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D'r met Abstand schönste ZochDie Sugar Girls tanzen gegen die Minustemperaturen

Lesezeit 3 Minuten
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Die Stimmung ist trotz eisiger Temperaturen am frühen Samstagmorgen super: Die Sugar Girls freuen sich, endlich ihre Kostüme wieder anziehen zu können.

Bad Münstereifel-Mutscheid – Der Boden ist noch gefroren, das Thermometer zeigt trotz des Sonnenscheins Minusgrade. Kein Problem für die „Eiskalten Engel“ alias „Sugar Girls“, die sich in ihren Showtanzkostümen warm tanzen. „Wir wechseln jedes Jahr das Motto. Das eine Jahr sind wir ,böse’, das andere Jahr ,gut’“, sagt Trainerin Angelina Gassen. Als „Eiskalte Engel“ starten die Showtänzerin coronabedingt allerdings schon das zweite Jahr.

Die Sonne lässt die Kostüme der Showtanzgruppe glitzern. Aufgrund der Corona-Beschränkungen hat sich die Gruppe aufgeteilt.

Statt zu etwa 35 Auftritten, wie es in normalen Sessionen der Fall ist, werden die Kostüme in diesem Jahr nur etwa vier bis fünf Mal noch aus dem Schrank geholt. Schade für die viele Arbeit, sagt Gassen. Denn die Kostüme denkt sich die Trainerin alle selbst aus. Fast ein halbes Jahr dauert es, bis die Schneiderin die Kostüme fertig hat und sie „perfekt“ sind. Die Haarteile und Kronen hat Gassen mit den Tänzerinnen alle selbst gemacht.

Angefangen als Gardegruppe

Angefangen haben die Sugar Girls als Gardetruppe 1991. Sie sind später zum Showtanz gewechselt, weil man mehr Möglichkeiten habe, so Gassen. Mit tänzerischen und akrobatischen Darbietungen begeistern sie nicht nur das Publikum in und um Bad Münstereifel, sondern haben auch Auftritte außerhalb des Kreis Euskirchen. „Wir machen nicht nur Eifel-Gehopse“, sagt Gassen lachend. Neben den Auftritten beim Sitzungskarneval geht die Gruppe auch beim örtlichen Zug mit. „Der Zug ist das Highlight“, so Gassen.

Jetzt geht’s los

D’r Zoch stellt sich op – mehr als 20 Gruppen und Vereine sind dem Aufruf zum virtuellen Karnevalszug gefolgt. In den kommenden Tagen stellen wir die Jecken vor – Alaaf. Hier finden Sie alle Gruppen, die mitmachen.

Wir beleuchten auch den Karneval in den Dörfern. Wie er sich entwickelt hat und wie er sich trotz Corona-Pandemie und Flutkatastrophe behauptet hat, nicht hat unterkriegen lassen.

Am Schluss der Aktion entsteht ein Video-Karnevalszug, der unsere Jecken in Szene setzt, auch wenn es in dieser Session auf der Straße nicht möglich sein wird. (eb)

Normalerweise trainieren die Sugar Girls von Februar bis Oktober für die neue Session, treffen sich in der Zeit mindestens zweimal die Woche. Alle paar Wochen auch dreimal. Die vergangenen zwei Jahre mussten die rund 45 Tänzerinnen darauf verzichten, haben sich mit Challenges und Onlinetraining von Lockdown zu Lockdown gehangelt und versucht, die Zeit positiv gelaunt zu überstehen. „Aber irgendwann war die Luft raus“, sagt Gassen.

Die Sonne lässt die Kostüme der Showtanzgruppe glitzern. Aufgrund der Corona-Beschränkungen hat sich die Gruppe aufgeteilt.

Im Sommer kam die Flut dazu: Ihre Trainingshalle in Bad Münstereifel wurde dabei zerstört. Während des guten Wetters konnte die Gruppe auf den Sportplatz in Marmagen ausweichen und draußen trainieren. Jetzt sind sie auf eine kleinere Halle ausgewichen.

Auf Hebefiguren während Corona verzichtet

„Wir haben unsere eigenen Corona-Regeln gemacht, haben lange auf Hebefiguren verzichtet, um Abstand halten zu können. Selbst jetzt tragen wir bei Hebefiguren im Training Masken“, berichtet Gassen. Wöchentlich trifft sich die Showtanzgruppe über Zoom, um zu reden, erzählt die Trainerin. Ihr sei das wichtig um herauszufinden, wie sich die „Mädels fühlen“. Gemeinsam besprechen sie, was geht und was nicht.

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Seit dieser Woche sind die „Sugar Girls“ wieder in das Training gestartet. Erste Dinge, auf die sie sich freuen, gibt es auch schon: „Ich hätte mal wieder so richtig Lust auf ’ne Busfahrt mit euch“, sagt Gassen. Die Tänzerinnen stimmen ihr zu. „Wenn wir auf der Bühne stehen und Applaus kommt ist das ein tolles Gefühl“, ergänzt eine Tänzerin.