Bäume umgepflanztIG Streuobstwiesen erwischt falschen Acker in Weilerswist
Weilerswist – Bereits in der letzten Aprilwoche hatte die Weilerswister Interessengemeinschaft (IG) Streuobstwiesen gestiftete Apfel-, Kirsch-, Birnen- und Pflaumenbäume am Sportzentrum gepflanzt. Doch noch bevor die Bäume Wurzeln schlagen konnten, mussten sie am Montag ihre Ästchen wieder einpacken. Ein Umzug stand an. Fünf von sechs Obstbäumen waren versehentlich auf dem falschen Grundstück gelandet.
Die beiden Ratsherren Günter Klein (SPD) und Jürgen Schneider (WKM), beide Mitglieder der IG, nahmen die Schaufeln beim ersten Pflanzen der Bäume zwischen der L 163 und dem Sportzentrum selbst in die Hand. Nicht ahnend, dass das private Grundstück an der Straße Zum Sportzentrum, das ihnen dafür von einer Bürgerin zur Verfügung gestellt worden war, schmaler ist als gedacht.
Landwirt zeigt Herz
In der vergangenen Woche in einer der Weilerswister Facebook-Gruppen dann der Aufschrei: Waren die Bäume etwa auf dem Grundstück eines ahnungslosen Landwirts gelandet? Wie so oft wurde in dem sozialen Netzwerk munter diskutiert, belächelt und gerügt. Die einen konnten nicht verstehen, wie man sich über solch eine gut gemeinte Aktion aufregen kann. Andere belächelten den Irrtum der Initiatoren. Wieder andere riefen sogar dazu auf, in diesen Tagen ganz besonders auf den Vorgarten aufzupassen. Sonst könne dort plötzlich ein Baum stehen.
Jürgen Schneider bestätigte auf Anfrage, dass fünf Obstbäume versehentlich falsch gepflanzt wurden – einige Meter von der richtigen Stelle entfernt. Das Grundstück des betroffenen Landwirts (etwa 25 Meter breit) grenzt unmittelbar an das der spendablen Bürgerin. Daran schließt wiederum eines der Gemeinde an. „Nach unserer Information bestand die Fläche nur aus dem Grundstück der Bürgerin und dem der Gemeinde. Dass dort auch ein Grundstück eines Landwirts ist, wussten wir nicht“, so Schneider. Am Montag habe man die Bäume umgepflanzt und die Grünfläche eingezäunt, um die zusätzlich gesäten Blumen vor Hunden zu schützen.
Sauer sei der Landwirt über das Missgeschick nicht gewesen. Er habe der IG sogar Blumensamen gespendet und wolle nun prüfen, ob sie nicht auch auf seinem Grundstück aktiv werden und Obststräucher pflanzen könne. Gefräst hatte die IG ja dort sowieso schon.
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Wichtig sei ihm nur, dass er „Herr des Verfahrens“ bleibe und in Zukunft vor solchen Pflanzaktionen gefragt werde, erklärte der Landwirt dieser Zeitung. Neu sei das nicht, dass ein Teil der Fläche ihm gehöre. Beim Vorbeifahren habe er die Bäume entdeckt. „Nachdem wir auf das Missgeschick aufmerksam geworden sind, habe ich mich mit dem Landwirt vor Ort getroffen“, so Günter Klein. Man habe sich die Grundstücksgrenzen noch mal gemeinsam angeschaut.
Den Bäumen sollen in Zukunft – auf dem richtigen Grundstück – drei weitere folgen. „Wir suchen auch noch weitere Flächen, auf denen wir die vielen gespendeten Bäume pflanzen können“, so Schneider weiter.
Wasserleitung nicht beschädigt
Laut Gemeinde hatte der Landwirt zunächst bei der Verwaltung nachgefragt, was denn auf seinem Grundstück vor sich gehe. „Er vermutete, das könnte der Bauhof gewesen sein. Wir haben dann den Hinweis gegeben, er solle mal bei der IG Streuobstwiesen nachfragen“, berichtete Gemeindesprecherin Claudia Roberz.
Ausgerechnet unter der Fläche, auf der die Bäume zunächst gelandet waren, verläuft eine Abwasserleitung. Diese sei aber tief genug, um nicht beschädigt worden zu sein, so Bau-Fachbereichsleiter Martin Reichwaldt. Langfristig sei die Fläche für Bäume nicht geeignet.