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Damen und Herren müssen in die Zweite LigaDoppelter Abstieg für Blau-Weiß Köln

Lesezeit 3 Minuten
Ulf Anders (1)

Trainer Ulf Anders und die Damen von Blau-Weiß müssen in die Zweite Liga.

Köln – Blau-Weiß Köln ist vorerst von der Bundesliga-Landkarte verschwunden. Sowohl die Hallenhockey-Spielerinnen als auch die männlichen Klubkollegen müssen den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit antreten.

Spielertrainer Jan-Marco Montag und seine Mannschaft hatten bis zur letzten Sekunde noch auf die Rettung gehofft, doch der Abstiegskrimi im Westen der Republik sollte nur für Schwarz-Weiß Neuss ein Happy End bereithalten. „Das ist sicherlich der traurigste Tag meiner BW-Laufbahn“, sagte Montag. Der Olympiasieger hatte das Team 2014/15 in die Zweite und 2018/19 in die Erste Hallen-Liga geführt. Seit seiner Ankunft im Sommer 2014 sei es „immer nur bergauf gegangen. Der Abstieg ist ein bitterer Rückschlag, aber ich kann versprechen: Wir werden zurückkommen.“

Jan-Marco Montag

Spielertrainer Jan-Marco Montag (M.) hoffte mit seinem Team bis zum Schluss vergeblich. 

Die Kölner hatten im Duell mit Düsseldorf einen 0:4-Halbzeitrückstand wettgemacht. Sven Behr (3) und Montag (2) sorgten dafür, dass die Partie nach 50 Minuten wieder ausgeglichen war. Doch dem 5:6 (56.) ließen die Gäste im Minutentakt drei weitere Treffer folgen – 5:9.

Am Sonntag folgte die erwartet hohe Niederlage in Mülheim (5:12), wobei Behr (2), Julien Keibel, Juri Hägele und Jonas Kreutzberg trafen.Der Rivale aus Neuss war am Samstag zwar ebenfalls leer ausgegangen (5:7 gegen Krefeld), doch das finale Fernduell mit Köln sollte man für sich entscheiden. Das Team setzte sich mit 7:6 in Düsseldorf durch, zog punktemäßig gleich mit Blau-Weiß und durfte dank des deutlich besseren Torverhältnisses jubeln.

Pia Maertens trifft in zwei Spielen achtmal

Die Spielerinnen des KTHC RW Köln haben sich fürs Viertelfinale warmgeschossen. In den tabellarisch bedeutungslosen Duellen mit Mülheim (8:2) und Krefeld (9:2) zeigte sich nicht zuletzt Pia Maertens in Torlaune: Die Nationalspielerin traf erst fünfmal und dann dreimal. Als Tabellenzweiter der West-Staffel tritt das Team von Trainer Markus Lonnes am Samstag beim Ost-Sieger Berliner HC an.

Auch für die Herren des KTHC Rot-Weiss ging es nur noch ums sportliche Prestige. Nachdem die Kölner 2021 sämtliche Heimspiele gewonnen hatten, verloren sie im neuen Jahr gleich ihr erstes. Beim 11:12 (4:9) gegen Mülheim trafen Johannes Große und Elian Mazkour jeweils dreimal. Tags darauf führte Christopher Rühr sein Team mit einem Viererpack zum 8:6 (5:2) über Krefeld. Als Tabellenführer darf sich Köln auf ein Viertelfinal-Heimspiel freuen, nämlich gegen die Zehlendorfer Wespen. (tim)

„Als unser Spiel in Mülheim beendet war, liefen in Düsseldorf noch die letzten drei Minuten“, berichtete Montag. „Zu diesem Zeitpunkt führte Neuss aber bereits mit 7:5. Letztlich müssen wir uns an die eigene Nase fassen: Wir haben es selbst vergeigt.“ Man habe in erster Linie nicht gut genug verteidigt: „99 Gegentreffer in zehn Spielen (allein 31 davon gegen Rot-Weiss Köln, Anm. d. Red.) sind einfach nicht Bundesliga-tauglich.“

Damen bleiben ohne Sieg

Für die BW-Spielerinnen war der direkte Wiederabstieg bereits am Samstag besiegelt. Während man dem Düsseldorfer HC mit 3:12 unterlag (Tore: Mia Kähler (2), Denise Werner-Schwittey), bezwang der Bonner THV den Crefelder HTC mit 3:1. Damit zog das Team aus der Bundesstadt auf vier Punkte (uneinholbar) davon.

„Natürlich hatten wir auf Krefelder Schützenhilfe gehofft“, so BW-Trainer Ulf Anders. „Aber den Abstieg haben wir ganz allein zu verantworten. Wir haben kein einziges Spiel gewonnen und waren vorne in der Summe zu harmlos.“

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Immerhin: Beim abschließenden Duell in Mülheim (4:4) zeigte sich Blau-Weiß um die Torschützinnen Katrin Bremer, Kähler, Janice Thoma und Ariane Baumann noch mal von seiner besten Seite. „Da hat man gesehen, dass wir grundsätzlich das Zeug für die Bundesliga haben“, so Anders.

Der Enttäuschung folgte auch prompt die Kampfansage: „Wir trinken jetzt ein Kölsch zur Frustbewältigung und wollen im nächsten Jahr wieder auf den Erfolg anstoßen.“ Der besagte Erfolg ist klar definiert: Blau-Weiß will auf schnellstem Weg zurück auf die Bundesliga-Landkarte.