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PlanungenNeue Brücke könnte mehr Platz in Bad Münstereifeler Schule schaffen

Lesezeit 3 Minuten
Die Visualisierung der Architekten zeigt die Brücke eingezeichnet in eine Darstellung des St.-Michael-Gymnasiums.

Das St.-Michael-Gymnasium muss erweitert werden. Unter anderem soll die bisherige Brücke durch diesen Neubau ersetzt werden.

Das St.-Michael-Gymnasium in Bad Münstereifel platzt aus allen Nähten. Doch eine Verbesserung der Lage kostet viel Geld und Zeit.

Das St.-Michael-Gymnasium in Bad Münstereifel hat zu wenig Platz. Aktuell könnte G9, also das Abitur nach neun Jahren, nicht vollständig abgebildet werden, und es gibt funktionale Konflikte. Oder wie es die Architektin Claudia Späte aus Leipzig ausdrückte: „Es gibt zu wenige Räume, es gibt zu wenige adäquate Räume und es gibt zu wenig Platz für Anbauten.“ Keine leichte Aufgabe also, hier eine Lösung zu finden, um drei Unterrichtsräume und einen Klausurraum zu schaffen sowie den Kreativbereich neu anzuordnen und zu bündeln.

Bad Münstereifel: Umbau im Gymnasium kostet 2,1 Millionen Euro

Seit Ende 2023 untersuchen Späte und ihre Mitstreiter, wie man durch Neuordnung, Anbauten oder Umbauten den benötigten Platz schaffen kann. Acht Optionen wurden geprüft, fünf wieder verworfen – beispielsweise, weil die Belichtung bisheriger Räume eingeschränkt oder der Schulhof kleiner geworden wäre. Die übrigen drei stellte ein Mitarbeiter des Leipziger Architekturbüros jüngst im Ausschuss für Bildung und Soziales vor.

So soll die Bibliothek wieder ihren eigentlichen Zweck erhalten und als Klausurraum für 32 Schüler genutzt werden. Der zweigeschossige Bibliothekseinbau würde entfernt. Das Schülercafé erhält nach der Verlegung der Küche einen eigenen Bereich, der restliche Raum wird zum offenen Lernbereich, der als Verbindung zwischen Café und Klausurraum dient. Die Jesuitenbibliothek wird von der Neuordnung nicht berührt.

Maßnahme frühestens 2027 beendet, G9 kommt aber schon früher

Im Neubau der Schule soll der bisherige Kunstraum in ein Klassenzimmer verwandelt werden. Gleichzeitig würde der bisherige Klausurraum zum Kunstkabinett werden. Damit würde die Kunst in die Nähe des Musikbereichs rücken. So ergeben sich dann auch Nebenbereiche wie ein Vorbereitungsraum, ein Magazin und ein Lagerraum. Das neue Kunstkabinett wäre auch von außen erreichbar und würde mit Sitzstufen versehen, sodass der Schulhof aufgewertet würde.

Auffälligste Änderung wäre der Abriss der bisherigen Brücke, die nur als Übergang zwischen Alt- und Neubau diente, und die Errichtung einer neuen Brücke, in der auch zwei Klassenräume für insgesamt 61 Schüler entstehen sollen. Der denkmalschützerische Aspekt würde erhalten bleiben, der Schulhof aufgewertet.

Es gibt zu wenige Räume, es gibt zu wenige adäquate Räume und es gibt zu wenig Platz für Anbauten.
Claudia Späte, Architektin

„Es entsteht ein neues Zentrum und ein echter Treffpunkt“, ist sich das Leipziger Architekturbüro sicher. Der Sockel bestünde aus Glas, die Fassade darüber sei lichtdurchlässig.

Im Obergeschoss entsteht laut Planung auch ein offener Lernbereich. Die Architekten sprechen von einem „multifunktionalen Zentrum, das sich auch durch seine zentrale Lage für kleine Aufführungen oder Sonderveranstaltungen eignet.“

Gymnasium würde 250 Quadratmeter mehr Fläche erhalten

Insgesamt entstünden so drei Unterrichtsräume für 93 Schüler und drei neue offene Lernbereiche. Die Schule erhielte 250 Quadratmeter neue Fläche, 470 Quadratmeter würden umgebaut oder umgenutzt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 2,1 Millionen Euro netto.

Würde man im Januar den Bauantrag einreichen, dürften Genehmigung, Ausführungsplanung und Ausführung gut zweieinhalb Jahre dauern.

Thilo Waasem (SPD) rechnete vor, dass damit eine Fertigstellung im Sommer 2027 vorgesehen sei, die Umstellung auf G9 aber schon ein Jahr vorher vollzogen werde. Wie Simon Mauel, Sachgebietsleiter Technisches Gebäudemanagement bei der Stadt, erklärte, werde der Bibliotheksumbau daher priorisiert. Er weiß aber auch: „Es wird eine Übergangsphase geben, in der es etwas holprig wird.“

Gebaut würde in Abschnitten, so die Architekten. So blieben Rettungswege und Pausenflächen während der Schulzeit bestehen.