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Gedrehte Corona-Zahlen?Koch und Virologin geraten bei „hart aber fair“ aneinander

Lesezeit 3 Minuten
Hart aber fair 040520

Das Thema der aktuellen Sendung „hart aber fair“: Was lässt Corona von unserem Leben übrig?

Lagerkoller im Lockdown: Was lässt Corona von unserem Leben übrig? Das fragte Frank Plasberg die Runde am Montag bei „hart aber fair“.

Diese Personen waren zu Gast:

  1. Malu Dreyer
  2. Prof. Dr. Melanie Brinkmann
  3. Ulrich Matthes
  4. Alexander Herrmann
  5. Katrin Bruns

Eine Politikerin, eine Virologin, ein Schauspieler, ein Koch und eine Mutter. Und dennoch wurde es am Montag bei „hart aber fair“ vor allem bei einem Thema unruhig: dem Fußball. Sternekoch Alexander Herrmann erwähnte, dass bei den Tests in den ersten beiden deutschen Profi-Ligen von mehr als 1700 Spielern nur zehn positiv auf Corona getestet worden seinen. Für ihn ein „positives Signal“. Prompt dementierte Virologin Melanie Brinkmann. Man müsse bei den Zahlen „vorsichtig“ sein, betonte sie, woraufhin Herrmann ihr mehrfach ins Wort fiel und es zu einer regen Diskussion kam.

Mehrere Male gerieten der Koch und die Virologin während der Sendung aneinander. Herrmann warf den Wissenschaftlern vor, Zahlen immer so zu drehen, wie sie gerade benötigt würden. Das stimme nicht, entgegnete Brinkmann.

Ulrich Matthes beschwert sich über Rolle des Fußballs

Schauspieler Ulrich Matthes beschwerte sich derweil darüber, wie groß die Rolle des Profifußballs schon wieder sei. Vehement setzte er sich für die Kultur ein und betonte, dass sie deutlich zu kurz komme. Er forderte mehr Leidenschaft für die Kultur. Theater und Kino seien in essentieller Gefahr, wenngleich er selbst die Corona-Maßnahmen für sehr vernünftig halte.

Hart aber fair Malu Dreyer

Malu Dreyer, Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz

Ähnlich leidenschaftlich verteidigte Herrmann die Gastronomie als wirtschaftlich sehr starke Branche. Allerdings sei sie nun bis zum Anschlag strapaziert. Der Koch sprach von einem „unternehmerischen Wachkoma“, befürwortete die bisher durchgeführten Maßnahmen allerdings ebenfalls. Nur müsse man nun langsam wieder lockern.

Katrin Bruns, Mutter von drei Kindern, hat von den Maßnahmen genug. „Extrem angespannt“ sei ihr aktuelles Stresslevel. Zu Beginn sei es mit dem Unterrichten der Kinder zu Hause noch gut gelaufen. Inzwischen allerdings gebe es immer mehr Reibereien. Die Mutter sieht eine Chance in der Stärkung der Digitalisierung an Schulen. Dass ihre Kinder bald wieder geregelt zur Schule gehen, glaubt sie nicht.

Malu Dreyer: „Klar muss sein, im Mai muss es beginnen“

Virologin Brinkmann denkt, „dass die Politiker verstanden haben, dass wir die Kontrolle behalten müssen“. Ein Problem sieht sie allerdings darin, dass erst mit zweiwöchiger Verschiebung ersichtlich sei, was welche Maßnahme bringt. Insgesamt aber ist sie zufrieden: „Wenn ich mir anschaue, wie die Kurven nach den Maßnahmen verliefen, dann bin ich begeistert.“ Aus dem Ausland komme dafür Bewunderung. „Wie wir Deutschen das schaffen, da sind wir ganz oben.“ Wichtig sei nun, die Testkapazitäten hochzufahren und auch Personen zu testen, die keine Symptome haben.

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Ministerpräsidentin Dreyer ist sich sicher: Es geht nur regional. „Wir müssen alle zwei Wochen schauen, wo stehen wir in Deutschland? Falls es irgendwo Anstiege gibt, dann müssen wir sie dort in den Griff kriegen“, sagte sie. Sie habe großes Verständnis für alle, die hoffen, dass Lockerungen kommen. Sie möchte mit Stufenplänen ans Ziel kommen. Bei der nächsten Tagung werde sie zusammen mit den anderen Ministerpräsidenten den Weg der Lockerung vorschlagen. „Klar muss sein, im Mai muss es beginnen.“