Ehemaliger Trump-BeraterSteve Bannon festgenommen – Angeblich Vermögen veruntreut
Washington – Steve Bannon, früherer Chefstratege von US-Präsident Donald Trump, ist am Donnerstag festgenommen worden. Die New Yorker Staatsanwaltschaft wirft ihm und drei weiteren Beschuldigten vor, Geld abgezweigt zu haben aus einer Online-Spendenaktion für den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko. Die gemeinnützige Organisation mit dem Namen „We Build the Wall“ („Wir bauen die Mauer“) habe mehr als 25 Millionen Dollar von „Hunderttausenden“ Spendern eingesammelt.
In der am Donnerstag veröffentlichten Anklageschrift hieß es, Bannon (66) habe über eine andere gemeinnützige Organisation unter seiner Kontrolle mehr als eine Million Dollar aus den Einnahmen erhalten. Davon habe er Hunderttausende Dollar zur Deckung von persönlichen Ausgaben aufgewendet. Auch die anderen drei Angeklagten hätten Hunderttausende Dollar aus den „We Build the Wall“-Spenden erhalten, „die sie jeweils auf eine Weise verwendeten, die mit der öffentlichen Darstellungen der Organisation unvereinbar ist“.
Die US-Staatsanwältin Audrey Strauss schrieb dazu am Donnerstag in einer Stellungnahme auf Twitter: „Die Beschuldigten haben gegenüber Geldgebern wiederholt versichert, dass Brian Kolfage, Gründer und Gesicht von 'We Build the Wall', keinen Cent bezahlt bekomme. Die Beschuldigten haben aber insgeheim organisiert, Kolfage Hunderttausende von Dollar zu geben, die er genutzt hat, um seinen luxuriösen Lebensstil zu finanzieren."
Die Betrugspläne der vier Beschuldigten reichen den Vorwürfen zufolge bis Ende 2018 zurück. Nach Angaben auf der Homepage von „We Build the Wall“ war Bannon Vorsitzender des Beirats.Die Staatsanwaltschaft teilte mit, die Beschuldigten würden wegen Verschwörung zum Überweisungsbetrug und Verschwörung zur Geldwäsche angeklagt. Die beiden Punkte könnten eine Höchststrafe von jeweils 20 Jahren Haft nach sich ziehen.
Bannon gehört zu den einflussreichsten Stimmen im ultra-konservativen Lager der US-Politik. Er war von Januar bis August 2017 Chefstratege und Wahlkampfchef von US-Präsident Donald Trump. Dem Nachrichtensender CNN zufolge gab es von Bannons Anwalt zunächst keine Reaktion auf die Anklage. (ps, dpa)