Am Gipfelkreuz des KalvarienbergEifeler Alphornissen spielen Open-Air-Konzert
Blankenheim-Alendorf – Nachdem sich auch das Alendorfer Wacholderfest in den Reigen der wegen der Corona-Pandemie abgesagten Veranstaltungen einsortiert hatte, gaben die Eifeler Alphornissen kurzentschlossen am Samstag ein Open-Air-Konzert vom Gipfelkreuz des Kalvarienbergs über Alendorf.
„Wenn schon das Wachoderfest ausfällt, dann machen wir wenigstens das“, sagte Ralf Maisenbacher aus Blankenheimerdorf und fasste so die Entschlussfreude seiner fünf Mitmusiker in einem Satz zusammen. Die Idee sei auf der Geburtstagsfeier von Alphornissin Bianca Schmitz, der einzigen Frau im Sechstett, gereift.
„Wir spielen wie immer beim Wacholderfest. Also oben am Gipfelkreuz“, so Jockel Schröder aus Uedelhoven. Nur einen halben Tag später wurde der Beschluss umgesetzt. Der eine oder andere Lampertstaler, wie der Alendorfer Wacholderschnaps genannt wird, sei unterstützend dazu gekommen, heißt es oben auf dem Berg, von wo aus das Alendorfer Tal beschallt wurde.
Tradition trotz Hochsommerhitze
Sechs Alphornisten, das Schallloch des Langrohr-Instrumentes fachmännisch auf einer kleinen Holzhalterung aufgebockt, standen dazu bereit. Die fünf Herren waren selbstredend in Krachlederner gekleidet, der Gamsbart am Hut leuchtete in der Eifeler Hochsommerhitze.
„Am Lüner See“, ein den Möglichkeiten des langgezogenen Alphornklangs ideal entsprechendes Bergidylle-Sehnsuchtslied aus der Schweiz erklang, Polka-Klänge wie „Alphornscherze“ schwebten über Alendorfs Dächern, als kämen sie direkt von der Alm. „Mer losse dr’ Dom in Kölle“ aber blieb dieses Mal ebenso ungespielt wie Pop-Musik.
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Bei Bedarf ist das gut gelaunte Sechstett auch dazu bereit und in der Lage. „Wir spielen immer zwei, drei Stücke, dann gibt’s eine kleine Pause zur Ölung der Stimmbänder“, berichtet Ralf Maisbacher das Konzept. Damit ist etwa der Lampertstaler sowie die von Alendorfern den Berg hinaufgebrachte Kaltschale gemeint.
Bekanntmachung per Facebook
Eine Gruppe niederländischer Urlauber, die den Kalvarienberg heraufgekraxelt kam, sei schon überrascht gewesen über die unverhoffte, lebendige Gebirgsfolklore in Tracht und Ton auf der kleinen Eifel-Höhe. Kein Wunder: Bekannt gemacht wurde das Konzert keine 24 Stunden vorher und nur über einen kurzen Post im Facebook-Account der Alphornissen. Da war klar: Es ging um den Spaß an der Freud’ und nicht um Zuhörer-Werbung.
Zu öffentlichen Auftritten hatten die Musiker und die Musikerin aus Blankenheimerdorf, Uedelhoven oder Dreis-Brück in diesem Jahr bislang keine Gelegenheit. An die 30 Auftritte seien so bisher weggefallen, rechnet Ralf Maisenbacher schnell zusammen. Auf dem Kalvarienberg konnten sie nun trotzdem ein kleines Konzert geben.
Nachdem die Instrumente wieder auseinandergebaut und im Kofferraum verstaut waren, blieb den Alphornissen die Hoffnung, dass sie im kommenden Jahr wieder das gewohnte Gastspiel beim Wacholderfest geben können.