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Dokumentation erleichternWeisser Ring entwickelt App – Hilfe für Stalking-Opfer

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no stalk

Auf der „No Stalk“-Seite informiert der Weisse Ring ausführlich über Stalking und gibt Betroffenen viele Ratschläge.

Berlin – Stalking-Opfer sollten nicht nur Nachrichten und Mails, mit denen sie belästigt werden, als Beweismaterial sammeln. Es ist auch wichtig, Nachstellungen im Alltag - etwa auf der Straße oder vor der Haustür - zu dokumentieren. Denn wer Stalking anzeigen möchte, muss nachweisen, dass die Taten geeignet sind, die „Lebensgestaltung schwerwiegend zu beeinträchtigen“, wie es im Nachstellungsparagrafen heißt, der 2007 ins Strafgesetzbuch aufgenommen wurde. Stalker können mit bis zu drei Jahren Haft bestraft werden.

Das rät die Polizei bei häuslicher Gewalt

Jede vierte Frau in Deutschland hat in einer Partnerschaft schon mal Gewalt erlebt. Das geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik hervor. Wer betroffen ist, dem rät die Polizei:

Bei akuter Bedrohung, wählen Sie 110! Die Polizei wird alles Erforderliche tun, um Sie zu schützen.

Zeigen Sie die Straftat bei der Polizei an. Eine Strafanzeige können Sie bei jeder Polizeidienststelle erstatten. Eine Person Ihres Vertrauens und/oder ein Rechtsbeistand können Sie begleiten.

Wenn Sie sich noch nicht entscheiden können, die Polizei zu rufen, wenden Sie sich an eine Person Ihres Vertrauens oder lassen Sie sich beraten, aber handeln Sie!

Setzen Sie sich mit einer Beratungsstelle für Häusliche Gewalt in Verbindung. Den Kontakt in Ihrer Nähe vermittelt Ihnen die Polizei oder das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ 08000 116 016, rund um die Uhr und in vielen Sprachen.

Notieren Sie sich Einzelheiten zu den Vorfällen, wie Datum, Uhrzeit und was genau geschehen ist.

Suchen Sie einen Arzt auf, nennen Sie ihm den Ursprung der Verletzungen und lassen Sie die Verletzungen attestieren und z.B. fotografieren, um sie für eine mögliche Strafanzeige dokumentiert zu haben.

Frauenhäuser bieten Ihnen ebenfalls Schutz und die Mitarbeiterinnen können Sie bei weiteren Schritten beraten.

Um Opfern die Dokumentation zu erleichtern, hat die Opferschutzorganisation Weisser Ring die App „No Stalk“ entwickelt. Sie funktioniert als eine Art digitales Tagebuch, mit dem die Beweise sofort und vor Ort gesichert werden können - etwa per Audioaufnahme, per Foto oder per Video. Ein Fingertipp auf die entsprechende Kachel in der App genügt. Darüber hinaus lässt sich für den Notfall schnell ein Alarmton aktivieren und Hilfe rufen.

Nach Angaben des Weissen Rings sind die Aufnahmen bei der Polizei und vor dem zuständigen Gericht voll verwertbar. (dpa)

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