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Facebook-PartysTausende Gäste, zerstörte Häuser - diese Feiern gingen daneben

Lesezeit 3 Minuten
Facebook Party

So hatte Rubí sich ihren 15. Geburtstag wohl nicht vorgestellt: Ihre Eltern hatten über Facebook dazu eingeladen und tausende von Menschen kamen, weil sie die Einladung nicht auf „privat“ gestellt hatten.

Weil ihre Eltern die Video-Einladung zu ihrem Geburtstag für alle Facebook-User zugänglich machten, hat die 15-jährige Rubí aus Mexiko ihren Geburtstag mit über 10 000 Menschen gefeiert. Zugesagt hatten ursprünglich über eine Millionen Internet-Nutzer. Deshalb haben die Behörden das Fest in der kleinen Provinz vorsichtshalber auf ein großes Feld verlegt. Bis dahin ging alles gut – doch ein Zuschauer verunglückte tödlich bei einem Pferderennen, das am Rande der Party stattfand.

Es ist nicht das erste Mal, dass eine Party wegen der Verbreitung über ein soziales Netzwerk so ausgeufert ist:

Hamburg, 2011

Der erste größere bekannte Fall einer außer Kontrolle geratenen Facebook-Party ereignete sich 2011. Die Schülerin Thessa aus Hamburg hatte ihre Geburtstags-Einladung als öffentlich gekennzeichnet, woraufhin 16.000 Zusagen eingingen. Obwohl die Feier kurzerhand abgesagt wurde, kamen hunderte Jugendliche in den Stadtteil Bramfeld und randalierten dort, obwohl die Polizei vor Ort war.

Haren, Niederlande, 2012

30 Verletzte, geplünderte Geschäfte und 500 Polizisten im Einsatz – das ist die Bilanz einer Einladung zum 16. Geburtstag in der niederländischen Kleinstadt Haren im Jahr 2012. Versehentlich hatte ein Mädchen dort die Einladung über Facebook öffentlich sichtbar gemacht. Diese verbreitete sich unter dem Namen „Project X Haren“ überall im Internet, es wurde zu organisierten Krawallen aufgerufen. Obwohl die Stadt gut gegen den Ansturm gerüstet war, eskalierte die Stimmung, als hunderte Besucher dort teils gewaltbereit und unter Drogen- wie Alkoholeinfluß randalierten.

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Weil die 15-Jährige Thessa vergessen hatte, ihre Geburtstagseinladung bei Facebook als Privat zu kennzeichnen, haben sich rund 15000 Menschen aus ganz Deutschland zum Feiern angekündigt.

München, 2016

Mit einer Einladung über Whatsapp hat ein Jugendlicher aus dem Münchener Stadtteil Moosach über 150 Partygäste angelockt. Schnell geriet die Party außer Kontrolle – sogar als die Polizei anrückte, nahm diese kein Ende, die Feiernden kletterten sogar auf die Streifenwagen. Schließlich waren über 100 Polizisten im Einsatz, um die Lage zu beruhigen.

Lengdorf, Bayern, 2012

Ein verwüstetes Haus, verletzte Gäste: Im oberbayerischen Lengdorf ist 2012 eine Facebook-Party mit rund 200 Gästen eskaliert. Ein 18-jähriger Schüler stach auf der Feier im Streit sogar mit einem Butterfly-Messer auf einen 19-Jährigen ein.

Ein anderer, betrunkener Gast fiel beim Feiern in das Lagerfeuer im Garten. Er erlitt Brandwunden an Händen und Armen. «Das Haus wurde richtig verwüstet, überall Berge von Müll», sagte ein Polizeisprecher. Der jugendliche Partyveranstalter hatte über das soziale Netzwerk Facebook in ein ehemaliges Jagdhaus geladen - statt der erwarteten 20 Gäste kamen etwa 200.

Hertfordshire, England, 2010

Eine 14-Jährige aus Hertfordshire in England hatte bei Facebook versehentlich ihre Adresse und ihre Telefonnummer zu ihrer Geburtstagseinladung auf Facebook gepostet.

Aus den ursprünglich 15 Freunden, denen sie Bescheid sagen wollte, wurden schnell 21.000 Zusagen von wildfremden Menschen. Die Mutter des Teenagers griff ein, sagte die Party ab und informierte die Polizei. (chs)