Nachhaltiges EigenheimIn Nöthen steht eines der ersten Passivhäuser der Eifel
Bad Münstereifel-Nöthen – Erneuerbare Energien sind im 21. Jahrhundert in aller Munde. Aber wie kann man Energieeffizienz und Nachhaltigkeit beim Bau des Eigenheims berücksichtigen? Nach dem Vorbild des Hauses, das Prof. Wolfgang Feist vom Passivhaus-Institut als Erstes seiner Art 1990 in Darmstadt gebaut hatte, entstand 1997 in Nöthen eines der ersten Passivhäuser in der Eifel. Eigentümer ist Norbert Heckelei, der sich nach einer wenig erfolgreichen Haussuche entschlossen hatte, neu zu bauen – und das möglichst energiesparend.
Was hat es mit dem Begriff Passivhaus genau auf sich? Heckelei hat gleich mehrere Antworten: „Die ersten Merkmale eines Passivhauses sind große Fensterflächen nach Süden und Westen, wo die Sonneneinstrahlung groß ist, sowie kleine Fenster nach Norden und Osten, denn dort ist die Einstrahlung nicht so groß.“
Dämmung spielt wichtige Rolle
Die Dämmung spielt auch eine besondere Rolle, sie erstreckt sich nach Heckeleis Angaben über die gesamte Gebäudehülle: „Die Wände sind zwischen 30 und 40 Zentimeter dick.“ Das ist aber noch lange nicht alles. Eines der wichtigsten Kriterien, so Heckelei, ist die Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Sie nimmt einen gesamten Technikraum ein: „Im Haus findet permanent ein ganz langsamer Luftaustausch statt“, so der Eigentümer. Die alte und die neue Luft begegnen sich dabei nicht, lediglich die Wärme wird ausgetauscht.
Jeder Quadratmeter des Hauses darf nur maximal 15 Kilowattstunden Heizwärme pro Jahr benötigen. Sei diese Voraussetzung erfüllt, spreche man von einem Passivhaus.
Für das 290 Quadratmeter umfassende Doppelhaus, dessen zweite Hälfte 2005 gebaut wurde, braucht Heckelei nur etwa eine Tonne Pellets, was circa 500 Litern Heizöl entspricht. Die Pellets seien CO2 -neutral, zudem nutze er thermische Solarkollektoren, sagt der Nöthener: „Unser größter Bedarf ist Wasser, dafür brauchen wir mehr Energie als fürs Heizen.“
Das Gebäude wartet mit einer weiteren Besonderheit auf: Es ist nicht nur ein Passiv-, sondern auch ein Energie-Plus-Haus, und zwar dank der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. „Damit produzieren wir mehr Strom, als wir verbrauchen“, sagt Heckelei, der den zweiten Teil des Hauses allein geplant und auch selbst handwerklich gearbeitet hat.