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Innenstadt MünstereifelParken könnte teurer werden

Lesezeit 3 Minuten

800 Parkplätze entstehen im Goldenen Tal.

Bad Münstereifel – Einen Euro pro Stunde wird die Bad Münstereifel Parkraum GmbH (BMP) auf den Parkplätzen für das City Outlet, also an der Zimmerei, dem Eifelbad und den 300 Stellplätzen im Goldenen Tal fordern. Das geht aus einer Vorlage für den Stadtentwicklungsausschuss hervor.

Diese Preisgestaltung stieß bei den Politikern bei der jüngsten Sitzung des Gremiums nicht unbedingt auf Zustimmung. „Damit sind die Parkplätze in der Stadt günstiger als die draußen“, rechnete Anton Schmitz (SPD) vor. Denn innerhalb des Mauerrings kostet die Stunde 70 Cent. Theo Broere (Grüne) schlug deshalb sogar vor, das Parken in der Stadt teurer zu machen.

Davor warnte allerdings Ordnungsamtsleiter Kurt Reidenbach. Man sollte erst abwarten, wie die Situation nach Öffnung des City Outlet wirklich ist, bevor man für viel Geld die Parkautomaten umprogrammiere. Er setzt außerdem auf das Park-Leit-System für das Outlet. „Kein Fahrzeug wird in den Mauerring geführt“, habe BMP versichert. Martin Mehrens (CDU) sieht aber darin die Gefahr, dass Besucher des Outlets, die zum wiederholten Male kommen, die Parkplätze in der „Kuschelzone“ Innenstadt kennen und dann eher diese nutzen, als die offiziellen Outlet-Parkplätze. Dem will die Stadt aber mit der Einrichtung einer unattraktiven Höchstparkdauer von zwei oder drei Stunden innerhalb der Stadtmauern entgegenwirken.

Bürgerparken soll abgeschafft werden

Das Outlet bringt aber auch eine weitere Einschränkung mit sich. Weil die Stadt auch an den Kunden durch Parkeinnahmen etwas verdienen will, wird das Anwohnerparken auf der Großen Bleiche verboten. Dieses Parksystem darf nur von Münstereifelern, die innerhalb des Mauerrings leben, genutzt werden. Theo Broere brachte darüber sein Missfallen zum Ausdruck: „Zwar wird das Outlet allgemein begrüßt, aber es kann nicht sein, dass die Bürger erhebliche Nachteile haben und die Parkplätze in ihrer Nähe verlieren.“ Eventuelle Ausweichflächen für Anwohnerparken wären laut Reidenbach auf der anderen Seite der Stadt, nämlich an der ehemaligen Polizei und der Feuerwache, denkbar.

Eine schlechte Nachricht gibt es für Menschen, die das Bürgerparken nutzen. Das gilt für Bewohner aus dem gesamten Stadtgebiet, die regelmäßig in der Innenstadt zu tun haben und dann gegen eine Monatsgebühr von 17,50 Euro maximal zwei Stunden auf sämtlichen gebührenpflichtigen Parkplätzen in der Kernstadt parken dürfen. Da dieses Parksystem nicht mit den entsprechenden Vorschriften konform gehe, soll es laut Verwaltung abgeschafft werden.

Der Stadtentwicklungsausschuss beschloss am Ende der Diskussion einstimmig bei einer Enthaltung, dass man erst die Situation nach Öffnung des City Outlet abwarten will, bevor man über neue Parkgebühren spreche. Dann soll auch über die Abschaffung des Handy-Parkens und eine Brötchentaste unter dem Viadukt diskutiert werden – und das alles unter möglichst bürgerfreundlichen Gesichtspunkten.