Frankfurt am Main – Eine Frau steht künftig an der Spitze der Deutschen Fußball Liga: Ab dem neuen Jahr wird Donata Hopfen als Nachfolgerin des vorzeitig ausscheidenden Christian Seifert Vorsitzende der DFL-Geschäftsführung. Wie die DFL am Samstag mitteilte, wird Seifert den Liga-Dachverband bereits zum 31. Dezember verlassen und damit ein halbes Jahr früher als geplant. Seiner Nachfolgerin werde er aber noch bei Bedarf beratend zur Seite stehen.
Die 45-jährige Hopfen wechselt von einem Consulting-Unternehmen zur DFL. Sie war zuvor unter anderem Vorsitzende der Verlagsgeschäftsführung der „Bild“-Gruppe beim Axel Springer Verlag und 2014 „Medienfrau des Jahres“ in Deutschland. Ihr Vertrag läuft zunächst über drei Jahre bis zum 31. Dezember 2024. Seifert hatte im Oktober vergangenen Jahres seinen Abschied von der DFL angekündigt, zu der der 52-Jährige 2005 gekommen war.
Guter Ruf und Innovation
Hopfen bedankte sich in der DFL-Mitteilung für das Vertrauen. Der deutsche Profifußball besitze eine große Tradition und sei tief in der Gesellschaft verankert. „Bundesliga und 2. Bundesliga genießen ebenso wie die DFL weltweit einen hervorragenden Ruf. Dies alles gilt es, auch vor dem Hintergrund technologischer, gesellschaftlicher und medialer Veränderungen im Umfeld des Fußballs, zu bewahren - und gleichzeitig innovativ weiterzuentwickeln“, sagte sie.
Der DFL-Aufsichtsratsvorsitzende Peter Peters bezeichnete Hopfen als die richtige Persönlichkeit für eine der wichtigsten Positionen im deutschen Fußball. „In einer Zeit des Wandels verfügt sie über alle Qualitäten und große Durchsetzungsfähigkeit, um die DFL im Sinne der Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga in eine weiterhin erfolgreiche Zukunft zu führen“, betonte Peters. Dies gelte insbesondere mit Blick auf ihre umfassende Erfahrung in den Bereichen Medien und Digitalisierung - bei einem klaren Bekenntnis zu gesellschaftlicher Verantwortung in allen Facetten. „Wir sind davon überzeugt, dass wir vor dem Start einer erfolgreichen Zusammenarbeit stehen“, sagte Peters, der nach dem Rücktritt von Fritz Keller momentan mit Rainer Koch interimsmäßig auch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) führt.
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Seifert hatte sich zuletzt große Anerkennung erworben, weil Bundesliga und 2. Liga trotz der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr dank eines weltweit anerkannten Hygienekonzepts wieder den Spielbetrieb aufnehmen konnten. Die Vermarktung der TV-Rechte stieg in seiner Amtszeit von 400 Millionen Euro pro Saison auf mehr als eine Milliarde Euro. Seifert hatte angekündigt, nach seiner Zeit beim Dachverband der 36 deutschen Proficlubs ein neues berufliches Kapitel aufschlagen zu wollen. (dpa)