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Zerrissene RedeTrump nutzt Szene für Video, Demokratin will es löschen lassen

Lesezeit 2 Minuten
Pelosi neu Trump

Nancy Pelosi (r.) zerriss das Manuskript von US-Präsident Donald Trump.

Washington – Es waren die Bilder des Abends: Die Frontfrau der Demokraten im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, zerreißt nach der Ansprache von US-Präsident Donald Trump zur Lage der Nation ihre Kopie des Redemanuskripts. Trump nutzte die Bilder der dramatischen Szene vom vergangenen Dienstag für ein Video, das er am Donnerstag auf Twitter postete.

Mehrfach ist Pelosi darin zu sehen, wie sie die Blätter zerreißt - etwa nach besonders emotionsgeladenen Momenten im US-Kongress wie der Würdigung eines afroamerikanischen Militärpiloten, der Vergabe eines Schulstipendiums an ein junges Mädchen und der Wiedervereinigung der Familie eines Soldaten. Überschrieben ist das Video mit den Worten: „Starke amerikanische Geschichten, die von Nancy Pelosi in Stücke gerissen wurden.“

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Aus Sicht von Pelosis Stabschef, Drew Hammill, ist das Video irreführend - schließlich hatte Pelosi das Redemanuskript erst nach Trumps Ansprache zerrissen. Am Freitag forderte Hammill Twitter auf, das „Fake-Video“ zu entfernen. Auch Facebook warf er vor, keine Skrupel zu haben, das amerikanische Volk zu belügen.

Twitter und Facebook wollen Video nicht entfernen

Facebook-Sprecher Andy Stone konterte: „Sorry, aber weisen Sie gerade daraufhin, dass der Präsident diese Aussagen nicht getroffen und die Sprecherin die Rede nicht zerrissen hat?“ Nach Angaben der „New York Times“ weigern sich Twitter und Facebook, das Video zu entfernen.

Die Zeitung zitierte einen Sprecher der Trump-Kampagne, Tim Murtaugh, mit den Worten, das Video sei eindeutig eine Parodie. „Wenn Nancy Pelosi Angst vor Bildern hat, wie sie die Rede zerreißt, hätte sie vielleicht die Rede nicht zerreißen sollen“, sagte er demnach.

Pelosi hatte ihr Verhalten nach Trumps Rede verteidigt und gesagt: „Ich habe ein Manifest von Unwahrheiten zerrissen.“ Der Präsident habe in seiner Ansprache Unwahrheiten und Fehldarstellungen verbreitet. Es sei nötig gewesen, die Amerikaner darauf aufmerksam zu machen, dass dies alles nicht stimme. (dpa)