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Neues Haus, neue FahrzeugeBlankenheim investiert zwei Millionen Euro in die Feuerwehr

Lesezeit 5 Minuten
Das neue Feuerwehrgerätehaus mit der weißen Fassade und den roten Toren ist fast bezugsfertig. Noch steht jedoch ein Bauzaun davor.

Fast bezugsfertig ist das neue Feuerwehrgerätehaus in Lommersdorf. Der Bau kostet rund 1,2 Millionen Euro.

Das 1,2 Millionen Euro teure Gerätehaus kann die Löschgruppe Lommersdorf in wenigen Wochen beziehen.

Rund zwei Millionen Euro investiert die Gemeinde Blankenheim in diesem und den kommenden zwei Jahren in die Feuerwehr. Vor allem der Gerätehaus-Neubau in Lommersdorf schlägt kräftig zu Buche. Dazu kommen neue Fahrzeuge für die Löschgruppen Dollendorf und Mülheim.

Rund 1,2 Millionen Euro kostet das Gerätehaus in Lommersdorf. Das Gebäude am Ortsrand hat dabei eine spezielle Geschichte. Erst verzögerte sich der für 2020 vorgesehene Baubeginn um ein Jahr. Wie Christoph Diederich von der Gemeindeverwaltung erklärt, dauerte es so lange, bis der Antrag auf Förderung aus Mitteln der Dorferneuerung genehmigt war. 250.000 Euro werden am Ende so an Zuschüssen fließen.

Die Löschgruppe Lommersdorf hat fast 2000 Stunden am Haus gearbeitet

Weitere 100.000 Euro spart die Gemeinde, weil die Aktiven der Löschgruppe 1987 Stunden Eigenleistung – bis jetzt – erbracht haben. Erinnert wurde in diesem Zusammenhang auch an den kürzlich verstorbenen, langjährigen Lommersdorfer Ortsvorsteher Herbert Daniels, der sich „immer intensiv für den Neubau eingesetzt hat“, so Löschgruppenführer Torsten Luxen.

Für ihren Einsatz gab es beim Ortstermin von den Mitgliedern des Ausschusses für Generationen, öffentliche Sicherheit und Bildung (kurz: GöSuB) Beifall für Löschgruppenleiter Luxen und seine 35 Aktiven (34 Männer und eine Frau). Jedoch geriet der Zeitplan für die beauftragten Firmen „ins Schleudern“, so Diederich. Da müsse man künftig einen größeren zeitlichen Puffer einplanen, so einige Ausschussmitglieder beim Rundgang durch das fast fertige Gerätehaus. Denn auf die Unterstützung von Ehrenamtlichen bei solchen Bauvorhaben verzichten, das will die Gemeinde natürlich ungern.

Im Obergeschoss stehen 70 Quadratmeter für Schulungen bereit

Luxen erklärte unter anderem die Schwarz-Weiß-Trennung, bei der Einsatzbekleidung und zivile Kleidung getrennt werden, um eine Kontaminierung zu verhindern. Stehen im neuen Haus Schulungen an, geht es ins Obergeschoss. Hier steht ein 70 Quadratmeter großer Raum für bis zu 36 Teilnehmer zur Verfügung – ein Blick durch große Fenster in die Eifellandschaft inklusive. Die Fertigstellung der Außenanlagen verdankt die Löschgruppe nun dem gemeindlichen Bauhof.

Im Umkleidebereich des Lommersdorfer Gerätehauses sind rote Spinde zu sehen. Rechts steht eine Gruppe Menschen, im Hintergrund ist Löschgruppen-Chef Torsten Luxen, der den anderen etwas erklärt.

Die Besonderheiten der neuen Umkleiden erklärte Löschgruppen-Chef Torsten Luxen.

Im Oktober wird die Löschgruppe, die nur noch Montage und Inbetriebnahme der Abgasabsauganlage abwarten muss, den Neubau in Betrieb nehmen. Dann soll es zunächst ein Helferfest geben, bei dem so manche Anekdote aus zwei Jahren Bauzeit Thema werden dürfte – ein Wasserschaden zum Beispiel. Die offizielle Einweihung ist für Mai/Juni 2024 geplant.

Schon 2019 war der Förderverein der Löschgruppe gegründet worden, um die Arbeiten auch finanziell zu unterstützen. Mittlerweile hat er 83 Mitglieder aus dem 600-Einwohner-Dorf. „Manche können oder wollen eben nicht anpacken, aber trotzdem helfen“, so Torsten Luxen.

Die Mülheimer Feuerwehrleute erhalten ein neues Fahrzeug

Das Gerätehaus war der größte Einzelposten für den Ausschuss. Doch es folgen weitere Investitionen, die mit rund 800.000 Euro in den Haushalten 2024 und 2025 zu Buche schlagen. Zunächst geht es um die Ersatzbeschaffung eines Feuerwehrfahrzeugs für die Löschgruppe Mülheim. Es wird um die 260.000 Euro kosten. Da es aber nicht in die vorhandene Fahrzeughalle passt – es ist dafür zu groß – muss das Gebäude umgebaut werden, was weitere rund 40.000 Euro kosten wird. Auch hier will die Löschgruppe (16 Männer und eine Frau, sieben Jungs und zwei Mädchen in der Jugendfeuerwehr) anpacken.

Der Ersatz für den umgebauten Pkw aus dem Jahr 2008, der für das Anlegen der Atemschutzmasken zu eng ist, sei überfällig, so die Verwaltung. Außerdem habe das Fahrzeug mittlerweile einige Mängel. Die Beschaffung des neuen Fahrzeugs mit Staffelkabine und Löschwassertank muss europaweit ausgeschrieben werden.

Auch das Dollendorfer Löschfahrzeug von 1996 wird ersetzt

Warum man für diese Ausschreibung einen externen Berater benötigt, der wiederum 6000 Euro Honorar verlangt, war im Ausschuss die Frage. Die Anforderungen und Auflagen bei Ausschreibungen derartiger Fahrzeuge änderten sich einfach zu schnell, hieß es zur Begründung. „Wir brauchen den Überblick, den der Fachmann hat“, so Wilfried Wutgen (SPD).

Ebenfalls auf die beiden kommenden Jahre aufgeteilt werden rund 500.000 Euro für die Ersatzbeschaffung eines Löschfahrzeugs für die Löschgruppe Dollendorf, die aus 33 Männern, sieben Frauen und neun Jungs in der Jugendfeuerwehr besteht. Das derzeitige Fahrzeug stammt aus dem Jahr 1996. Es sei, auch bezogen auf die Ausstattung, „nicht mehr zeitgemäß“, hieß es in der Ausschusssitzung.

Schon 2016 war die Neuanschaffung im Brandschutzbedarfsplan empfohlen worden. Man müsse mit Blick auf jahrelange Lieferzeiten nun handeln, so Philipp Heller, stellvertretender Leiter der Feuerwehr. Geplant ist ein Fahrzeug, dessen Löschwassertank mit 3000 Litern 500 Liter mehr fasst als das derzeitige Fahrzeug und das mit 320 PS 100 mehr haben soll als sein Vorgänger.


Höhere Aufwandsentschädigung für die Blankenheimer Führungskräfte

Die Führungskräfte der Feuerwehr in der Gemeinde Blankenheim erhalten ab Anfang 2024 mehr Aufwandsentschädigung. Das hat der Ausschuss einstimmig beschlossen. Sie wird sich an den Sätzen der Landes-Verordnung über die Entschädigung der Mitglieder kommunaler Vertretungen und Ausschüsse orientieren.

Zuletzt wurden die Sätze in Blankenheim Anfang des Jahrtausends und dann wieder 2015/16 analog zu den Tarifabschlüssen neu beschlossen. Doch seitdem sind Abschlüsse inklusive des Inflationsausgleiches um rund zehn Prozent gestiegen.

Der Satz für den Leiter der Feuerwehr bleibt als einziger unverändert bei 250 Euro im Monat.

Alle anderen erhalten die Entschädigung quartalsweise: Stellvertretende Leiter 240 Euro (bislang 210), Löschzugführer 120 (45), Löschgruppenführer 120 (93), stellvertretender Löschgruppenführer 60 (46,50), Gemeindejugendwart 105 (93), Leitender Jugendwart 50 (45). (sli)