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Sieben BremsenComputer ist so langsam – das sollten Sie als erstes tun

Lesezeit 4 Minuten
Computer Laptop Bild

Wenn der Computer langsam arbeitet, können User selbst versuchen, den Ursachen auf den Grund zu gehen.

Minutenlanges hochfahren, verzögerte Reaktionen: Es kann einen wirklich wahnsinnig machen, wenn der Computer lahmt. Dabei gibt es viele Gründe für ein langsames System. Deshalb sollte die Hoffnung nicht von vornherein aufgegeben werden. Vor dem Gang zur teuren Fachmann können User selbst versuchen, den PC wieder flott zu machen.

Falls das Gerät nur temporär langsam sein sollte, hilft in manchen Fällen schon ein Neustart. Der Computer kann sich dann neu ordnen und eventuelle Aktualisierungen vornehmen. Wenn das auf lange Sicht jedoch keine Abhilfe schafft, könnte es an diesen weiteren Gründen liegen:

Lahmes Autostart-Menü

Fährt Windows zu langsam hoch, kann ein Aufräumen des Autostart-Menüs dem Rechner auf die Sprünge helfen. „Viele Programme nisten sich unbemerkt in den Autostart ein“, erklärt Florian Holzbauer vom „Chip“-Magazin.

Wer den Befehl „msconfig“ in die Windows-Befehlszeile eingibt und dann Systemstart auswählt, sieht die aufgelisteten Programme und Dienste, die direkt mit dem Betriebssystem gestartet werden. Sie bremsen dann beim Start das System aus.

Zu viele Dateien auf der Festplatte

Wenn auf der Festplatte sehr viele Dateien und Programme lagern, kann es sein, dass der PC langsamer arbeitet. Dabei sind es nicht einfach nur große Mengen Bilder, Videos oder Songs, die einen Rechner in die Knie zwingen. Viel eher sind es die Programme, die nebenbei laufen: „Große Datenmengen allein führen nicht zu langsameren Systemausführungen“, erklärt Manuel Fischer, Bereichsleiter Software beim IT-Branchenverband Bitkom.

Vor zehn Jahren bedeutete Festplatten-Putz bei lahmem Computer noch vor allem das Defragmentieren. Der Grund: Programme werden auf der Platte nicht am Stück, sondern in vielen einzelnen Segmenten abgespeichert. Je unsortierter die Festplatte ist, desto länger braucht der Rechner, zusammenhängende Dateien zu finden und aufzurufen. Für ältere, lahmende Systeme empfiehlt sich deshalb nach wie vor das Defragmentieren. Neuere Rechner ab Windows 7 haben eine Automatik, die das übernimmt. In neueren Windows-Systemen können Nutzer auch unter dem Such-Stichwort „Speicher“ die „Windows-Speicherdiagnose“ anschauen, um zu sehen, was viel Platz wegnimmt.

Eine Speicherplatzveraltung gibt es auch für den Mac ab dem Betriebssystem Sierra. User von älteren MacOS-Systeme können sich im Finder unter Suchbegriffen wie „Bild“ oder „Video“ anzeigen lassen, welche dieser Dateien auf ihrem PC lagern und sie der Größe nach anzeigen lassen, um so die Datenriesen ausfindig zu machen.

Vergessen Sie aber nicht, Ihren Papierkorb anschließend zu leeren! Bringt das Aufräumen keine große Verbesserung, empfiehlt sich eine Neu-Installation von Windows. Wichtig: vorher die Daten sichern.

Programm-Bremsen

Ohne, dass man es bemerkt, laufen im Hintergrund des Computers oftmals viele Programme. Die sollten Sie sich mit dem Task-Manager (Windows Shortcut: STRG-ALT-ENTF, bei Mac mit Spotlight-Suche unter „Aktivitätsanzeige“) einmal genauer anschauen und dabei auf die CPU-Belastung achten. Diese gibt eine Übersicht darüber, wie viel Rechenleistung die einzelnen Programme gerade benötigen. Wenn sie dort eine außergewöhnliche Belastung erkennen, sollten Sie sich das Programm einmal genauer anschauen und es eventuell löschen.

Veraltetes System

Computer brauchen ein wenig Pflege – und hin und wieder mal eine Verjüngungskur. Deshalb ist es wichtig, regelmäßige Software-Updates durchzuführen. Auch Treiber, also die Schnittstelle zwischen Betriebssystem und Hardware, sollten hin und wieder mal aktualisiert werden. Dazu gehören Grafikkarten, WLAN-Router oder Drucker. Um herauszufinden, welche Treiber veraltet sind, können PC-Nutzer auch Tools wie den „Driver Booster 3 for Steam“ nutzen, um sich einen Überblick zu verschaffen.

Windows XP und Windows 7 haben die automatischen Updates für Treiber als Support-Leistung eingestellt. Für den Mac werden aktuelle Treiber-Versionen normalerweise im App-Store unter den Aktualisierungen angezeigt, zusätzlich kann auch noch die Website des jeweiligen Anbieters nach der neuesten Version gesucht werden.

Viren

Hinter einem langsamen Rechner stecken hin und wieder auch mal Viren. Denn diese Malware läuft die ganze Zeit unbemerkt im Hintergrund und bremst so die Geschwindigkeit des Computers. Abgesehen von der Sicherheit Ihrer Daten sollten Sie deswegen immer ein Virenschutzprogramm aktiviert haben. Um herauszufinden, ob sich Malware auf dem Rechner befindet, kann ein ausführlicher Virenscan durchgeführt werden. Dafür reicht es auch aus, Gratis-Angebote von seriösen Anbietern zu nutzen.

Überhitzung vermeiden

Damit die stark beanspruchte Technik nicht heiß läuft, sind in jedem Computer Lüfter verbaut. Wie ein Ventilator kühlen sie die Module, die viel Rechenleistung haben. Durch langen oder falschen Gebrauch kann der Lüfter allerdings beeinträchtigt werden, der Computer erhitzt sich und arbeitet dadurch langsamer.

Deshalb ist es sehr wichtig, die Öffnungen für die Lüftung an den Seiten der Laptops immer frei zu halten – und ihn beispielsweise nicht auf die Bettdecke zu legen, sondern einen Laptopständer zu verwenden. In schwerwiegenden Fällen hat sich auch zu viel Staub im Lüfter abgesetzt, dann muss er unter Umständen ausgetauscht werden.