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„Bestürzt und wütend“450-jähriges Metallwerk im Rheinland schließt – Schwere Vorwürfe

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Metallverarbeitung (Symbolfoto).

Metallverarbeitung (Symbolfoto).

Die IG Metall sprach im Zusammenhang mit der Werksschließung von einem „Tiefpunkt einer negativen Geschichte“.

Nach 450 Jahren wird das KME Metallwerk im Rheinland geschlossen. Das hat die KME Group am Dienstag (4. Februar) vor der Belegschaft bekanntgegeben. Mit der Aufgabe des Standorts in der Kupferstadt Stolberg ist der Wegfall von 114 Mitarbeitenden verbunden. Die IG Metall zeigte sich erschüttert über die Entscheidung und erhob schwere Vorwürfe gegen die Unternehmensleitung.

Bis zum 30. September 2025 soll das Werk in Stolberg bei Aachen endgültig geschlossen werden. Die Belegschaft hatte sich in den vergangenen Wochen wiederholt zu Protestaktionen zusammengeschlossen.

Werksschließung in Stolberg – „Tiefpunkt einer negativen Geschichte“

Die IG Metall zeigte sich am Freitag (7. Februar) „bestürzt und wütend“ über die Ankündigung des KME-Managements, das Werk zu schließen. „Das ist der Tiefpunkt einer sich seit längerem entwickelnden negativen Geschichte. Man könnte fast meinen, dass das KME-Management dieses Szenario in den vergangenen Jahren bewusst eingefädelt hat“, erklärte ein Pressesprecher.

Die Unternehmensleitung habe es dem Unternehmen und den Beschäftigten unmöglich gemacht, einen kostendeckenden und profitablen Betrieb in Stolberg zu fahren. „Jetzt mit einem Federstrich eine 450 Jahre alte Stolberger Industrietradition beenden zu wollen, zeigt erneut, dass das Management der KME-Gruppe nicht zur strategischen Weiterentwicklung und zur Erschließung neuer Geschäftsfelder in der Lage ist“, so die IG Metall weiter.

IG Metall erhebt schwere Vorwürfe gegen KME-Gruppe

Das Unternehmen habe es in den vergangenen Jahren versäumt, in Spezialisierung, neue Kundensegmente oder verbesserte Fertigungsverfahren zu investieren. Stattdessen habe KME eine Spar-Runde nach der anderen gedreht, was sich insbesondere negativ auf das Entgelt der Beschäftigten ausgewirkt habe, so der Pressesprecher am Morgen gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Gemeinsam mit der Stadt Stolberg werde man „alles in unserer Macht Stehende“ tun, um für den Standort doch noch eine Perspektive zu schaffen. Eine Zukunft mit der KME-Gruppe sehe man nicht, so die IG Metall weiter. Man glaube aber fest daran, dass das Stolberger Kupfer- und Messingwerk eine Berechtigung im Halbzeugmarkt hat.