55 Hektar Fläche in EuskirchenBaukompetenz-Zentrum statt Industrieansiedlung möglich
Euskirchen – In dem Gebiet, das heute unter Euro-Park West firmiert, haben sich die Dinge anders entwickelt, als die Stadt Euskirchen es ursprünglich wollte. Eigentlich war das Areal, das zwischen dem Pützbergring, der Roitzheimer Straße und der L 194 (früher B 51) liegt, im Regionalplan für eine rein gewerblich-industrielle Nutzung vorgesehen. Tatsächlich jedoch findet man dort heute unter anderem Wohn-, Einzelhandels- und Brachflächen.
Fläche ist 55 Hektar groß
Deshalb hat die Bezirksregierung Köln ein Verfahren zur Änderung des Regionalplans eingeleitet. Die Initiative dafür ging von der Stadt Euskirchen aus. Die Bürger haben nun die Möglichkeit, Stellung zu dem Vorhaben zu nehmen. Die Unterlagen liegen bis zum 31. März bei der Bezirksregierung und beim Kreis zur Einsichtnahme aus.
Die Bezirksregierung umreißt das Verfahren so: „Um den Strukturwandel in diesem Bereich bauleitplanerisch nachvollziehen zu können, muss zunächst ein Teil des regionalplanerischen Gewerbe- und Industrieansiedlungsbereichs in einen Allgemeinen Siedlungsbereich umgewandelt werden.“ Die Fläche ist rund 55 Hektar groß. Etwa neun Hektar davon entfallen auf das frühere Gelände der Westdeutschen Steinzeugwerke, weitere zwei Hektar auf ein Grundstück, auf dem früher ein Recycling-Betrieb zu Hause war. „Trotz intensiver Bemühungen“ ist es der Stadt nach eigenen Angaben nicht gelungen, auf diesen beiden Flächen produzierendes Gewerbe anzusiedeln. Als Gründe führt sie unter anderem immissionsschutzrechtliche Probleme und die nicht optimale Verkehrsanbindung an.
Der Stadtrat hat deshalb beschlossen, sich von der alten Planung zu verabschieden. So will man verhindern, dass innenstadtnahe Flächen dauerhaft ungenutzt bleiben. Gleichzeitig soll der Regionalplan den tatsächlichen Nutzungen angepasst werden, die sich im Laufe der Jahrzehnte ergeben haben und damit zum Teil der Konzeption, wie sie auf dem Papier besteht, zuwiderlaufen. „Die Gesamtfläche“, so Euskirchens Technischer Beigeordneter Oliver Knaup, „soll grob in fünf Bereiche eingeteilt werden.“ Unter anderem sind Mischbauflächen vorgesehen, in der auch eine zusätzliche Wohnbebauung denkbar sei, wie sie dort zum Teil bereits heute existiere, so Knaup. Was das frühere Gelände der Steinzeugwerke anbelangt, hält der Dezernent den Plan, wieder Industrie anzusiedeln, für aussichtslos. Stattdessen kann die Stadtverwaltung sich auf dem weitläufigen Terrain ein Baukompetenz-Zentrum vorstellen, so der Arbeitstitel. Das Ziel besteht nach Knaups Beschreibung darin, „bau-affine Nutzungen wie Handwerker, Märkte und Dienstleistungen an einem Standort zu bündeln“.