Bad Münstereifel-Nöthen – Tradition und Moderne – eine gesunde Mischung macht’s. Das sei auch in Nöthen die Grundlage für ein funktionierendes Vereinsleben, so Michael Schmitz, der musikalische Leiter des Musikvereins: „Wir möchten bewährte Bräuche unserer Anfangszeit bewahren, gleichzeitig aber gerade unserem Nachwuchs die Möglichkeit bieten, sich musikalisch auszuleben.“

In der heutigen Zeit sei es zunehmend schwierig, Kinder und Jugendliche für eine Mitgliedschaft in Vereinen zu begeistern, doch die Arbeit zahle sich aus. „Wir bleiben immer am Ball, nutzen soziale Kontakte und bieten den Jugendlichen die Gelegenheit, sich nicht nur in das Dorfleben einzubringen, sondern es mit eigenen Auftritten auch maßgeblich mitzugestalten.“

Mitglied in der vierten Generation

Eine solche Gelegenheit bot sich auch beim Musikfest. Vor rund 300 Gästen im gut gefüllten Festzelt präsentierte das neunköpfige Bläserensemble am Sonntag mit dem musikalischen Leiter Peter Kalff das Ergebnis der Nachwuchsförderung. „Mein Vater, mein Großvater und sogar mein Urgroßvater haben schon hier im Verein gespielt. Da war es klar, dass auch ich irgendwann hier sitzen würde“, berichtete der 15-jährige Julian lachend: „Nur wenige Vereine im Umkreis haben ein eigenes Jugendorchester. Hier in Nöthen kann man sich mit leichten Stücken an das Hobby herantasten und später bei der großen Truppe spielen.“

Schnupperkurse mit gestellten Instrumenten würden diesen Einstieg noch erleichtern, bestätigte Kalff. „Bei uns gibt es nur eine Bedingung, um mitzumachen: Spaß haben.“

Überwältigende Resonanz

Das war beim Musikfest anlässlich des 95-jährigen Bestehens des Musikvereins nicht nur auf, sondern auch vor der Bühne spürbar. Bereits am Samstag lockten die Bands Old Men’s Hill und Acoustic Monkeys rund 150 Besucher ins Festzelt. Am Sonntag wurde diese Zahl sogar fast verdoppelt, als neben dem Jugend- und Senioren-Orchester auch Gäste aus Manscheid und Eicks sowie den Ensembles Blasmusik nonstop und Polka Plus einen Tag der Blasmusik präsentierten. „Die durchweg positive Resonanz aus dem gesamten Dorf ist total überwältigend“, freute sich Michael Schmitz. „Dieser Rückhalt zeigt uns, dass wir viele Dinge richtig machen. Das spornt uns auch für die Zukunft an.“