Probephase verlängertBahnhofstraße in Euskirchen bleibt vorerst Fußgängerzone
Euskirchen – Die Bahnhofstraße in Euskirchen bleibt vorerst eine provisorische Fußgängerzone, allerdings soll es zu einigen Änderungen kommen. Die Testphase wird bis zum 30. November verlängert. Dies hat der Ausschuss für Tiefbau und Verkehr auf Vorschlag der Stadtverwaltung beschlossen, und zwar gegen die Stimmen der CDU.
Die Verwaltung und die Mehrheit glauben, dass die Bahnhofstraße als Tor zur Innenstadt aufgewertet wird, wenn rollender Verkehr dort grundsätzlich tabu ist. Der Versuch hatte im Juni 2021 begonnen und war ursprünglich auf ein halbes Jahr ausgelegt.
Pandemie und Flut erschwerten Auswirkung
Die Verwaltung erhoffte sich von dem Test Erkenntnisse zu der Frage, ob die Gewerbetreibenden von einer autofreien Zone profitieren. Doch die Auswirkungen der Pandemie und der Hochwasserkatastrophe verhinderten gesicherte Aussagen, sodass die Probephase über das Jahresende hinaus weiterlief.
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Dass sie jetzt bis in den Herbst ausgedehnt wird, kommt bei der CDU nicht gut an – unter anderem, weil mittlerweile Außengastronomie vor mehreren Lokalen zum gewohnten Bild gehört.
"Die Bahnhofstraße entwickelt sich zur Fressmeile"
„Die Bahnhofstraße entwickelt sich zur Fressmeile“, sagte der Obmann der Union im Verkehrsausschuss, Michael Kau. Es sei kein Geheimnis, dass seine Fraktion von der Umwandlung in eine Fußgängerzone „nicht begeistert“ sei.
Die Bahnhofstraße habe sich zum „Eldorado für Falschparker“ entwickelt, darunter leide der Lieferverkehr, fügte Kau hinzu und forderte mehr Kontrollen. Bürgermeister Sacha Reichelt (parteilos) räumte ein, dass die Zahl der parkenden Autos zu hoch sei. Dies hänge aber mit den Wiederaufbauarbeiten nach der Flut zusammen, und die hätten Priorität. Die Lage werde sich anders darstellen, „sobald wieder normale Zustände herrschen“.
Uneinigkeit beim Thema Radverkehr
SPD, Grüne und FDP begrüßten die Verlängerung der Erprobungsphase. „Wir sehen darin eine zukunftsweisende Entwicklung: eine Fußgängerzone vom Bahnhof bis zum Alten Markt“, sagte Thomas Brochhagen (SPD). Uneinigkeit herrschte in der Frage, ob die Bahnhofstraße als Fußgängerzone für den Radverkehr geöffnet werden soll. Darüber wird später entschieden.
Jan-Christoph Neitscher, Leiter des Fachbereichs Recht und Ordnung, kündigte für den weiteren Verlauf der Probephase Änderungen an, die die Attraktivität steigern sollen. So will die Stadt die Sperrvorrichtung am oberen Ende der Straße entfernen. Künftig werden stattdessen Blumenkübel und drei Altstadtpoller verhindern, dass Autofahrer von der Ost- und der Alleestraße in die Bahnhofstraße abbiegen.
Zusätzliche Stadtmöbel angekündigt
Zur Aufwertung sollen auch Sitz- und Bepflanzungsmodule beitragen. Um den Verkehr zu reduzieren, werden Ordnungsamt und Polizei „insbesondere in den Abendstunden den Verkehr verstärkt bestreifen“, erklärte Neitscher.