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74:75 beim TV OlpeErnüchternder Saisonstart für den Deutzer TV

Lesezeit 3 Minuten
Nils Müller

Der Deutzer Trainer Nils Müller

Köln – Den Start in die Saison hat sich der Deutzer TV anders vorgestellt. Statt nach einer intensiven Vorbereitung einen Sieg im ersten Meisterschaftsspiel der 1. Basketball-Regionalliga zu feiern, herrschte am Samstagabend bei den Rechtsrheinischen nach der 74:75 (42:43)-Niederlage beim TV Olpe/Biggesee tiefe Enttäuschung. „Das ist sehr hart gewesen“, resümierte Trainer Nils Müller, „vor allem, weil in den letzten Minuten so ziemlich alles schiefgelaufen ist, was nur schiefgehen kann.“

Schon der Auftakt war wenig verheißungsvoll für die Gäste, da sich der TV Olpe mit seinem enthusiastischen Publikum und der Euphorie eines Aufsteigers in einen Rausch spielte und das erste Viertel mit 36:19 für sich entschied. „Da will ich der Mannschaft gar keinen großen Vorwurf machen, das kann in so einer Atmosphäre passieren, zumal wir auf den schlechten Start im zweiten Viertel sehr gut reagiert haben“, erklärte Müller.

Für die Kölner geht in der Schlussphase alles schief

Tatsächlich erhöhten die Kölner insbesondere in der Verteidigung die Intensität, sie fanden auf diesem Weg auch in der Offensive besser zu ihrem Rhythmus und verkürzten den Abstand bis zur Pause auf einen Punkt. Und auch nach dem Seitenwechsel deutete vieles auf einen Erfolg hin, da das Team nach dem dritten Viertel mit 59:57 vorn lag und seinen Vorsprung bis vier Minuten vor Schluss auf zehn Punkte erweiterte.

Es brach dann allerdings jene Phase an, „in der wir uns selbst mehrfach ein Bein gestellt haben“, wie Müller ernüchtert bemerkte. „Ich weiß nicht, ob es Aufregung war, aber es sind viele Sachen nicht mehr umgesetzt worden.“ Technische Fehler, vergebene Würfe und Ballverluste führten dazu, dass Olpe zunächst herankam und vier Sekunden vor Schluss den entscheidenden Wurf verwandelte.

Noch nicht zum Einsatz kam der von den Deutzern durch eine glückliche Fügung verpflichtete Amerikaner Elijah Jenkins. Der 23-jährige Guard kommt von der Embry-Riddle Aeronautical University in Florida, wo er mit starken Wurfquoten überzeugte und in der Partie gegen Alabama mit 44 Punkten, darunter elf Dreier, für einen Uni-Rekord sorgte. Jenkins zog mit seiner Freundin, die beim Zweitligisten BBZ Opladen spielt, im Sommer nach Köln-Kalk. Da in Opladen der Deutzer Topscorer Patrick Reusch Assistenztrainer ist, kam der Kontakt zu Jenkins zustande.

Der Zugang konnte noch nicht mitwirken, da er auf einen Aufenthaltstitel vom Ausländeramt wartet, der wiederum notwendig ist, um vom Deutschen Basketball-Bund (DBB) die Spielberechtigung zu erhalten. „Wir haben eigentlich nicht aktiv nach einem amerikanischen Spieler gesucht, aber da bei Elijah sowohl sportlich als auch menschlich alles super passt, haben wir die Gelegenheit genutzt“, sagte Müller.