iOS13, Whatsapp, InstagramWarum wird jetzt überall der „Dark Mode“ eingeführt?
Köln – Die Technikwelt sieht schwarz: Apple, Google, Microsoft – ein Hersteller nach dem anderen führt den „Dark Mode“ (dt.: Dunkelmodus) für seine Betriebssysteme ein. Und auch vor Sozialen Netzwerken und Messenger-Diensten macht die Entwicklung nicht Halt: Instagram hat ihn schon, Whatsapp plant ihn gerade. Doch was ist so toll am neuen Dunkel-Design? Sieht das nur besser aus oder hat das auch eine Funktion? Wir erklären den Technik-Trend.
Dark Mode – was ist das überhaupt?
Im Dark Mode werden helle Pixel dunkel dargestellt, dunkle erscheinen hell. Ohne den Dark Mode werden uns Websites mit schwarzer Schrift auf weißen Hintergrund angezeigt – im Dark Mode ist es genau umgekehrt. Die Schrift wird in hellem Weiß ausgespielt und der Hintergrund ist tiefschwarz.
Wie stelle ich den Dark Mode ein?
Der Dark Mode ist einfach einzustellen. Apple-Nutzer können ihn mit dem Update auf iOS 13 aktivieren. Mit dem Update wird der Nutzer gefragt, ob er lieber den dunklen Modus einstellen möchte. Später lässt sich der Dunkelmodus einfach über das Kontrollzentrum aktivieren und zum Beispiel so einstellen, dass er nachts oder abends automatisch angeht.
Nutzer von Android-Geräten gehen ebenfalls in die Einstellungen, tippen auf „Display“ und stellen dort den Regler auf „Dunkles Design“. Funktioniert ab Android 10.
Instagram bietet seit kurzem ebenfalls den Dunkelmodus. Auch hier müssen Nutzer allerdings die neuesten Betriebssystem-Versionen auf ihren Smartphones installiert haben. Whatsapp will die Funktion demnächst anbieten, bisher existieren nur Screenshots davon in einer Betaversion.
Wofür ist der Dark Mode gut?
Laut den Smartphone-Herstellern soll der Dunkelmodus den Akku schonen. Bei Googles Entwickler-Konferenz hieß es dazu im November 2018, dass sich bei der Youtube-App im Dark Mode etwa 40 Prozent und bei Google Maps sogar rund 60 Prozent Energie sparen ließen. Hersteller suggerieren Nutzern außerdem eine Wohltat für die Augen.
Ist der Dark Mode wirklich besser für die Augen?
Der Kölner Augenarzt Dr. med Omid Kermani erklärt den Modus so: „Man kann den Dark Mode mit einer Sonnenbrille vergleichen die wir aufsetzen, wenn die Sonne scheint. Die getönten Gläser reduzieren den Lichteinfall und filtern das UV-Licht.“ Und er hat dazu eine klare Haltung: „Wenn Patienten den Dark Mode komfortabler finden, weil der Fokus der Augen angenehmer ist, halte ich die Einstellung für empfehlenswert. Denn die Pupille ist im Dunkelmodus größer, die Linse fokussiert besser“.
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Trotzdem ist das Blaulicht vom Smartphone insgesamt einfach nicht gut fürs Auge, erklärt Dr. Kermani weiter. „Der Bildschirm vom Smartphone hat eine hohe Kunstlichtintensität. Dabei ist der Blaulicht-Anteil höher als bei natürlichem Licht und das ist nicht gut fürs Auge. Der energiereiche blaue Lichtanteil dringt ins Auge ein und das kann sich langfristig schädlich auswirken.“
Smartphone-Konsum fördert Kurzsichtigkeit
Wer zu oft und zu lange auf sein Smartphone starre, fördere den Prozess der Kurzsichtigkeit, das sehe er schon bei seinen ganz jungen Patienten. In Japan beispielsweise kommen heute schon auf einen normalsichtigen Jugendlichen sechs Kurzsichtige. Der Zusammenhang zu Nahsicht wie beim Lesen und Daddeln ist wissenschaftlich belegt. Kinder, die nur eine Stunde am Tag frei spielen, entwickeln statistisch signifikant weniger Kurzsichtigkeit."
Zu viel Blaulicht über Jahre und Jahrzehnte begünstigte bei seinen älteren Patienten außerdem die degenerativen Sehschwächen: Makula-Degeneration und Grauer Star. Trotzdem hält er den Dark Modus auch für sich selbst für eine schonendere Einstellung.