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Rassismusdebatte in den NiederlandenVor Nikolaus wieder Streit um „Zwarte Piet“

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Ein Mann wird als «Schwarzer Peter» («Zwarte Piet») geschminkt. Noch mehr als einhundert Tage sind es bis zum Nikolausfest, doch schon jetzt wütet in den Niederlanden der Kulturkampf um die schwarz geschminkten Nikolaushelfer

Amsterdam – Vor der Ankunft des Nikolaus an diesem Samstag in den Niederlanden ist der Streit um dessen schwarze Begleiter - die „Zwarten Pieten“ - erneut entbrannt. Die Aktionsgruppe „Kick Out Zwarte Piet“ (KOZP) habe zu „Corona-sicheren“ Protesten aufgerufen, berichtete die niederländische Nachrichtenagentur ANP am Freitag.

Um die schwarzgeschminkten Gehilfen des Sinterklaas, wie der heilige Nikolaus in den Niederlanden heißt, gibt es seit Jahren immer wieder Streit. Während des landesweiten Umzugs des Sinterklaas von Mitte November bis zur Bescherung am 5. Dezember helfen sie dem weißbärtigen Alten im roten Bischofsgewand beim Geschenkeverteilen. Dabei tragen die Pieten Pagenkostüme und sind im Gesicht schwarz angemalt. Kritiker sehen darin ein Symbol der Sklavenzeit sowie der Diskriminierung schwarzer Menschen.

Diskriminierung und Tradition

Für Aufsehen sorgte vor dem diesjährigen Start des Sinterklaas-Umzugs die Meldung, dass zahlreiche Bibliotheken Kinderbücher mit Darstellungen und Beschreibungen der „Zwarten Pieten“ aus ihren Beständen entfernt haben. „Überall wächst das Verständnis dafür, dass der Zwarte Piet das Klischeebild eines bestimmten Teils der Bevölkerung ist“, sagte dazu der Direktor der Vereinigung der Öffentlichen Bibliotheken (VOB), Anton Kok, der Amsterdamer Zeitung „Het Parool“. Für ihn sei diese Gestalt „ein Verstoß gegen die guten Sitten“.

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„Zwarte Piet“-Befürworter sprechen hingegen von einem Angriff auf alte niederländische Traditionen. Allerdings ist die Unterstützung des Pro-Piet-Lagers wohl zurückgegangen: Bei einer aktuellen Umfrage des TV-Programms EenVandaag mit 29.000 Teilnehmern erklärten 55 Prozent, die Figur „Zwarte Piet“ solle nicht verändert werden - vor einem Jahr waren es bei der gleichen Umfrage noch 71 Prozent gewesen. (dpa)