Letzter Schulausschuss vor den FerienHeftige Debatte um neues Schulfach
Düsseldorf – Mit einer heftigen Kontroverse ging die letzte Sitzung des Schulausschusses vor den Sommerferien zuende, und obwohl es häufig um Corona ging, war nicht die Pandemie ihr Gegenstand. Vielmehr erregte das neue Schulfach "Wirtschaft - Politik" die Gemüter, beziehungsweise dessen Auswirkung auf das Lehramtsstudium. Die Kritiker von SPD, Grünen und AfD befürchten, dass die Betonung der Ökonomie auf Kosten der politischen und soziologischen Bildung geht. Die Düsseldorfer Landesregierung aus CDU und FDP hat das neue Fach in den Schulen bereits eingeführt, nun soll das Lehramtsstudium an den Universitäten in NRW entsprechend angepasst werden. Die Abstimmung am Ende der Debatte fiel in diesem Sinne aus.
Nach Ansicht des bildungspolitischen Sprechers der SPD, Jochen Ott, reiche das bisherige Fach Sozialwissenschaft (SoWi) völlig aus; auch damit werde genügend ökonomische Bildung vermittelt - das Ideal einer "marktkonformen Demokratie", das der Fokus auf Wirtschaftswissen heraufbeschwöre, lehne seine Partei ab. Sigrid Beer (Grüne) sorgt sich vor allem um die Ausbildung für andere Schulformen als das Gymnasium - hier wirke sich die Vernachlässigung der Soziologie besonders dramatisch aus. Der Vertreter der AfD, Helmut Seifen, der zugleich Vorsitzender des Wissenschaftsausschusses ist, fand es unverständlich, dass am Bestehenden "rumgefummelt" werde - dieses sorge schließlich für eine solide Allgemeinbildung. Demgegenüber kritisierte Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP) die Diskussion als "ideologisch", zudem sei das neue Schulfach ein Versprechen an die Wähler gewesen und Bestandteil des Koalitionsvertrags.
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Im Anschluss stellte Gebauer im aktuellen Pandemiebericht zu den Schulen in Aussicht, dass im Verlauf des Sommers allen impfwilligen Schülerinnen und Schülern ab zwölf Jahren ein entsprechendes Impfangebot gemacht werden soll. Der Präsenzunterricht sei allerdings nach wie vor unabhängig von der Impfkampagne, Schutzmaßnahmen wie die Tests blieben unerlässlich und seien wirkungsvoll. Zudem stellte sie fest, dass Abschlussfeiern für Schulabgänger in diesem Jahr zulässig seien, auch die Eltern dürfen anwesend sein.