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Proteste gegen A49Polizei startet Großeinsatz im Dannenröder Forst

Lesezeit 3 Minuten
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In Dannenröder Forst hat ein Polizeieinsatz begonnen.

Homberg/Ohm – Vor den anstehenden Rodungen im Dannenröder Forst für den umstrittenen Weiterbau der Autobahn 49 ist die Polizei mit einem Großaufgebot im Einsatz. Beamte waren am Dienstagmorgen dabei, größere Hindernisse wie übereinandergestapelte Baumstämme, Äste mit Draht und Erdgruben zu entfernen, um sich einen Zugang zum Wald zu verschaffen.

Seit Monaten halten sich Umwelt- und Klimaaktivisten in dem Gebiet bei Homberg (Ohm) bereit und diesen besetzt, um die Rodungen zu verhindern. Sie haben dort Baumhäuser und Barrikaden errichtet.

„Wie die Proteste sich jetzt gestalten, müssen wir uns wirklich überraschen lassen. Wir haben jetzt natürlich schon einzelne Waldbesetzer, die sich in den Bereich unserer Maßnahmen begeben und da Widerstand leisten werden“, sagte eine Polizeisprecherin. Insgesamt waren am Vormittag mehrere Hundert Beamte aus ganz Deutschland im Einsatz. „Unsere Einsatzkräfte werden im Wald vereinzelt mit Steinen und Pyrotechnik beworfen“, teilte die Polizei Mittelhessen bei Twitter mit.

Genauer Zeitpunkt der Räumung unklar

Nach aktuellem Stand waren am Dienstag laut Polizei logistische Arbeiten, aber noch keine Rodungen geplant. Es wird erwartet, dass es zu einer Räumung des Waldes kommt, damit die Baumfällarbeiten demnächst starten können. Wann genau, war aber unklar. Im südlichen Bereich des Forsts wollte die Polizei einen Logistikbereich anlegen, im nördlichen Bereich sollten Gefahrenquellen identifiziert und beseitigt werden.

Die Aktivisten hatten weiteren Widerstand angekündigt. Am Dienstag twitterte die Initiative „Wald statt Asphalt“: „Der Polizeieinsatz im #dannibleibt hat begonnen. Der Wald braucht euch jetzt! Schnappt eure Rucksäcke und Freund:innen - los gehts!“

Die Rodungen für den Weiterbau der Autobahn hatten am 1. Oktober begonnen und konzentrierten sich zunächst auf den Herrenwald bei Stadtallendorf (Kreis Marburg-Biedenkopf) sowie den Maulbacher Wald bei Homberg (Vogelsbergkreis). Jeder Arbeitstag wurde von Protesten von Ausbaugegnern und zahlreichen Polizeikräften begleitet. Beamte räumten Baumhäuser und Barrikaden und holten Aktivisten aus Bäumen.

Über 50 Hektar Wald bereits gerodet

Die Autobahn soll einmal Nord- und Mittelhessen direkter miteinander verbinden. Insgesamt sollen für den neuen Streckenabschnitt rund 85 Hektar Wald weichen. Im Herrenwald wurde laut der Projektgesellschaft Deges bereits fast die gesamte vorgesehene Fläche von 49 Hektar gerodet. Im Maulbacher Wald waren es 3,5 Hektar. Im Dannenröder Wald - der als eine Art Symbol für die Proteste gegen die A49 gilt - sollen 27 Hektar gefällt werden. Auf etwa 750 Hektar sind Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen geplant, um die Eingriffe in die Natur zu kompensieren.

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Für den Lückenschluss der Autobahn besteht Baurecht. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig lehnte im Sommer letzte Klagen gegen den Weiterbau ab. Die ersten Planungen für die A49 liegen bereits Jahrzehnte zurück. Gegner lehnen den Lückenschluss aus Klima- und Umweltschutzgründen ab, Befürworter erhoffen sich weniger Verkehrsbelastung in Dörfern der Region und eine bessere Anbindung für Pendler und Unternehmen.