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EssenEntschärfung von großer Luftmine hat begonnen – 11.000 Menschen betroffen

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Experten für Kampfmittelbergung sichern in Essen die Fundstelle einer britischen Luftmine aus dem Zweiten Weltkrieg. 

Essen – Wegen des Fundes einer großen Luftmine in Essen müssen am Mittwoch (ab 10.30 Uhr) rund 11.000 Menschen ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Aber die Experten konnten nur verspätet anfangen, die Luftmine zu entschärfen, weil Personen versucht hatten, durch die Absperrungen zu kommen. Die britische Luftmine verfüge über drei Aufschlagszünder und eine Sprengstoffmenge von 840 Kilogramm. Eine Luftmine mit derartiger Sprengkraft habe es in mindestens 20 Jahren Stadtgeschichte nicht gegeben, sagte eine Sprecherin vorab.

Luftmine in Essen gefunden: Evakuierungsradius von einem Kilometer

Der Radius rund um den Fundort, der komplett geräumt werden müsse, sei mit einem Kilometer erheblich größer als bei kleineren Blindgängern. In einem Umkreis von weiteren 1000 Metern dürfen die Menschen sich nicht im Freien aufhalten und sollen Gebäudeteile aufsuchen, die der Bombe abgewandt liegen.

Bereits ab 8.30 Uhr sollen acht Alten-, Pflege und Behinderteneinrichtungen rund um den Fundort im Stadtteil Stoppenberg geräumt werden. Zwei Stunden später beginnt dann die Evakuierung der übrigen Wohnungen und Häuser. Mit Einschränkungen des Bus- und Bahnverkehrs sei zu rechnen, so die Stadt. 

„Mit dem ersten Durchgang, der Evakuierung im inneren Kreis, sind wir jetzt fertig“, berichtete eine Stadtsprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Nachmittag. „Nun beginnen wir mit dem zweiten Durchgang.“ Nach dem Stand der Evakuierung rechnete die Stadt damit, dass die Experten des Kampfmittelräumdienstes aus Düsseldorf am späteren Nachmittag oder frühen Abend mit der Entschärfung des Blindgängers beginnen konnten.

Wegen Bombenfund: Sieben Kitas und S-Bahnhof in Essen geschlossen

Auch ein S-Bahnhof wurde gesperrt. Sieben Kitas liegen im Evakuierungsbereich und müssen geschlossen bleiben. Vorübergehend mussten außerdem einige Straßen sowie Bahnstrecken zwischen dem Essener Hauptbahnhof und Gelsenkirchen gesperrt werden. Auch ein Recyclinghof in Altenessen wurde zeitweise geschlossen, weil er im Sperrbereich lag.

Zwei Betreuungsstellen für die von der Evakuierung betroffenen Menschen sowie ein Bürgertelefon, auf dem mehr als 1200 Anrufe eingingen, hatte die Stadt eingerichtet – ein Rekord für Essen. Insgesamt rund 750 Einsatzkräfte von Feuerwehr, unterschiedlichen Hilfsorganisationen aus ganz NRW sowie zahlreiche Essener Ordnungsamtsmitarbeiter sind an der Aktion beteiligt.

Die Bombe war bei Sondierungsarbeiten bereits am Dienstag gefunden worden. Um mehr Vorlauf für die großangelegte Evakuierung zu gewinnen, sicherte der Kampfmittelräumdienst die Fundstelle zunächst ab. (dpa)