Bad MünstereifelLevi’s ist weg – dieser Laden eröffnet nun im City-Oulet
Bad Münstereifel – Die Idee von Georg Cruse, ein Outlet mitten in der City und nicht auf der grünen Wiese zu etablieren, war genial.
Davon künden auch Heerscharen von Stadtplanern und Verwaltungschefs, die Woche für Woche aus ganz Deutschland in die Kurstadt kommen, um die Modemeile im mittelalterlichen Ambiente unter die Lupe zu nehmen.
Der Job von Center-Manager Lars Wenninga ist es, im City-Outlet immer neue Marken anzubieten. Das sei das Salz in der Suppe: „Veränderungen sind interessant.“ Das ist spürbar.
Denn in der Kernstadt haben schon viele Labels angedockt – und nach einiger Zeit wieder die Koffer gepackt. Das jüngste Beispiel ist Levi’s.
Die Marke, die ihren Siegeszug der Bluejeans verdankt, hatte in der „Französischen Lilie“ an der Marktstraße einen der größten und schönsten Standorte in der Stadt.
Bistro Amadeus wird zum Outlet-Shop
Levi’s hatte seinerzeit Luis Trenker an gleicher Stelle beerbt. Jetzt steht die im 15. Jahrhundert errichtete und seinerzeit aufwendig restaurierte „Französische Lilie“ leer. Den Weggang von Levi’s betrachten viele Bad Münstereifeler und Kunden als Verlust. Wie geht es nun weiter?
Wenninga berichtet, dass die Jeans-Marke zunächst einen Ein-Jahres-Vertrag gehabt habe, der dann um ein weiteres Jahr verlängert worden sei. Jetzt sei der Vertrag halt ausgelaufen.
Tränen treibt das dem Center-Manager nicht in die Augen: „Im Outlet gehören Wechsel dazu.“ Der Weggang von Levi’s werde zudem von den Marken Mustang und Garcia kompensiert, die ebenfalls Jeans im Angebot hätten. Ein Nachfolger stehe auch schon bereit. „Noch in diesem Jahr wird dort Hunkemöller eröffnen. Es ist eine Marke für jüngere Kundinnen, die hochwertige Dessous anbietet.“
Neben dem ehemaligen Heino-Café, am Aufgang zum Wallgraben, ist ein Glaskubus entstanden. Darin soll nach Angaben von Wenninga ein „hochwertiger Hot-Dog-Laden“ entstehen. Die Eröffnung sei für das erste Quartal des kommenden Jahres geplant.
Auch im ehemaligen Bistro Amadeus an der Orchheimer Straße tut sich einiges in Sachen City-Outlet. Laut Wenninga ist der Umbau Ende Dezember abgeschlossen. Es gebe mehrere Interessenten, die dort einen Shop eröffnen wollten: „Wir hätten den Laden noch gerne rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft eröffnet. Doch das schaffen wir nicht mehr.“ Die Eröffnung sei für kommendes Jahr geplant.
Im Amadeus hat Norbert Zöllmann, einer der Eigentümer, während der Umbauarbeiten einen interessanten Fund gemacht. Im alten Gewölbekeller entdeckte er drei völlig verstaubte, alte Bleiglasfenster. Eins ziert das Gaffel-Emblem, ein weiteres das der ehemaligen Euskirchener Brauerei Steffens und das dritte den „Jubelbrand Hammer“. Zöllmann ist bereit, die historischen Fenster zu veräußern. Es könne ja sein, dass das Kommerner Freilichtmuseum Interesse habe, sagt er.
Auf dem Parkplatz vor dem Seniorenheim „Am Alten Stadttor“ plant Investor Marc Brucherseifer eine große Outlet-Dependance mit rund 800 Quadratmetern Verkaufsfläche. Die notwendigen Genehmigungsverfahren laufen nach Angaben des Center-Managers, der von einer großen Marke spricht, die diese Fläche „bespielen“ soll. Viele potenzielle Mieter hätten schon ihr Interesse bekundet.
Richtig froh ist er mit den Besucherzahlen am vergangenen Samstag. 15 000 Kunden seien in der Stadt gewesen. Doppelt so viele wie am Samstag zuvor. Diese Steigerung hängt nach Angaben von Wenninga mit der Eröffnung des Weihnachtsmarkts zusammen, der viele Menschen anlocke. (mit mgo)