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Rathaussturm in Bad MünstereifelJecken durchbrechen Verteidigung der Biene Preiser-Maja

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Beim Gorillatanz machte Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian, die als fleißiges Bienchen unterwegs war, begeistert mit.

Beim Gorillatanz machte Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian, die als fleißiges Bienchen unterwegs war, begeistert mit.

Ausgehungert waren die Karnevalisten nach Corona und Flut. Beim Auftakt des Straßenkarnevals flossen deshalb auch Tränen der Rührung.

„Wir wollen da rein!“, machte Michael Dormagen, oberster Karnevalist in Bad Münstereifel, mit Blick auf das Rote Rathaus klar. Und auch die bunt verkleideten Jecken auf dem Platz vor der Stiftskirche ließen keinen Zweifel daran, wer ab Weiberdonnerstag das Sagen in der Verwaltung haben wird.

Zahlreich waren sie gekommen, karnevalistisch ausgehungert nach den durch Corona und Flut verpassten Gelegenheiten, und schunkelten sich gut gelaunt in Stimmung. Die nötige Untermalung lieferte die Band De Schängele.

Jeckes und fleißiges Bienchen

Gelb-schwarz-gestreift ließ die erste Bürgerin der Stadt im lustigen Schlagabtausch mit Michael Dormagen keinen Zweifel daran, dass sie zwar jeck, aber ein fleißiges Bienchen ist. Genauso wie ihr Team. Den Frotzeleien gegen das Termin-Management der Verwaltung – „Was ist der Unterschied zwischen einem Gefängnis und dem Roten Rathaus? Aus dem einen kommt man nicht raus, in das andere nicht rein“ – hielt sie gut gelaunt dagegen.

Etliche Kindertanzgarden bereicherten die jecke Feier rund um den traditionellen Münstereifeler Rathaussturm.

Etliche Kindertanzgarden bereicherten die jecke Feier rund um den traditionellen Münstereifeler Rathaussturm.

Den Jecken aus der Seele sprach Erik Gasthaus, Sitzungspräsident der KG Rot-Weiß Iversheim. Man habe gemeinsam „en dreckelijes Virus und en scheiß Flut“ überstanden. „Lasst uns dat hück all verjesse“, forderte er unter dem Jubel der Gäste. Als dann auch noch der Gassenhauer „En unserem Veedel“ angestimmt wurde, sah man, wie sich der ein oder andere Jeck ein Tränchen der Rührung aus dem Augenwinkel wischen musste.

Zwei Kilogramm klimpernde Orden

Abordnungen der städtischen Karnevalsgesellschaften machten im Laufe des rund zweistündigen Programms ihre Aufwartung. Mit dabei unter anderem die KG Rupperath, die Effelsberje Jecke, die IGK Kalkar, die KG Rot-Weiß Iversheim mit ihrem Musikzug, der KV Löstige Breddemän aus Nöthen/Gilsdorf, der KV Roomedräje Eicherscheid, die KG Erfttrabanten aus Schönau, die Fastelovendsjecke aus Houverath, die IG „Rettet den Karneval“ Bad Münstereifel, und die Katholische Frauengemeinschaft. Rund zwei Kilogramm klimpernde Orden baumelten der Bürgermeisterin schließlich am Hals. Und wie oft durfte sie am Weibertag bützen? Preiser-Marian überschlug: „Ich denke, an die 40 Mal.“

Triumphierend und glücklich: das Mutscheider Dreigestirn mit dem gerade eroberten symbolischen Rathausschlüssel.

Triumphierend und glücklich: das Mutscheider Dreigestirn mit dem gerade eroberten symbolischen Rathausschlüssel.

Schade, dass am Ende der schönen Veranstaltung ein wenig schlechte Stimmung aufkam: Prinzengarde und IG Südstadt aus Euskirchen, die laut Ablaufplan die Feier abschließen sollten, hatten bereits über eine Stunde auf dem benachbarten Klosterplatz gewartet und schließlich die Geduld verloren.

Aufmarsch stört Auftritt

Ihr Aufmarsch durchkreuzte den Auftritt des Dreigestirns aus Mutscheid, die von den Eifellandfunken begleitet wurden. Deren Kommandant fand das gar nicht lustig und verließ die Bühne mit seiner Kapelle unverrichteter Dinge.

Schlussendlich aber eroberten Prinz Anja I., Bauer Claudia und Jungfrau Nicole doch noch den begehrten Schlüssel vom Rathaus. Bienchen Preiser-Marian fügte sich und trat den Jecken die Macht ab – bis zum Aschermittwoch