Burg BlankenheimVorburg zum Verkauf angeboten

Die Burg Blankenheim liegt hoch über dem historischen Ortskern. Frieder Vüllers will die Vorburg renovieren.
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Blankenheim – Hoch oben über dem historischen Ortskern von Blankenheim thront als weithin bekanntes Wahrzeichen die Burg. Das mächtige Gebäude wurde um das Jahr 1115 als Höhenburg von Gerhard I. errichtet und war Stammsitz der Familie von Blankenheim, die im Jahr 1380 in den Grafenstand erhoben wurde.
Diese glanzvollen Zeiten sind längst vorbei. Die Hauptburg gehört heutzutage dem Deutschen Jugendherbergswerk, während die Unterburg im Besitz von Frieder Vüllers ist. Der hat in Blankenheim in der Vergangenheit schon mehrfach berichtet, dass er sein Gebäude renovieren will. Neuerdings soll aber die NRW-Stiftung die Finanzierung des teuren Vorhabens übernehmen
Vortrag abgesagt
Am Donnerstagabend wollte Vüllers das aufwendige Projekt eigentlich im Ausschuss für Gemeindeentwicklung präsentieren. Doch der Vortrag wurde kurzfristig abgesagt. Gleichzeitig wird das repräsentative Gebäude von einem Immobilienmakler im Internet zum Verkauf angeboten.
In der Anzeige heißt es: „Bei dem herrschaftlichen Anwesen handelt es sich um eine Vorburg der Burg Blankenheim mit einem repräsentativen Herrenhaus und mehreren Nebengebäuden.“ Das Ensemble sei 1786 auf einem rund 30 000 Quadratmeter großen Grundstück erbaut worden und verfüge über rund 1350 Quadratmeter Wohnfläche.
„Hier residiert man herrschaftlich in edlem, historischem Ambiente“, heißt es in der Annonce weiter. Bei 20 Zimmern und vier Badezimmern ist davon auszugehen, dass diese Beschreibung durchaus zutrifft. Ein Kaufpreis werde auf Anfrage genannt. Das in Köln ansässige Immobilienunternehmen wollte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ auf Nachfrage aber keine weiteren Auskünfte geben.
Vüllers, der Handelsgeschäfte mit Russland betrieb, war auskunftsfreudiger. Er erklärte auf Nachfrage folgendes: „Der Vortrag im Ausschuss wurde abgesagt, weil das Präsidium der NRW-Stiftung das Gebäude noch nicht besichtigt hat.“
Er habe mit der Renovierung der Vorburg früher auf eigene Kosten begonnen. Doch im Frühjahr sei der Rubel zusammengebrochen. Und weiter: „Seitdem fliegen mir die Sachen um die Ohren.“
Nun solle die NRW-Stiftung die Sanierung finanziell unterstützen, so Vüllers. Der Förderverein der Burg Blankenheim habe mit seiner Unterstützung einen Antrag auf höchstmögliche Förderung gestellt. Die Mitgliederversammlung des Vereins habe diesem Vorgehen zugestimmt.
Vorburg soll vermietet werden
Nach einer Sanierung wolle er die Vorburg für Veranstaltungen vermieten. So habe er schon einmal versucht, standesamtliche Hochzeiten im Batterieturm anzubieten. Doch dafür seien zum Beispiel Toiletten notwendig.
Zu der Verkaufsanzeige erklärte Vüllers: „Ich habe den Plan längst aufgegeben, die Vorburg zu verkaufen.“ In der Eifel seien solche Gebäude zu keinem akzeptablen Preis zu veräußern. Denn seit der Wiedervereinigung gebe es in den ostdeutschen Bundesländern äußerst günstige Schlösser.
Vüllers erklärte auf Nachfrage weiter, dass er den Immobilienhändler schon vor einiger Zeit gebeten habe, die Anzeige aus dem Internet zu entfernen. Eine weitere Verkaufsanzeige, die sich ebenfalls im Internet findet, sei dem selben Unternehmen zuzuordnen. Vüllers: „Ich werde sofort noch einmal in der Firma anrufen, damit die Anzeigen verschwinden.“