AboAbonnieren

Euskirchen im Heimat-CheckBezirkspolizei ist Ansprechpartner für Bürger und Behörden

Lesezeit 2 Minuten
Polizei Lambertz

Polizist Johannes Lambertz.

Euskirchen – An der Treppe, die in den Euskirchener Bahnhof führt, stehen vier Halbwüchsige. Einer von ihnen beschallt den halben Vorplatz mit einem Rap-Song. „Macht die Musik leiser!“, sagt Lothar Willems. Prompt sinkt der Geräuschpegel.

„Nicht alle jungen Leute haben so viel Respekt“, erzählt Johannes Lambertz. „Es gibt auch die, die cool sein wollen und läpsch werden, wie man im Rheinland sagt.“ Lambertz leitet seit 2018 den Bezirksdienst der Polizei in Euskirchen. Auf einem Rundgang durch die Innenstadt erläutern er und Polizeisprecher Willems die Arbeit der Beamten, die in der Regel zu Fuß unterwegs sind.

Das könnte Sie auch interessieren:

Den Bahnhof samt Umfeld nehmen sie oft ins Visier. „Zum einen ist das ein Verkehrsknotenpunkt, an dem viele Menschen aufeinandertreffen“, sagt Lambertz. Zum anderen würden auf dem Vorplatz und an anderen Stellen kriminelle Geschäfte abgewickelt. „Es ist nicht messbar, wie viele Taten wir verhindern, indem wir uns in der Öffentlichkeit zeigen. Fest steht aber, dass wir allein durch unsere Präsenz das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung verbessern“, ergänzt der Hauptkommissar.

Die fünf Bezirksdienstbeamten, die in Euskirchen Dienst tun, sind Ansprechpartner für Bürger, Behörden und Geschäftsleute. „Jeder sollte auf uns zukommen, wenn er ein Anliegen hat. Wir helfen, wo wir können“, so Lambertz. Dass sein Team Kriminelle auf frischer Tat ertappt, ist die Ausnahme – „allein wegen der Uniform, mit der wir ja schon von weitem auffallen“. Der Bezirksdienst widme sich mehr der Prävention und der Kontaktpflege.

Bei Großeinsätzen greift die Kreisbehörde auf die Hilfe der Bereitschaftspolizei zurück. „Wir können nicht überall sein, aber in Euskirchen erreichen wir mehr, als manche glauben“, sagt Willems und liefert dazu Zahlen: In diesem Jahr wurden in der Innenstadt 651 Personen kontrolliert, 41 Strafanzeigen gefertigt (30 davon mit Drogenbezug), 74 Platzverweise erteilt, zehn Haftbefehle vollstreckt und elf Verstöße gegen das Waffengesetz festgestellt.

Einsatzort Viehplätzchen

Zu den typischen Einsatzorten gehört neben dem Klostergarten das Viehplätzchen, wo sich Tag für Tag Drogen- und Trinkergruppen treffen, so Lambertz: „Daran hat die Umgestaltung nichts geändert.“ Das krasse Gegenteil sei der ebenfalls modernisierte Platz am Gardebrunnen. Er habe freie Blickachsen und dank der Gastronomie sei er stark belebt: „Aus Sicht der Polizei ist das ideal.“