EntwicklungsplanDigitalisierung an Münstereifeler Schulen kostet 4,1 Millionen Euro
Bad Münstereifel – Es sind nicht nur angenehme Empfehlungen, die Ulrike Lexis vom Beratungsunternehmen Dr. Garbe, Lexis & von Berlepsch den Münstereifeler Politikern bezüglich des Schulentwicklungsplans präsentierte. So sei es aus organisatorischer und schulischer Sicht durchaus sinnvoll, im Höhengebiet nur noch eine Grundschule zu betreiben und nicht einen Verbund in Mutscheid und Houverath mit zwei Standorten.
Gleichwohl weiß Ulrike Lexis auch: Aus strukturpolitischer Sicht sei eine Beibehaltung beider Schulen doch die bessere Wahl. Die Entscheidung obliegt bei der Politik. „Sie können gelassen und mit Ruhe wichtige Entscheidungen treffen“, sagte Lexis zum Abschluss der Vorstellung des Plans, der für die Jahre 2022 bis 2026 gilt.
Neue Herausforderungen
Es kommen einige Herausforderungen auf die Stadt zu. Ab 2026 wird am St.-Michael-Gymnasium G9 wieder eingeführt. Auch der Ganztagsbereich stellt eine gewaltige Aufgabe dar, weil ab 2026 75 Prozent der Grundschüler ein Ganztagsplatz angeboten werden muss. Das wären dann 500 Plätze – aktuell nutzen gerade einmal 131 Kinder die Möglichkeit. Die Stadt muss dafür sorgen, dass entsprechendes Personal zur Verfügung steht und auch generell die Formen des Ganztags abbilden.
Die Grundschulen haben in den fünf Jahren, die betrachtet wurden, in der Regel sieben Eingangsklassen. Ausnahmen gibt es 2022 und 2025, wo es jeweils 180 Einschulungen statt der üblichen 140 bis 150 gibt, sodass acht Eingangsklassen gebildet werden müssen. Insgesamt wird es 2025 in Bad Münstereifel rund 700 Grundschülerinnen und Grundschüler geben, die auf die Standorte verteilt sind – wobei die Belegung sehr unterschiedlich ist. Die Grundschule in Bad Münstereifel platzt aus allen Nähten, Mutscheid hingegen sei deutlich zu groß.
Raumnot in den Schulen
Auch an den weiterführenden Schulen ist eine Raumnot zu spüren. Die Hauptschule bleibe stabil, ab 2029 könnte sie sogar von mehr als 200 Schülern besucht werden. In der Realschule sollten im Regelfall vier Eingangsklassen gebildet werden, 2026 und 2029 wird es aber auf fünf Züge hinauslaufen, so Ulrike Lexis. Das könnte auch zum Platzmangel in Bad Münstereifel führen. Eine Überlegung sei beispielsweise, Schülerinnen und Schüler aus Euskirchen abzulehnen.
Das gilt noch mehr für das St.-Michael-Gymnasium: Ab 2026 erfolgt dort der Sprung auf G9, damit hat die Schule auf einen Schlag mehr als 700 Schüler. „Sie müssen überlegen, wie Sie baulich und organisatorisch damit umgehen“, sagte Lexis. Hier geht es nicht nur um Abweisungen von Schülerinnen und Schülern aus Euskirchen, sondern auch aus dem Stadtgebiet Mechernich. Außerdem sind einige Klassenräume im „Michael“ zu klein. Man müsse überlegen, ob man das mit einem Um- oder Anbau hinbekomme. „Hier müssen Sie aber auch eine Absprache mit dem Erzbistum wegen der Belegungszahlen am St.-Angela-Gymnasium treffen“, riet Lexis.
Digitalisierung in den Klassenräumen
Um richtig viel Geld ging es in der Vorstellung des Medienentwicklungsplans von Lexis’ Kollegen Wolfgang Wirtz. Die Schulen müssten seiner Meinung nach zunächst überhaupt die digitalen Voraussetzungen schaffen (WLAN, LAN und Internet), was 2,8 Millionen Euro kostet. Die Stadt Bad Münstereifel habe sich seinerzeit für die Anschaffung von Windows-Systemen entschieden, obwohl 70 bis 90 Prozent der Schulen auf iPads setzen. Zwar müssten die Schulen entscheiden, aus seiner Sicht biete der Einsatz von Tablets aber viele Vorteile.
In Sachen Präsentation schlägt er vor, dass die Grundschulen interaktive Tafeln erhalten, weiterführende Schulen passive Displays – was knapp 600.000 Euro kostet.
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Hinzu kommen natürlich noch Kosten für besondere Geräte (etwa aus dem Bereich Robotik), für Server-Hardware und natürlich für Wartung, Betrieb und Support. Die Gesamtinvestitionskosten belaufen sich deshalb auf rund 4,1 Millionen Euro.