimherde vermeiden

Wie oft Nutzer ihr Smartphone reinigen sollten, hängt letztlich von der Nutzung ab, sagt Glassl. Wenn man viel unterwegs ist, viele verschiedene Leute trifft, das Handy sowohl im Bad als auch in der Küche nutzt, sei es ratsam es häufiger zu reinigen.

„Das Smartphone ist eine Verlängerung unserer Hände“, ergänzt der Mikrobiologe Egert. Alles was man auf den Händen habe, finde man auch zu einem Bruchteil auf dem Smartphone. Anders als beim Händewaschen lasse sich aber kein festes Reinigungsintervall angeben. Wer unterwegs war und das Mobiltelefon benutzt hat, und dann nach Hause kommt und sich die Hände wäscht, sollte auch das Smartphone reinigen.

Auch das Vermeiden von Keimherden kann helfen, das Smartphone sauberer zu halten. So hat das Handy nichts auf der Toilette zu suchen und auch beim Essen sollte es nicht in greifbarer Nähe liegen. Denn schon kleine Essensreste können Mikroorganismen einen üppigen Nährboden liefern. Für alle, die dann immer noch Keime darauf befürchten, hat Egert eine beruhigende Botschaft. „Für gesunde Menschen im Haushaltskontext geht von den Handy-Keimen keine Gefahr aus.“ (chy/kec/mit dpa)