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Mondlandschaft statt grüner HölleBlankenheimer Weiher soll zurück zu alter Schönheit

Lesezeit 4 Minuten

Unwirtlich und zerrupft sieht derzeit der Bereich um den Blankenheimer Weiher aus. Doch im Laufe des Jahres soll hier ein schöner Park entstehen.

Blankenheim – Wer derzeit auf der B 258 am Blankenheimer Weiher unterhalb des Schlosses vorbeifährt, dem stockt der Atem. Die bisher dort zu sehende „grüne Hölle“ ist komplett abgerupft, stattdessen sieht es ein bisschen so aus wie in einer Mondlandschaft. Das ist sicherlich kein Ort, den man einem Touristen zum Verweilen anbieten würde. Doch in diesem und dem nächsten Jahr soll die Perle an der Ahr kräftig herausgeputzt werden, um den Besuchern wieder mehr Wohlfühlqualität bieten zu können.

Die entsprechenden Beschlüsse dafür wurden bereits Ende 2016 gefasst. Und nun endlich geht es an die Umsetzung. Bürgermeister Rolf Hartmann kommentiert das derzeitige Erscheinungsbild mit den Worten: „Der ganze Tenor des Projekts ist »Back to the roots«. Jetzt sieht man den Weiherpark noch mal in der Form, wie er sich in den 1950er- und 1960er-Jahren präsentierte.“

Zukunft Stadtgrün

Ein Triumph war es für Blankenheim, als die Gemeinde im Jahr 2017 den Bewilligungsbescheid für die Sanierung des Weiherparks in Empfang nehmen konnte: Rund 10 Prozent des NRW-Programms „Zukunft Stadtgrün“ gehen nach Blankenheim. Für ganz NRW stehen insgesamt 27 Millionen Euro zur Verfügung.

Für den Weiherpark und das neue Haus der Jugend wurden Ausgaben von 2,9 Millionen Euro anerkannt. Da das Projekt zu 70 Prozent gefördert wird, bedeutet dies, dass rund 2 Millionen Euro nach Blankenheim fließen. Die Umsetzung des Projektes sollte eigentlich bereits ab 2018 erfolgen, doch der Start verzögerte sich. (pe)

Die Topographie werde so gestaltet, dass man den Blankenheimer Weiher sehen könne, wenn man am Gelände vorbeigehe. „Das war vorher nicht der Fall. Deshalb ist der Park jetzt auch so gerupft“, erklärt Hartmann. Die Bäume auf dem Gelände seien jüngst durch eine Fachfirma gefällt worden

Die Bürgerwerkstatt

„Wir haben im Herbst 2016 einen Wettbewerb im Rahmen unseres integrierten Handlungskonzeptes veranstaltet“, beschreibt Guido Waters, in Blankenheim zuständig für Wirtschaftsförderung, die Anfänge der Planungen, mit denen der Ort aufgehübscht werden soll. Zwei Veranstaltungen in der Weiherhalle seien durchgeführt worden. Bei diesen Werkstattgesprächen waren auch bis zu 60 Bürger anwesend.

Sie konnten den drei ebenfalls eingeladenen Planungsbüros bei dieser Gelegenheit ihre Vorstellungen und Wünsche mit auf den Weg geben. Es kam zu einem Wettbewerb, den dann schließlich die Planergruppe Oberhausen und das Büro Heimspiel Architekten aus Münster für sich entscheiden konnten. Einstimmig fielen die entsprechenden Entscheidungen.

Die Parklandschaft

Die historischen Spuren des Ortes und die vorhandenen Qualitäten sollen nun herausgearbeitet und ergänzt werden. Man möchte, so schwärmen die Planer, die Topographie erlebbar machen. Eine großzügige Tallandschaft soll entstehen.

Mängel des Parks sollen beseitigt werden, Barrieren entfernt und alle Parkbereiche erschlossen werden. Auf diese Weise sollen die Freiflächen mit ihrer Umgebung vernetzt werden und der Park besser mit dem Ortskern verknüpft werden.

Sieht doch gar nicht so schlecht aus: So wirkte einst der Bereich um den Blankenheimer Weiher.

Die Planungen waren auf den Weg gebracht worden, nachdem eine Bürgerbefragung zum maroden Schwimmbad das Ergebnis erbracht hatte, dass eine Sanierung von der Mehrheit nicht mehr gewünscht ist. Zunächst hatte man noch überlegt, ob man im Beckenbereich des Bades vielleicht eine Skaterlandschaft errichten können, doch dann nahm man davon Abstand.

Das ehemalige Umkleidegebäude des Bades soll erhalten bleiben und für diverse Nutzungen ertüchtigt werden.

Haus der Jugend

Das ehemalige Lehrschwimmbecken in der Weiherhalle soll laut Planung zu einem Jugendzentrum umgebaut werden. Ein multifunktionaler Außenraum und ein Jugendcafé sollen die Kids anlocken. Sport- und Bewegungsangebote sollen das Angebot komplettieren. Der Weiher soll in diesem Zusammenhang auch genutzt werden können.

Der Kletterpark

Wie berichtet, plant Investor Felix Knetsch im Weiherpark anstelle des ehemaligen Schwimmbads für drei Millionen Euro einen Kletterpark mit zahlreichen Attraktionen. Das Projekt wurde bereits einstimmig im Rat befürwortet. Die Planungen, die sich ursprünglich mit diesem Bereich im Giesental befassten, sind daher erst einmal aus Eis gelegt. Erst soll die weitere Realisierung des Projektes abgewartet werden.

Der Zeitplan

Derzeit läuft eine Ausschreibung für den Garten- und Landschaftsbau im Weiherpark. „Wir werden am 11. April im Rat den ersten Bauabschnitt entlang des Weihers im Bereich an der Bundesstraße von der Weiherhalle bis zum Umkleidegebäude, am Weiherparkplatz vorbei, beschließen“, kündigt Guido Waters an.

Der Beginn der Arbeiten könne danach Ende April oder Anfang Mai erfolgen. „Wir hoffen, dass wir diese Maßnahme noch in diesem Jahr umsetzen können“, so Wirtschaftsförderer Waters.

Weiter gehe es dann Ende dieses Jahres beziehungsweise Anfang des nächsten Jahres mit dem Platz am See. Dort soll unter anderem ein barrierefreier Fußweg angelegt werden.

Im ehemaligen Umkleidegebäude soll ein multifunktionaler Raum entstehen, das Sonnendeck könnte als Café genutzt werden. Und ein Kiosk und eine Bootsgarage wird es dort ebenfalls geben. Auch ein Festplatz soll dort entstehen.